Erst der 11. Tag des auf 250 Tage angesetzten NSU-Prozesses in München und schon spielen sich in der bayrischen Landeshauptstadt Szenen ab, wie sie nur ganz hartgekochte Beobachter erwartet hatten . „Vor dem Justizzentrum an der Nymphenburger Straße steht am 11. Prozesstag des NSU-Verfahrens kein Satelliten-Übertragungswagen mehr“, klagt die „Welt“, „Demonstranten bleiben fern, Besucher verlieren sich auf der Zuschauertribüne“. Der schnöde Alltag ohne Stuhltanz und die Selbstdarsteller hat im den Saal A101 des Münchner Oberlandesgerichts Einzug gehalten – wie nahezu jeden Tag wird Carsten S., Angeklagter und geständiger Kronzeuge, vernommen, wie immer verraten die Fragen von den ausgedünnten Nebenklägerbänken, dass eigentlich niemand so recht weiß, was man von S., der vor dem Beginn der mutmaßlichen NSU-Mordserie aus der rechten Szene ausstieg, eigentlich wissen wollen würde.
Dafür aber liefert die verbliebenen Nebenklagevertreter immer mal kleine Einblicke ins bizarre Innenleben des deutschen Nationalsozialismus. Dort soll es nach dem Vorbild der katholischen Kirche zu „brutalen Züchtigungen“ gekommen sein. André Kapke und Ralf Wohlleben seien "die krankesten Hirne" gewesen, die sich brutale Strafen für Gefolgsleute ausdachten, liest ein Anwalt aus dem Protokoll einer Vernehmung eines früheren Neonazis vor. "Wenn man mal einen Döner gegessen hat, musste man zehn Liegestütze machen und wurde ausgepeitscht.“ Sado-Maso-Faschismus, der Carsten S., den sie "Möhrchen" oder "Inder" nannten, nach seinen früheren Angaben sexuell anzog, an den er sich aber nun nicht mehr erinnern kann. „Obwohl er eng mit Wohlleben zusammen arbeitete“, wie die „Welt“ mit einem unüberhörbaren Unterton enthüllt.
Eifersucht spielt eine große Rolle in der Aufarbeitung der Beziehungen in dem männerbündischen Verein, den die extreme Rechte traditionell bildet. Bei jeder Demo rechter Aktivisten ist es zu sehen: Wo bei den linken Gegendemonstranten hübsche Mädchen massenhaft marschieren, trottet im rechten Troß in der Regel nur übergewichtige, totenbleiche oder klapperdürre Hässlichkeit mit.
Krankeste Männerhirne unter sich, denen im Nachhinein das Glück einer Überhöhung zur ideologisch gestählten Mörderarmee in den wenig fruchtbaren Schoß fällt. Häufig wenden sich rechte Kerle so rechten Kerlen zu. Not kennt kein Gebot. "Ich habe mich hier nackig gemacht und er schweigt", klagte Carsten S. schon bei einem früheren Termin in Richtung Wohlleben. Diesmal nun erzählt er von einer Begegnung mit Tino Brandt, einem dicklichen, dumm aussehenden jungen Mann, der zu Hochzeiten des thüringischen Regionalfaschismus führender Kopf der Bewegung und Verfassungsschutzagent zugleich war. Brandt habe immer viel Geld ausgegeben, berichtet S., über hätten Gerüchte kursiert, er sei schwul oder bisexuell. Dafür spricht: Bei einem Besuch des homosexuellen S. bei ihm zeigte Brandt "Pornofilmchen", konnte aber dennoch nicht beim Kampfgefährten landen. Über "Rechtes" sei jedenfalls gar nicht gesprochen worden, sagt Carsten S. Der inzwischen übrigens "an einem unbekannten Ort" lebt, wie die Danachrichtenagentur dpa berichtet. Hoffentlich findet Möhrchen da wieder nach Hause.
Ein Land schreibt einen Thriller:
NSU: Braune Braut mit Bratwurstdurst
NSU: Terror fürs Museum
NSU: Herz, Stern oder HalbmondDafür aber liefert die verbliebenen Nebenklagevertreter immer mal kleine Einblicke ins bizarre Innenleben des deutschen Nationalsozialismus. Dort soll es nach dem Vorbild der katholischen Kirche zu „brutalen Züchtigungen“ gekommen sein. André Kapke und Ralf Wohlleben seien "die krankesten Hirne" gewesen, die sich brutale Strafen für Gefolgsleute ausdachten, liest ein Anwalt aus dem Protokoll einer Vernehmung eines früheren Neonazis vor. "Wenn man mal einen Döner gegessen hat, musste man zehn Liegestütze machen und wurde ausgepeitscht.“ Sado-Maso-Faschismus, der Carsten S., den sie "Möhrchen" oder "Inder" nannten, nach seinen früheren Angaben sexuell anzog, an den er sich aber nun nicht mehr erinnern kann. „Obwohl er eng mit Wohlleben zusammen arbeitete“, wie die „Welt“ mit einem unüberhörbaren Unterton enthüllt.
Eifersucht spielt eine große Rolle in der Aufarbeitung der Beziehungen in dem männerbündischen Verein, den die extreme Rechte traditionell bildet. Bei jeder Demo rechter Aktivisten ist es zu sehen: Wo bei den linken Gegendemonstranten hübsche Mädchen massenhaft marschieren, trottet im rechten Troß in der Regel nur übergewichtige, totenbleiche oder klapperdürre Hässlichkeit mit.
Krankeste Männerhirne unter sich, denen im Nachhinein das Glück einer Überhöhung zur ideologisch gestählten Mörderarmee in den wenig fruchtbaren Schoß fällt. Häufig wenden sich rechte Kerle so rechten Kerlen zu. Not kennt kein Gebot. "Ich habe mich hier nackig gemacht und er schweigt", klagte Carsten S. schon bei einem früheren Termin in Richtung Wohlleben. Diesmal nun erzählt er von einer Begegnung mit Tino Brandt, einem dicklichen, dumm aussehenden jungen Mann, der zu Hochzeiten des thüringischen Regionalfaschismus führender Kopf der Bewegung und Verfassungsschutzagent zugleich war. Brandt habe immer viel Geld ausgegeben, berichtet S., über hätten Gerüchte kursiert, er sei schwul oder bisexuell. Dafür spricht: Bei einem Besuch des homosexuellen S. bei ihm zeigte Brandt "Pornofilmchen", konnte aber dennoch nicht beim Kampfgefährten landen. Über "Rechtes" sei jedenfalls gar nicht gesprochen worden, sagt Carsten S. Der inzwischen übrigens "an einem unbekannten Ort" lebt, wie die Danachrichtenagentur dpa berichtet. Hoffentlich findet Möhrchen da wieder nach Hause.
Ein Land schreibt einen Thriller:
NSU: Braune Braut mit Bratwurstdurst
NSU: Terror fürs Museum
NSU: Schweigekomplott am Bosporus
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NSU: Platznot auch im Alex-Prozess
NSU: Killerkatzen im Untergrund
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Ja, da tun sich Abgründe auf. Aber was sind eigentlich "Möhrder" - etwas noch Schlimmeres als gewöhnliche Mörder?
AntwortenLöschendas kommt natürlich von "Möhre"
AntwortenLöschenWas steht eigentlich zur Anklage? Sex?
AntwortenLöschenMotorraddiebstahl
AntwortenLöschenVS
Wieso steht Carsten S. eigentlich vor Gericht. Ist der §175 denn noch nicht aufgehoben?
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