Donnerstag, 29. August 2013

Schulden sind immer die anderen

Erst rechnete der um sein künftiges Amt als Bundeskanzler bangende Peer Steinbrück der Bundesregierung vor, dass sie sich bei der Griechenlandrettung, der die SPD bislang vorbehaltlos zustimmt, um etliche Milliarden verrechnet hat. Dann konterte der Finanzminister mit dem Hinweis, da habe sich die darin erfahrene deutsche Sozialdemokratie wohl mit Brutto und Netto vertan. Dann stand der Altkanzler auf und kanzelte die amtierende Kanzlerin ab. Dann konterte die mit dem Hinweis, der Altkanzler sei es doch gewesen, der Griechenland wider besseren Wissen in die Gemeinschaft gelassen habe.

Davon abgesehen, dass der als „eiserner Hans“ bekannte Hans Eichel netto wohl der richtigere Verantwortliche wäre, ein brutalsdenkbarer Kampf der Kesselflicker. Schulden sind immer die anderen, zumal im Wahlkampf, wenn die Parolen mit dem Holzhammer genagelt werden. Schröders Regierung hat die Griechen eingelassen, aber wäre Merkel Kanzlerin gewesen, hätte sie das auch nicht anders gehandhabt. Der Bruch der Stabilitätskriterien, den Merkel Schröder vorwirft, hat sie später gern genutzt, um eigene Haushaltsverstöße zu heilen, Peer Steinbrück, dabei ihr Finanzminister, schoss die No-Bailout-Klausel früh mit frei erfundenen Behauptungen darüber sturmreif, dass die ganze angebliche Finanzkrise ein amerikanisches Problem sei, das Europa kaum treffen werde.

Theater, Theater, was für ein Theater. Wie Schmierenkomödianten spielen die Akteure Konflikte vor, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Immer hat die SPD den Griechenland-Rettungspaketen zugestimmt, die die CDU vorgeschlagen hat. Immer hat die CDU gewusst, dass sie als Staatspartei genauso handelt würde, wäre die SPD am Ruder und benötigte zwangshalber zur Rettung Europas Stimmen der Konservativen.

3 Kommentare:

  1. Der Wahl-O-Mat rechnet mir mit satten 68% vor ich sollte SPD wählen, nachdem ich die Abfragen mit meinem Gewissen abgeglichen habe.

    Ein echter digitaler Steinbrück ohne Wahlkampfgedöns aus Nullen und Einsen.

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  2. darauf kannst du stolz sein. als echter borsiger, meine ich

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  3. Mir rät der Wahlomat alleweil, die unnennbar Bösen zu wählen, was ich seit ~ 1997 ohnehin tue.
    Für dieses Mal konnte ich meinen alten Vater als ehemaligen Borsianer endlich auch überzeugen, so zu tun.

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