Im Januar 2012 folgerte Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung noch knallhart: "Christian Wulff ist der erste in diesem Amt, der sich selbst begnadigt." Und heute findet derselbe Autor dass das was war? Völlig richtig! Wulff sei einem "übertriebenen Ermittlungseifer der Staatsanwaltschaft Hannover" ausgesetzt gewesen, nachdem ihn vorher eine sensationsgeile Pressemeute müdegehetzt habe. „Wenn man sich nachträglich durch die Artikelstapel von damals blättert, stellen sich Verwunderung, Beklemmung und auch Bestürzung ein", schreibt Prantl, der seinerzeit nicht wenig Tinte zulieferte. Heute aber meint, dass in "Dichte und Frequenz von Artikeln und Sendungen" schon eine "Art von Gewalttätigkeit" liege.
Die Erzählung vom armen, armen Wulff ist die letzte derzeit gerade überaus angesagte Geschichte, die es vom ehemaligen Bundespräsidenten zu hören gibt. Aus dem Täter, der sich notorisch pleite ins höchste Amt im Staate nassauerte, dort von Gefälligkeiten und Gratisurlauben lebte, Privatkredite und Bargeldgeschenke zum Stopfen seiner Finanzlöcher nutzte und nach dem Bekanntwerden seiner desolaten privaten Situation auch noch dreist log, wird ein Jahr danach ein aufrechter, prinzipientreuer Charakterkopf, dem eine wildgewordene Truppe aus der Journaille im Zusammenspiel mit blindwütigen Ermittlern den Garaus gemacht habe.
Das Witzige daran ist nicht, dass die Verurteiler der Medienkampagne gegen Wulff dieselben Leute sind, die die Medienkampagne gegen Wulff selbst betrieben haben. Das Witzige daran ist vielmehr, dass ihre augenblickliche Story so wenig mit der Wahrheit zu tun hat wie die Räuberpistolen, die sie vor einem Jahr erzählt haben.
Der Fall Wulff ist nämlich keineswegs "ein Lehrstück über den blinden Eifer der Medien" wie sogar der ansonsten recht hellsichtige Tages-Anzeiger aus der Schweiz schreibt. Hier ist auch nicht "eine Schneeflocke zum Schneeball, ein Sandkorn zum Sandsturm, eine Peinlichkeit zur Kampagne" geworden. Vielmehr hat eine Kette an Fehlleistungen dazu geführt, dass ein offenkundig schon mit der Organisation seines Privatlebens völlig überforderter Mann des höchsten Postens verlustig ging, den der deutsche Staat zur Verfügung hat.
Ein Glücksfall. Bis heute ist ungeklärt, wie Wulff überhaupt in finanzielle Bedrängnis kommen konnte. Ein Vierteljahrhundert besetzte der Niedersachse stets gut dotierte Posten. Er war Ratsherr, Beigeordneter, Landestagsabgeordneter und Ministerpräsident, nebenbei Partner einer Rechtsanwaltskanzlei und CDU-Fraktionschef. Immer verfügte Christian Wullf über Einkommen, die wenigstens doppelt so hoch waren wie das deutsche Durchschnittsgehalt. Allein in seiner Zeit als Ministerpräsident erhielt er rund 16.000 Euro monatlich - insgesamt wenigstens 1,4 Millionen Euro.
Dennoch stand der damals 49-Jährige, von dem teure Hobbys oder extravagante Vorlieben bis heute nicht bekannt geworden wären, im Sommer 2008 vor dem finanziellen Nichts. Wulffs Konto war mit mehr als 10.000 Euro in den Miesen - auch nach dem Auffliegen der Kreditaffäre ist niemals irgendwo gefragt worden, wofür Wulff all sein Geld ausgegeben hat. Man weiß es bis heute nicht.
Aber ein völlig mittelloser Mann ist natürlich erpressbar, ob er nun akut erpresst wird oder nicht. Er ist abhängig, ob er sich abhängig fühlt oder nicht. Und er ist lenkbar, ob er gelenkt wird oder nicht.
Christian Wulff war damit denkbar ungeeignet, ein hohes oder gar das höchste Amt zu bekleiden, selbst wenn ihm Kenner wie Prantl offenbar zutrauen, auf das finanzielle Wohl des Volkes und des Staates besser achten zu können als auf das eigene.
