Donnerstag, 5. September 2013

Panik: Patricks Peinlichkeit

Er grinst. Mein Gott, er grinst. Schlagersänger Patrick Dings, äh, Lindner, hat auf seiner Facebook-Seite einen "umstrittenen Schnappschuss" hochgeladen - und erntet nun nicht etwa Hohn und Spott, sondern Abscheu und Ekel. Der Barde hatte eigentlich nur das gemacht, was alle machen, die das Holocaust-Denkmal in Berlin besuchen: Er hatte sich fotografieren lassen.

Blöderweise hielt sich Träller-Patrick nicht an die Konvention, dabei die Sonnenbrille abzusetzen und betroffen dreinzublicken. Lässig und turnbeschuht lehnt er an einer der 2711 langsam zerbröckelnden Stelen, die, unbezäunt, seit dem Jahr 2005 auf 19.000 Quadratmetern in Berlins Mitte verteilt sind. Das kann den mehreren Millionen anderer Besucher des Mahnmals nicht passieren, die, sich selbst kasteiend, durch die Schluchten des Eisenman-Monuments schlurfen und dabei jede positive Gemütsbewegung vermeiden.

8 Kommentare:

  1. Ihr sprecht mir aus der Seele! Danke! Alle tun so, als würden sie dieses Mahnmal todernst nehmen, dabei findet es im Prinzip jeder hässlich und unangebracht. Und ich will nicht wissen, wieviele von denen, die sich über Patrick Lindner aufgeregt haben, ganz ähnliche Fotos geschossen haben.

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  2. Wieso hat er das Bild bei Facebook einfach entfernt? Er hätte es durch eins mit ehrlicher Trauer, also mit ohne Brille und in Büßerpose ersetzen sollen. Auf die Kommentare wäre ich gespannt gewesen.

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  3. Bei dem Herrn Schlager-Trällerer sind wohl spontan ein paar Faschismus-Genge aktiviert worden. – Tja, der pöösen Überraschungen gibt er gar viele, die der dortige „Genius Loci“ so heraufbeschwört.
    Denn statt zerknirscht, mit Leichenbittermiene und von unserer ewigen Schuld gezeichnetem reuigen Blick dem Betrachter seine demütigste Bussfertigkeit zu kredenzen, entweiht dieser Ketzer die heiligste Stätten der neuen Büsser-Religion mit einem dreisten Honigkuchenpferd-Grinsen.
    Und wie er sich lasziv zwischen die ewiges Gedenken an das Singularissimum, Maximissimum Pööösissimum erheischenden Blöcke klemmt, und auch noch an den heiligen Steinen mit seinen Käsfuss-Turnschuh-Latschen abstützt, ist doch ein Frevelissimum sondergleichen.


    Ano-Nymus

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  4. Dieses ist so ein typischer Trigger für einen punzreplikanischen Faschismus-Alarm-Zyklus.

    Beginnend mit einer absolut lächerlichen Petitesse, die indes von den Hohepriestern und Chef-Exorzisten zu einer nationalen „Natsieh-Stampede“ hochgepuscht wird, muss sodann instantanissime mit gewaltigem Donnerhall ein Verurteilungs/Empörungs/Entrüstungs/Distanzierungs/-Chorgesang über das Land fegen.

    Überall dort und für Alle die nicht mit obligatorischem Fortissimo in die Antifa-Mantras mit einstimmen, beginnt nunmehro Phase 2, die furor- und verve-getragene Denunzierung als Natsiehs/Verharmloser/Relativierer/Verhöhner/Sympathisanten/ und und und.

    Phase 3 dauert schliesslich solange, bis alle die Abweichler, Abtrünnigen, Saumseligen, Halbherzigen, zu spät Gekommenen, Laschen und Lauen, ihr Fehlverhalten reumütig öffentlich bekennen und mit Inbrunst und Leidenschaft das ursprüngliche Natsieh-Verbrechen auf das schärfste verdammen.


    Ano-Nymus

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  5. Es gibt Fotos, die wir angeekelt verabscheuen. Eine widerliche braune Soße ist das, was die unverbesserlichen ... you name ist.

    Und dann gib es Fotos, die provozieren höchstens eine leichte Kopfbewegung, ein "ich hab nichts gesehen".



    VS

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  6. Noch die Erklärung zum verlinken Foto.
    http://www.zukunftskinder.org/?p=39862

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  7. Alle Deutschen müssen jederzeit und immer in tiefer Trauer über den Holoclaus daherlaufen, denn anders geht es ja nicht. Die Holoclaus Industrie muss stets alimentiert werden mit gratis U-Booten und möchlichst vielen Goldenen Kälbern,in Form von Donationen an die Erleider, aber oh weh einige tanzen immer noch darum herum. Steht ja im alten Testament, ob wohl die Juden da nicht etwas falsch interpretieren? Aber he der Gauckler und Mutti wird es richten, zum Wohle des Deutschen Volkes wie sie es ja so feierlich Proklamiert hatte...

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  8. Das ware ien Reportage für Radio-Moskau.
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    Vorlage war: New Orleans. Ein Schwarzer sitzt in der Strassenbahn und liest eine jiddische Zeitung. Da klopft ihm ein Jude auf die Schulter und sagt:
    "Es reicht Ihnen wohl nicht, Neger zu sein?"
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    Hier: Schwuler sitzt wie ein Nazi da. Radio Moskau fragt: Es reicht Ihnen wohl nicht Schwul zu sein.

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    Ich gebe zu, Geschichte wiederholt sich, aber aufgewärmte Witze werden nicht lustiger.

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