Dringend, sogar fürchterlich dringend ist die EU darauf angewiesen, Punkte beim Volk zu machen. Der Ruf der Union ist eigentlich ruiniert, selbst die ironischerweise "Kommissare" genannten Mitglieder der gemeinsamen, nach stalinschen Grundsätzen ernannten Führungskomission des Kontinents, mäkeln angesichts rekordhoher Arbeitslosigkeit, heillosen Streits und auch nach fünf Jahren Krise völlig ungeklärter Zukunftsabsichten über einen "Sanierungsfall" und teilweise unregierbare Teilstaaten.
EU-Kommissarin Neelie Kroes, die früher für die Verhinderung von Wettbewerb im gemeinsamen Haus Europa zuständig war und heute die "digitale Agenda" verantwortet, will die Menschen nun mit kleinen Geschenken wieder europafreundlicher stimmen. Die Roaming-Gebühren, die Handynutzer zahlen müssen, wenn sie aus dem Ausland anrufen oder angerufen werden, sollen nach Meinung der Niederländerin wegfallen: Kurz vor den Europawahlen im Mai 2014 solle das EU-Parlament beschließen, dass Telefongesellschaften europaweit dieselben Gebühren erheben müssen.
In der Vorstellungswelt von Kroes wie in der deutscher Kommentatoren ist das ein großer Schritt zu ganz kleinen Kosten, für die nicht einmal die EU-Kommission selbst aufkommen muss. Nein, das werden wie immer die Ärmsten der Armen übernehmen, denn so niedrig die technisch bedingten Mehrkosten für Auslandstelefonate, von denen auch Kroes spricht, auch sein mögen - bislang trugen diejenigen sie, die Geld genug hatten, ins Ausland zu fahren.
Künftig wird das anders sein. Da die "technisch bedingten Mehrkosten" nicht wegfallen, nur weil die EU-Kommission es den Telefongesellschaften verbietet, sie auf ihre aus dem Ausland telefonierenden Kunden umzulegen, werden die Telefongesellschaften die anfallenden Beträge einfach auf alle ihre Kunden umlegen. Der Hartz-4-Empfänger aus dem Brandenburgischen, der seit dem Mauerfall nicht mehr aus Gransee herausgekommen ist, zahlt dann einen Solidaritätsbeitrag für den gutsituierten VW-Ingenieur, der am Lago Maggiore Entspannung sucht. Sind nur ein paar cent, die da von unten nach oben umverteilt werden. das merkt nicht nur keiner, das freut auch alle.
"Ich möchte den Bürgern zeigen, dass die EU wichtig ist für ihr Leben", hat Kroes erklärt. "Der Zustimmung der Europäer darf sich die Kommissarin sicher sein", jubelt die staatliche "Tagesschau".
EU-Kommissarin Neelie Kroes, die früher für die Verhinderung von Wettbewerb im gemeinsamen Haus Europa zuständig war und heute die "digitale Agenda" verantwortet, will die Menschen nun mit kleinen Geschenken wieder europafreundlicher stimmen. Die Roaming-Gebühren, die Handynutzer zahlen müssen, wenn sie aus dem Ausland anrufen oder angerufen werden, sollen nach Meinung der Niederländerin wegfallen: Kurz vor den Europawahlen im Mai 2014 solle das EU-Parlament beschließen, dass Telefongesellschaften europaweit dieselben Gebühren erheben müssen.
In der Vorstellungswelt von Kroes wie in der deutscher Kommentatoren ist das ein großer Schritt zu ganz kleinen Kosten, für die nicht einmal die EU-Kommission selbst aufkommen muss. Nein, das werden wie immer die Ärmsten der Armen übernehmen, denn so niedrig die technisch bedingten Mehrkosten für Auslandstelefonate, von denen auch Kroes spricht, auch sein mögen - bislang trugen diejenigen sie, die Geld genug hatten, ins Ausland zu fahren.
Künftig wird das anders sein. Da die "technisch bedingten Mehrkosten" nicht wegfallen, nur weil die EU-Kommission es den Telefongesellschaften verbietet, sie auf ihre aus dem Ausland telefonierenden Kunden umzulegen, werden die Telefongesellschaften die anfallenden Beträge einfach auf alle ihre Kunden umlegen. Der Hartz-4-Empfänger aus dem Brandenburgischen, der seit dem Mauerfall nicht mehr aus Gransee herausgekommen ist, zahlt dann einen Solidaritätsbeitrag für den gutsituierten VW-Ingenieur, der am Lago Maggiore Entspannung sucht. Sind nur ein paar cent, die da von unten nach oben umverteilt werden. das merkt nicht nur keiner, das freut auch alle.
"Ich möchte den Bürgern zeigen, dass die EU wichtig ist für ihr Leben", hat Kroes erklärt. "Der Zustimmung der Europäer darf sich die Kommissarin sicher sein", jubelt die staatliche "Tagesschau".
"das merkt nicht nur keiner, das freut auch alle."
AntwortenLöschenWie schafft es ppq immer wieder, so locker flockig süffisant solche Sätze mit einem Hauch der Genialität hinzulegen?!
Wenn diese Leute, die nur so tun, und es sich auch gerne nachreden lassen würden, wirklich ein soziales Gewissen hätten, dann könnten sie solche Vorschläge niemals bringen, müssten im Gegenteil sofort Alarm schlagen.
aus dem Kommentarbereich der Tagesschau:
AntwortenLöschen"der o.a. Begriff "Ausland" war wahrscheinlich eine "Freudsche Fehlleistung" ?" :D
Es gab mal den EVP von Rostock bis Suhl, aber bekanntlich befinden wir uns ja auf den Weg in die DDR reloaded, da passt der schwachsinnige Eingriff Politiker in die Ökonomie total.
Typischer Fall von demokratisches Wahlkampfversprechen. Und da wir als Wahlvolk zum grössten Teil wenig Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen besitzen, und gegen teure Telefoniegebühren aus/in dem/das Ausland sind, und weil die Mehrheit der Stimmen zählt - das alles gleichzeitig ... Hier passt wieder der tolle Merksatz aus Schiller "Demetrius" zum Thema Entscheidungsmehrheit.
@teja: weiß nicht, das steht auf einmal da
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