Es spielt keine Rolle, ob sich Wulff von den Medien zu hart angefasst fühlt oder ob Prantl und Co. so tun, als sei die Erhebung einer Anklage wegen einer läppischen Schadenssumme von 719 Euro eine Art majestätsbeleidigende Vorverurteilung. Christian Wulff hat - alles zusammengerechnet - immer noch mehr bekommen, als er jemals verdient gehabt hätte. Denn das ist das eigentlich Beunruhigende an der Affäre: Ein hohler Blender, der nicht einmal seine Anzüge und Urlaube bezahlen konnte, ist in Deutschland bis ganz nach oben aufgestiegen, hätte Merkel ihn nicht auf das Präsidentenamt umgelenkt, hätte dieser Mann irgendwann als Kanzler für Deutschland über Rettungspakete und Billionenbürgschaften verhandelt...
Das große Staatsdrama: Die Wulff-Jahre bei PPQ
Am Ende ein Arsch
Gelöschte Gerüchte
Die Erzählung vom armen, armen Wulff ist die letzte derzeit gerade überaus angesagte Geschichte, die es vom ehemaligen Bundespräsidenten zu hören gibt. Aus dem Täter, der sich notorisch pleite ins höchste Amt im Staate nassauerte, dort von Gefälligkeiten und Gratisurlauben lebte, Privatkredite und Bargeldgeschenke zum Stopfen seiner Finanzlöcher nutzte und nach dem Bekanntwerden seiner desolaten privaten Situation auch noch dreist log, wird ein Jahr danach ein aufrechter, prinzipientreuer Charakterkopf, dem eine wildgewordene Truppe aus der Journaille im Zusammenspiel mit blindwütigen Ermittlern den Garaus gemacht habe.
Das Witzige daran ist nicht, dass die Verurteiler der Medienkampagne gegen Wulff dieselben Leute sind, die die Medienkampagne gegen Wulff selbst betrieben haben. Das Witzige daran ist vielmehr, dass ihre augenblickliche Story so wenig mit der Wahrheit zu tun hat wie die Räuberpistolen, die sie vor einem Jahr erzählt haben.
Der Fall Wulff ist nämlich keineswegs "ein Lehrstück über den blinden Eifer der Medien" wie sogar der ansonsten recht hellsichtige Tages-Anzeiger aus der Schweiz schreibt. Hier ist auch nicht "eine Schneeflocke zum Schneeball, ein Sandkorn zum Sandsturm, eine Peinlichkeit zur Kampagne" geworden. Vielmehr hat eine Kette an Fehlleistungen dazu geführt, dass ein offenkundig schon mit der Organisation seines Privatlebens völlig überforderter Mann des höchsten Postens verlustig ging, den der deutsche Staat zur Verfügung hat.
Ein Glücksfall. Bis heute ist ungeklärt, wie Wulff überhaupt in finanzielle Bedrängnis kommen konnte. Ein Vierteljahrhundert besetzte der Niedersachse stets gut dotierte Posten. Er war Ratsherr, Beigeordneter, Landestagsabgeordneter und Ministerpräsident, nebenbei Partner einer Rechtsanwaltskanzlei und CDU-Fraktionschef. Immer verfügte Christian Wullf über Einkommen, die wenigstens doppelt so hoch waren wie das deutsche Durchschnittsgehalt. Allein in seiner Zeit als Ministerpräsident erhielt er rund 16.000 Euro monatlich - insgesamt wenigstens 1,4 Millionen Euro.
Dennoch stand der damals 49-Jährige, von dem teure Hobbys oder extravagante Vorlieben bis heute nicht bekannt geworden wären, im Sommer 2008 vor dem finanziellen Nichts. Wulffs Konto war mit mehr als 10.000 Euro in den Miesen - auch nach dem Auffliegen der Kreditaffäre ist niemals irgendwo gefragt worden, wofür Wulff all sein Geld ausgegeben hat. Man weiß es bis heute nicht.
Aber ein völlig mittelloser Mann ist natürlich erpressbar, ob er nun akut erpresst wird oder nicht. Er ist abhängig, ob er sich abhängig fühlt oder nicht. Und er ist lenkbar, ob er gelenkt wird oder nicht.
