Samstag, 10. August 2013

Ge-Mail: Seidenpapierchen für die Sicherheit

Erst die Erfindung des sicheren deutschen Intenet De-Net, nur einen Monat später schon die nächste Innovation: Die Deutsche Telekom und United Internet haben das Projekt "E-Mail made in Germany" in Berlin vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine neuartige E-Mail, die zwischen den Mail-Servern und Rechenzentren der beteiligten Firmen verschlüsselt wird. Wer als Telekom-Kunde mit T-Online-Postfach eine Mail an einen anderen Besitzer eines T-Online-Postfaches sendet, könne sicher sein, dass vermutlich niemand seine Mail mitlesen kann, hieß es bei der Vorstellung des Projektes. Auch Besitzer von Postfächern bei GMX und Web.de können von der der "deutschen E-Mail" profitieren, die bereits in den Webmailern der beteiligten Firmen freigeschaltet ist und kommt automatisch zum Einsatz kommt. Solange Mails nur an Empfängeradressen aus dem Mail-Verbund gehen, werden die Sendungen verschlüsselt übertragen, vorausgesetzt, der Empfänger sitzt nicht im Ausland, ruft seine Mails nicht per Handy ab oder sitzt in einem Internetcafé.

Experten trauen dem weltweit einmaligen System einen ähnlichen Erfolg zu wie der innovativen De-Mail, die nach Anfangsinvestitionen von mehreren hundert Millionen Euro heute bereits mehrere hundert Nutzer zählt. Als Schlüssel zum Erfolg gilt die einfache, aber rechtssichere Anmeldung, die anonymen Schmuddelkram im Netz perspektivisch völlig ausmerzen soll. Dazu gehen bedürftige mit einem formlosen ausgedruckten Formular, dem Personalausweis, der Geburtsurkunde, einem aktuellen Kontoauszug, Gesundheitszeugnis, Führersschein, Unbedenklichkeitserklärung des Finanzamtes, Grundbuchauszug, DNA-Probe, sechs maschinenlesbaren Passbildern, einer Unterkörperaufnahme (Farbe) und handschriftlichen Empfehlungen von sieben sogenannten De-Mail-Bürgen zur offiziellen De-Mail-Genehmigungsstelle, die sich meist im Rathaus oder dem Volkspolizeikreisamt befindet. Geöffnet werden können De-Mails nur von Sender und Empfänger und dem zuständigen Bundesblogampelamt.

Das wird voraussichtlich keinen Zugriff auf die neue Germany-Mails, so lange der Absender sie ungesendet auf seinem eigenen Rechner oder im "Entwürfe"-Ordner seines Webmailers lagert. Sobald eine Mail gesendet werden, versichern Insider, sei sie dann "wie mit einem seidenpapierchen vor fremden Blicken geschützt". Geheimdienste, egal ob befreundeter oder feindlicher Länder, müssten sich schon "ziemlich anstrengen", eine Ge-Mail mitzulesen. Google wird voraussichtlich kommende Woche eine Klage wegen der Namensähnlichkeit der Ge-Mail zur eigenen Gmail einreichen. Keine Neuigkeiten gibt es hingegen von Großprojekt Buusul, einer vom Innenministerium in auf Trag gegebenen offiziellen Bundessuchmaschine. Es gebe derzeit Probleme beim Bau des gigantischen Email-Erfassungs-Rechenzentrums bei Stendal, hieß es dazu in Berlin.


CCC: Ge-Mail - ein Sommermärchen

2 Kommentare:

  1. Es geht wohl nur darum, Unberechtigte außen vor zu lassen bzw. nicht mal das, ihnen das unberechtigte Handwerk zu erschweren.

    "Mit dieser Verschlüsselung werden die Zugriffsmöglichkeiten Unberechtigter weiter erschwert."

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  2. noch weiter? ungeheuerlich

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