Er hat schon über "die Integrationspolitik als junge Disziplin", über die friedensbewegte Gaza-Flotte, über das nächste Irland, das Portugal heißt, ein neues strategisches Konzept der Nato, das "bei der Friedensbewegung auf entschiedenen Widerstand trifft" und immer wieder auch über Syrien geschrieben und Neues Deutschland, die Webseite der "AG Friedensforschung" und auch die taz haben seine Werke immer gern abgenommen. Doch wie bezahlt man seine Miete, wenn man nur zwei, drei Artikel im Monat losschlagen kann?
Martin Lejeune, der nach eigenen Angaben "unter anderem für die ARD, Deutschlandradio Kultur, die dpa, die "FAZ", "Neues Deutschland", die "taz" und die "NZZ"" arbeitet, hat sich irgendwann im kalten Februar 2013 entschlossen, ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen. Der anstehende Prozess gegen die NSU, das war dem eigentlich auf palästinensische Hungerstreiks und die Arbeitsbedingungen beim Internetversandhändler Amazon abonnierten Politikwissenschaftler mit Spezialkenntnissen in der Islam- und Irankunde klargeworden, würde über Jahre Arbeit und Brot für viele Journalistenfamilien bringen. Wer einen Platz im Gerichtssaal ergattert, könnte angesichts eines Verfahrens mit 77 Nebenklägern, 63 Nebenklage-Anwälten und 600 Zeugen jahrelang immer mehr ungeheuerliche Details über die Arbeit von Verfassungsschutz und Polizei und über die Unterstützer enthüllen, Schicksale beschreiben und die bislang am deutschen Jahrhundert-Prozess leider völlig uninteressierte Weltpresse mit peinlichen Enthüllungen über das Versagen des deutschen Staates bei der Bekämpfung der Gefahr von rechts beschicken.
Martin Lejeune hatte Glück. Wie Oliver Preuss von der "Soligruppe für Lothar König" in Jena, der sich wieselflink zum "freien Journalisten" ernannte, wie Jörg Völkerling, einst bekanntgeworden als Kachelmann-Paparazzo, und Friedrich Burschel, der bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung arbeitet, erhielt der vom "Spiegel" als "Le Jeune, Martin (freier Journalist)" bezeichnete Berliner in der ersten Auswahlrunde eine Akkreditierung zum Verfahren gegen Beate Zschäpe. Und verlor ihn wieder, als die türkische Zeitung "Sabah" das Bundesverfassungsgericht anrief, das schneller als in allen Rettungsschirmfragen beschied, die grundgesetzlich vorgeschriebene Öffentlichkeit des Verfahrens in Deutschland bedeute natürlich, dass türkische Medien im Gerichtssaal vertreten sein müssten.
Globalisierung, die durchaus im Sinne des Martin Lejeune ist, der wagemutig bei den Aktivisten des Protest-Camps in Tel Aviv vorbeischaute und an Bord der »Stefano Chiarini« in Gouvia auf Korfu dabei war, als es dem Zionismus an den Kragen ging. Globalisierung aber auch, für die Martin Lejeune nun nicht die Zeche zahlen will: Nachdem ihm das Gericht in München die schon erteilte Sitzplatzgarantie zur Zschäpe-Schau wegen der Neuverlosung der Plätze entzogen hat, reichte der Bielefelder Verfassungsklage gegen die Entscheidung ein. Er betrachte die Entscheidung des OLG, "eine beschränkte Anzahl von Medienplätzen auszulosen, als Verletzung der im Grundgesetz garantierten Pressefreiheit und des Gleichheitsgrundsatzes", teilt Lejeune dazu mit.
Bestechende Logik: Freier Journalist ist kein geschützter Beruf. Jeder der 83 Millionen Deutschen kann ein freier Journalist sein, wenn er sich selbst so nennt. Und alle restlichen 4,9 Milliarden Menschen können es auch. Infolgedessen hat jeder Mensch auf Erden, so verlangt es die Gerechtigkeit, das Recht haben, einen festen Platz im Gerichtssaal beanspruchen zu dürfen.
Für Martin Lejeunes Leben hat diese Abfolge von einleuchtenden Thesen schon jetzt direkte Konsequenzen. War Lejeunes Anfang März "lanciertes" (Lejeune) Blog, das der 32-Jährige für seine Prozessberichte "als Veröffentlichungsmöglichkeit mit mir selbst vereinbart" hatte, bislang kaum frequentiert worden, schossen die Besucherzahlen nach den ersten Berichten über Lejeune Verfassungsklage in die Höhe. Weltweit liegt Lejeunes Seite bei Alexa nach vier Einträgen über das schwere Los mit dem Los nun schon auf Platz 28.579551 (vergleiche PPQ 960.315). Tendenz steigend, denn dank der Nachrichtenarmut am Feiertag beschäftigen sich aktuell bereits mehr als elftausend Zeitungs-, Fernseh- und Rundfunkbeiträge mit dem schlimmen Schicksal des letzten NSU-Opfers.