Christian Wulff war damit denkbar ungeeignet, ein hohes oder gar das höchste Amt zu bekleiden, selbst wenn ihm Kenner wie Prantl offenbar zutrauen, auf das finanzielle Wohl des Volkes und des Staates besser achten zu können als auf das eigene.
Es spielt keine Rolle, ob sich Wulff von den Medien zu hart angefasst fühlt oder ob Prantl und Co. so tun, als sei die Erhebung einer Anklage wegen einer läppischen Schadenssumme von 719 Euro eine Art majestätsbeleidigende Vorverurteilung. Christian Wulff hat - alles zusammengerechnet - immer noch mehr bekommen, als er jemals verdient gehabt hätte. Denn das ist das eigentlich Beunruhigende an der Affäre: Ein hohler Blender, der nicht einmal seine Anzüge und Urlaube bezahlen konnte, ist in Deutschland bis ganz nach oben aufgestiegen, hätte Merkel ihn nicht auf das Präsidentenamt umgelenkt, hätte dieser Mann irgendwann als Kanzler für Deutschland über Rettungspakete und Billionenbürgschaften verhandelt...
Das große Staatsdrama: Die Wulff-Jahre bei PPQ
Am Ende ein Arsch
Gelöschte Gerüchte
Und wo ist jetzt der Unterschied im Ergebnis, ob nun Hr. Wulff oder Fr. Dr. Merkel die Milliarden/Billionen verbrennt?!
AntwortenLöschenich nehme an, das werden wir nicht erfahren. aber zwischen milliarden und billionen ist allein schon mal ein unterschied. und man soll nie davon ausgehen, dass irgendwas nicht noch schlechter laufen könnte
AntwortenLöschenStimmt. Letztens sagte doch glatt einer zu mir: "Die Merkel konnte ich früher nicht leiden, aber so wie sie wie eine eiserne Lady die Finanzen verteidigt, damit nicht alles in die Mittelmeerstaaten fliesst ... Also ich wähle unbedingt schwarz und möchte alle Bekannte überzeugen."
AntwortenLöschen@Teja. Ihr Humor hat eine "leicht" schwarze Note ;-)
AntwortenLöschenNun, Herr Prantl als Qualitäts- Meinungsvorsteher der Prantl- Prawda ist öfters zu solchen Schnurren aufgelegt.
AntwortenLöschenUnd in der Tat ist der enorme Geldbedarf des grauen Mäuschens Wulff ein Mysterium- jedoch nicht mehr so besonders, wenn man den doch kostspieligen Posten des staatsfeministischen Faustrechts einbezieht: das Sponsern sehr teurer Lebedamen wie Tattoo- Betty via Halbteilungssatz, Scheidungen und Unterhalt. Männer wissen, daß sich da auch bedeutsame Spargroschen in Null komma nichts in Wohlgefallen auflösen und nach D'Dorfer Tabelle mit Extrabonus für nunmehr zwei aufwendige Kinder und coolem 3/7- Aderlaß für die ehedem gebenedeite Halbseidene steht nunmehr ein nicht standesgemäßer Schmalhans als Küchenmeister ins Haus.
Es hat nicht nur das Gschmäckle, daß solche chronisch klammen Figuren notorisch anfällig für Bestechung und Vorteilsnahme sind, sondern gewährt auch einen Blick in die Abgründe einer dubiosen Seelenlage. Das peinliche, öffentliche Liebesgeflüster des Herrn Wulff erinnerte an pubertäres Gewinsel von Minnesängern des Mittelalters und er entblößte damit eine drastische Abhängigkeitserkrankung: der Zuneigung einer kapriziösen Frau nämlich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein.
Schon aus diesem Grund war Wulff für ein hohes Amt ungeeignet. Liebestolle Hanswurste gehören auf die Bühne und nicht in die Entscheidungsetage der Politkaste.
Früher wußte man das.
Ein Oberst Redl drehte sich im Grabe um...
