Sonntag, 15. September 2013

Grün wirkt: Hundert gute Gründe

Ernüchternde Umfrageergebnisse, innerparteilicher Streit und Unklarheiten darüber, ob es gelingen wird, gemeinsam mit der SPD eine Mehrheit im nächsten Bundestag zu erreichen - nach Wochen wachsender Unsicherheiten haben die Grünen eine Woche vor der Bundestagswahl die letzte Zündstufe ihrer Wahlkampagne gezündet.

Gestaltet von der bewährten Werbeagentur, die schon den bei Youtube enorm erfolgreichen Schnecken-Spot mit allen politischen Grundinhalten der Reformpartei und die nach dem Vorbild einer klassischen Kampagne des "Stahlhelm" gestalteten "Und Du?"-Plakate verantwortet hat, zeigen die neuen Werbemotive die grüne Grundüberzeugung, dass höhere Steuern nicht allein stehen dürfen. Vielmehr sollen sie künftig sie durch ein enges Korsett aufeinander abgestimmter Verbotsmaßnahmen ergänzt werden. Nicht weniger als 108 gute Gründe bieten die Grünen ihren WählerInnen und Wählerern, ihr Kreuz an der richtigen Stelle zu machen: Neben dem Fleischverbot am
Donnerstag, das als "Veggie-Day" bereits Furore machte, plant die Alternativ-Partei nach auf dem Plakat abgebildeten Piktogrammen neben einem weitgehenden Rauchverbot auch weitgehende Lärmschutzmaßnahmen, ein Verbot von freilaufenden Hunden, Skifahren, Zelten und Rollerskaten im öffentlichen Raum, Flaschenbier und das Anbringen von sogenannten Freundschaftsschlössern an öffentlichen Geländern.

Der grüne Grundsatz, lieber ein Verbot mehr auszusprechen als verbotswürdige Tatbestände aus Laxheit durchgehen zu lassen, wird damit zum Wahlkampfschlager. Das Konzept dahinter steht im Einklang mit der allgemein bereits in der Vergangenheit gepflegten Verbotspraxis, die der Bundesverbotsbeauftragten Herrfried Hegenzecht in der Vergangenheit konkret so umrissen hatte: "Jedes neue Verbot ist auch eine Einladung an unsere Menschen, sich anders zu verhalten." Die Praxis habe gezeigt, dass Verbote, "wenn sie gut gemacht sind, zu Positivem führen", Ziel der grünen Kampagne sei es nun, "nachwachsenden Generationen mehr Orientierung darüber geben, wie gut Verbote helfen können, eine immer komplexere Gesellschaft zu lenken und zu leiten".

6 Kommentare:

  1. Genau. Donnerstag ist Veggieday.

    In den Piktogrammen gesellschaftlich akzeptierten Verhaltens fehlen allerdings etliche, und zwar sehr wichtige. Jeder Mensch könne sich bis zu 419 Verhaltensregeln merken, las ich dereinst. Da ist noch Luft.

    Oder war der Platz auf dem Plakat alle?

    Kreuze mit Haken dran
    Denkverbot
    Zoophilieverbot
    das mit den Vögeln
    man duldet keinen Gott neben sich
    Nazis
    Schießgewehre

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  2. Komisch ich war immer der Meinung es gibt KEINEN guten Grund die Grünen zu wählen. Muß ich meine Einstellung womöglich noch mal überdenken?

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  3. die botschaft "und du?" musste ja auch noch draf.

    419 kann hinkommen, eines tages wird die serie verbot der woche sie alle erfasst haben

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  4. @ ppq

    "Und du?"

    Mich geht das alles nichts an.

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  5. ich esse gern salat. und du?

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