Martin Lejeunes Kampf um die Wahrheit im Fall NSU ist zu einem Kampf um die Beteiligung am Fall NSU geworden, der zugleich ein Kampf um größere Gerichtssäle, verlorene Stuhltänze und für die Rechte der "gewichtigen Gattungen der freien und Online-Journalisten" ist. Martin Lejeune setzt sich damit an die Spitze einer breiten Volksbewegung, die sich mit aller Kraft mühen, aus dem Jahrhundertverfahren einen urkomischen Karnevalsumzug zu machen, indem sie mit Auflagenzahlen winken und Wächter- und Wolff-Preise, Ossietzky-Medaillen und Bundesverdienstkreuze vorzeigen, um näher an den Futtertrog im Saal 101 zu kommen.
Eine Farce noch vor Prozessbeginn, ein Unterhaltungsangebot, das seinesgleichen sucht und heute schon Lust auf mehr macht: Schlimmer geht ja offenbar immer.
Prozessarchiv: Kommando zurück für den "Vorwärts"
Martin Lejeune, der nach eigenen Angaben "unter anderem für die ARD, Deutschlandradio Kultur, die dpa, die "FAZ", "Neues Deutschland", die "taz" und die "NZZ"" arbeitet, hat sich irgendwann im kalten Februar 2013 entschlossen, ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen. Der anstehende Prozess gegen die NSU, das war dem eigentlich auf palästinensische Hungerstreiks und die Arbeitsbedingungen beim Internetversandhändler Amazon abonnierten Politikwissenschaftler mit Spezialkenntnissen in der Islam- und Irankunde klargeworden, würde über Jahre Arbeit und Brot für viele Journalistenfamilien bringen. Wer einen Platz im Gerichtssaal ergattert, könnte angesichts eines Verfahrens mit 77 Nebenklägern, 63 Nebenklage-Anwälten und 600 Zeugen jahrelang immer mehr ungeheuerliche Details über die Arbeit von Verfassungsschutz und Polizei und über die Unterstützer enthüllen, Schicksale beschreiben und die bislang am deutschen Jahrhundert-Prozess leider völlig uninteressierte Weltpresse mit peinlichen Enthüllungen über das Versagen des deutschen Staates bei der Bekämpfung der Gefahr von rechts beschicken.
Martin Lejeune hatte Glück. Wie Oliver Preuss von der "Soligruppe für Lothar König" in Jena, der sich wieselflink zum "freien Journalisten" ernannte, wie Jörg Völkerling, einst bekanntgeworden als Kachelmann-Paparazzo, und Friedrich Burschel, der bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung arbeitet, erhielt der vom "Spiegel" als "Le Jeune, Martin (freier Journalist)" bezeichnete Berliner in der ersten Auswahlrunde eine Akkreditierung zum Verfahren gegen Beate Zschäpe. Und verlor ihn wieder, als die türkische Zeitung "Sabah" das Bundesverfassungsgericht anrief, das schneller als in allen Rettungsschirmfragen beschied, die grundgesetzlich vorgeschriebene Öffentlichkeit des Verfahrens in Deutschland bedeute natürlich, dass türkische Medien im Gerichtssaal vertreten sein müssten.
Globalisierung, die durchaus im Sinne des Martin Lejeune ist, der wagemutig bei den Aktivisten des Protest-Camps in Tel Aviv vorbeischaute und an Bord der »Stefano Chiarini« in Gouvia auf Korfu dabei war, als es dem Zionismus an den Kragen ging. Globalisierung aber auch, für die Martin Lejeune nun nicht die Zeche zahlen will: Nachdem ihm das Gericht in München die schon erteilte Sitzplatzgarantie zur Zschäpe-Schau wegen der Neuverlosung der Plätze entzogen hat, reichte der Bielefelder Verfassungsklage gegen die Entscheidung ein. Er betrachte die Entscheidung des OLG, "eine beschränkte Anzahl von Medienplätzen auszulosen, als Verletzung der im Grundgesetz garantierten Pressefreiheit und des Gleichheitsgrundsatzes", teilt Lejeune dazu mit.
Bestechende Logik: Freier Journalist ist kein geschützter Beruf. Jeder der 83 Millionen Deutschen kann ein freier Journalist sein, wenn er sich selbst so nennt. Und alle restlichen 4,9 Milliarden Menschen können es auch. Infolgedessen hat jeder Mensch auf Erden, so verlangt es die Gerechtigkeit, das Recht haben, einen festen Platz im Gerichtssaal beanspruchen zu dürfen.