Für wen wurden denn diese Offshore Gebilde "erfunden". Oder auch Trust? Wohl nicht für den einfachen Mann aus dem Volk! Also daraus geht hervor, wem es nützt und wem es schadet. Ich sage es frei und offen: die Reichen und NWO Eliten, und Globalistierten Grossunternehmungen bezahlen keine Steuern, weil sie all ihr Geld in solchen Konstruktionen geparkt haben. Wem dient nun das Verteilen der EU-Milliarden. Siehe oben, das fliesst dann in diese Konstruktionen, und wohl ein Teil in den Statt, das wiederum in die Konstruktionen des Staates einfliesst. Mit anderen Worten es versickert in die Taschen dieser NWO Banditen.
AntwortenLöschenMan soll die Politikergehälter nicht überschätzen. Die kriegen zwar viel mehr als unsereiner, aber von solchen Leuten wird auch ein anderer Lebensstil erwartet. Viel bleibt da wirklich nicht übrig zum auf die hohe Kante legen.
AntwortenLöschenDass Wulff in finanziellen Schwierigkeiten war zeigt ja eher, dass er eine ehrliche Haut ist. Die anderen Abgewichsten in seiner Branche haben mit 45 schon Millionen gemacht. Durch Teilhabe an Kanzleien, die die Geschäfte zwischen Staat und Privatwirtschaft „begleiten“, Mitgliedschaft in Beraterfirmen …
Und so ein Blender wie Gauck mit seinen ominösen Rednergagen ist Wulff eben nicht.
Wulff hat mit seiner biederen Ehefrau jahrelang bieder gelebt. Er hatte einfach keinen Grund, nach Zusatzeinnahmequellen zu suchen.
Das änderte sich, als die aufstiegsorientierte Bettina Körner ihn als Lift auserkoren hat. Da musste er auf einmal die Scheidung schultern.
Ich weiß nicht was da abgelaufen ist, aber man kann es sich denken. Entweder Du zahlst, oder jahrelange Scheidungsschlammschlacht.
Wulff hat gezahlt. Insoweit sehe ich kein Geheimnis um den Verbleib seiner Einkünfte.
Ein meiner Meinung nach guter Nachruf in der FAZ, Der Mann mit dem Doppelgesicht
Sicher ist Wulff als Bundespräsident ungeeignet. Wegen seiner Unfähigkeit.
Und wie sieht es mit den anderen aus? Die sind fähig. Aber sind die besser?
Zur Erinnerung noch mal seine Rede bei der Tagung der Wirtschaftsnobelpreisträger. Ich vermute einfach mal, dass die ihm das Genick gebrochen hat.
der hatte doch keine ausgaben privat, war doch immer im dienst!
AntwortenLöschen" Entweder Du zahlst, oder jahrelange Scheidungsschlammschlacht."
AntwortenLöschenDamit kommen Sie der Wirklichkeit wohl ziemlich nahe, Volker.
Und in der Tat ist der FAZ- Artikel ausgezeichnet:
"Die Beziehung zu Bettina Körner hat ihn spürbar „verjüngt“ und belebt, ließ ihn aber auch andere Prioritäten im Leben setzen. Er wurde noch empfindlicher gegenüber Kritik, und fand mit seiner Frau Bettina eine neue Chefberaterin."
Hierin liegt der Hund begraben!
War ihm bislang seine Rolle als MP auf den Leib geschnitten, vollzieht er nun die fatale Häutung, die ihn existentiell ruinieren sollte.
Wir alle kennen die Galane, die mit 50 sich nochmal ein junges Teil holen und wie die Gockel kinderwagenschiebend sich der Lächerlichkeit preisgeben.
Früher erforderte es die Konvention, solche fatalen Angelegenheiten inkognito als Affäre auszuleben, Seehofer hat es nochmal vorgemacht und ist als Schuster bei seinem Leisten geblieben. Und ganz sicher ist es ihn herb angekommen, wieder zur zu Tode langweiligen oder gar garstigen Mutti zurückzukehren und brav die fade Hausmannskost zu verzehren.
Dem 'Rausch der Sinne' zu erliegen ist in keinem Lebensabschnitt eine gute Idee und in der Kategorie >50 meist tödlich.
Da ist ein faux pas wie die verlinkte Rede meist nur noch ein begleitender Moll- Dreiklang.
Verglichen mit dem gelernten Himmelskomiker, dem IM Larve, genannt der Gauckler, ist doch sogar dieser Seuchenspecht von Samt und Seide.
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