Für Martin Lejeunes Leben hat diese Abfolge von einleuchtenden Thesen schon jetzt direkte Konsequenzen. War Lejeunes Anfang März "lanciertes" (Lejeune) Blog, das der 32-Jährige für seine Prozessberichte "als Veröffentlichungsmöglichkeit mit mir selbst vereinbart" hatte, bislang kaum frequentiert worden, schossen die Besucherzahlen nach den ersten Berichten über Lejeune Verfassungsklage in die Höhe. Weltweit liegt Lejeunes Seite bei Alexa nach vier Einträgen über das schwere Los mit dem Los nun schon auf Platz 28.579551 (vergleiche PPQ 960.315). Tendenz steigend, denn dank der Nachrichtenarmut am Feiertag beschäftigen sich aktuell bereits mehr als elftausend Zeitungs-, Fernseh- und Rundfunkbeiträge mit dem schlimmen Schicksal des letzten NSU-Opfers.
Martin Lejeunes Kampf um die Wahrheit im Fall NSU ist zu einem Kampf um die Beteiligung am Fall NSU geworden, der zugleich ein Kampf um größere Gerichtssäle, verlorene Stuhltänze und für die Rechte der "gewichtigen Gattungen der freien und Online-Journalisten" ist. Martin Lejeune setzt sich damit an die Spitze einer breiten Volksbewegung, die sich mit aller Kraft mühen, aus dem Jahrhundertverfahren einen urkomischen Karnevalsumzug zu machen, indem sie mit Auflagenzahlen winken und Wächter- und Wolff-Preise, Ossietzky-Medaillen und Bundesverdienstkreuze vorzeigen, um näher an den Futtertrog im Saal 101 zu kommen.
Eine Farce noch vor Prozessbeginn, ein Unterhaltungsangebot, das seinesgleichen sucht und heute schon Lust auf mehr macht: Schlimmer geht ja offenbar immer.
Prozessarchiv: Kommando zurück für den "Vorwärts"
"Das letzte NSU - Opfer" zu schreiben, ist aber eine schlimme Verharmlosung. Der Kommentator wettet, in den kommenden Jahrzehnten werden noch Hunderte davon auftauchen. Und alle mit Anspruch auf Löse-, ähm, Schmerzensgeld.
AntwortenLöschenprozess-opfer wäre korrekt gewesen
AntwortenLöschenNa, da brauchte der aber lange, bis ihm das wieder einfiel? Tjaja: Das kurze Gedächtnis, auf welches allzu viele Zeitgenossen hoffen! Börsenkräche, allerlei Krisen, Klimakram, Ozon- und andere Löcher... Warum gelingt dies unsereinem so schlecht? - Die Welt will nicht bloß betrogen sein, sie ist auch noch ungerecht. Weia!
AntwortenLöschen"Und alle restlichen 4,9 Milliarden Menschen können es auch."
AntwortenLöschenWas ist mit den übrigen 2,2 Milliarden passiert? Alle vom NSU gemeuchelt?
@zorgnax: wir unterstützen hier generell keine kinderarbeit, auch nicht als "junge reporter"
AntwortenLöschen@ppq
AntwortenLöschenNennen können sie sich trotzdem "Freie Journalisten", so sie denn sprechen können und dieser zwei Worte mächtig sind.
Und ob die Weltpresse interessiert ist: Das Istanbuler http://www.worldbulletin.net schreibt fast alle zwei Tage was zum Jahrhundertprozeß und die Deutsche Welle funkte vor drei Tagen sogar einen Text auf Englisch.
AntwortenLöschenwir müssen das doch aber nicht noch unterstützen! wenn sie nicht schreiben können, können sie doch ohnehin höchstens zum hörfunk oder - sieht man ja manchmal - zu einem gez-sender
AntwortenLöschendie deutsche welle also...
AntwortenLöschenaka weltpresse
AntwortenLöschenSeit über 2000 Jahren haben die agrarisch-hypersozial-sesshaften „Juden“ die ganze Welt im Griff:
Juden (Mörder wie Moses, Kain, David, etc.) => Christen => Muslime (inkl. Talibans) => Protestanten => Kapitalisten & Banker => Kommunisten-Marxisten => Nationalsozialisten => Hollywood => Atombomben (Teller, Oppenheimer, Kim Jong Un) => Neonazis etc.
Wann hört endlich dieser wahnsinnige beschnitten-traumatisierte Blödsinn überall auf???
Die einzige gute „Religion“ war der Schamanismus der mittlerweile ausgerotteten Jäger-und-Sammler: Schamanismus ist zwar auch genetisch bedingt, aber er kann NICHT sozial GELERNT werden wie der hypersoziale Juden-Blödsinn überall (Christen, Muslime, Kommunisten, Nazis, Hollywood, etc. etc.)