Bei der Verlosung der Presseplätze für den NSU-Prozess sind viele große deutsche Medien und sämtliche freie Journalistendarsteller, die in der Vorrunde einen Platz sicher hatten, leer ausgegangen. Auch die FAZ, das NSU-Begleitboard PPQ, den "Stern", die "Welt", die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Zeit“ bekamen keinen der reservierten Plätze. Am Start sind stattdessen die Radiosender TOP FM, Charivari und Radio Lotte Weimar, die freie Journalistin Viola Volland, die für die Stuttgarter Zeitung schreibt, dazu auch die Stuttgarter Zeitung, der freie Journalist Tom Sundermann, der eigentlich „günstige Messeberichte für Lokalredaktionen“ anfertigt, das Portal Hallo Muenchen und die Oberhessische Presse.
Mit diesen unerwarteten Siegern im Stuhltanz, der Deutschlands Ansehen in der Welt mehr geschadet haben dürfte als alle bisherigen Ermittlungspannen, drohen dem NSU-Prozess nicht nur neue Verfassungsbeschwerden und neue Klagen der unterlegenen Medienhäuser, sondern auch finanzielle Engpässe. Die Berichterstattung über die geplanten 85 Prozesstage dürfte pro Berichterstatter mit wenigstens 50.000 Euro zu Buche schlagen, insgesamt kündigt sich den ausgelosen Redaktionshäusern so inmitten einer veritablen Medienkrise eine Kostenlawine von 2,5 Millionen Euro an.
Unklar ist bislang, ob alle zugelassenen Verlagshäuser diese Belastung werden schultern können. Schlecht sind die Zeiten, schlecht ist die Stimmung. Die verlage sind auch nach der Einführung des Leistungsschutzrechtes finanziell nicht auf Rosen gebettet, überall wird gespart, gibt es Pleiten, werden Reiseetats gekürzt. Auch rechnen Experten im Fall NSU eher mit einem langen und überaus langweiligen als mit einem an Höhepunkten, Überraschungen udn unerwarteten Enthüllungen reichen Verfahren. "Vielen Gewinnern dürfte es schnell langweilig werden", vermutet Herrfried Hegenzecht vom Bundesblogampelkamt im mecklenburgischen Warin, der als unabhängiger Prozessbeobachter-Beobachter für die Bundesregierung in München weilen wird, um die Einhaltung der Sprachregelvorschriften zu überwachen.
Die Vergabe der Presseplätze stehe "in krassem Widerspruch zur immensen bundesweiten und internationalen Bedeutung des Prozesses", klagt hingegen der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, der eben noch kritisiert hatte, dass freie Journalisten ohne einen konkreten Arbeitsauftrag "vollständig vom NSU-Prozess ausgeschlossen sind". Jetzt kritisiert er, dass es "für die überregional wichtigsten Medien kaum eine Möglichkeit geben soll, über das NSU-Verfahren zu berichten".
Allenfalls könnten FAZ, den "Stern", die "Welt", die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Zeit“ wohl auf eine Nachrückchance hoffen, wenn den ersten Hauptgewinnern der Jura-Lotterie das Geld für die Hotellerie ausgeht.
Mit diesen unerwarteten Siegern im Stuhltanz, der Deutschlands Ansehen in der Welt mehr geschadet haben dürfte als alle bisherigen Ermittlungspannen, drohen dem NSU-Prozess nicht nur neue Verfassungsbeschwerden und neue Klagen der unterlegenen Medienhäuser, sondern auch finanzielle Engpässe. Die Berichterstattung über die geplanten 85 Prozesstage dürfte pro Berichterstatter mit wenigstens 50.000 Euro zu Buche schlagen, insgesamt kündigt sich den ausgelosen Redaktionshäusern so inmitten einer veritablen Medienkrise eine Kostenlawine von 2,5 Millionen Euro an.
Unklar ist bislang, ob alle zugelassenen Verlagshäuser diese Belastung werden schultern können. Schlecht sind die Zeiten, schlecht ist die Stimmung. Die verlage sind auch nach der Einführung des Leistungsschutzrechtes finanziell nicht auf Rosen gebettet, überall wird gespart, gibt es Pleiten, werden Reiseetats gekürzt. Auch rechnen Experten im Fall NSU eher mit einem langen und überaus langweiligen als mit einem an Höhepunkten, Überraschungen udn unerwarteten Enthüllungen reichen Verfahren. "Vielen Gewinnern dürfte es schnell langweilig werden", vermutet Herrfried Hegenzecht vom Bundesblogampelkamt im mecklenburgischen Warin, der als unabhängiger Prozessbeobachter-Beobachter für die Bundesregierung in München weilen wird, um die Einhaltung der Sprachregelvorschriften zu überwachen.
Die Vergabe der Presseplätze stehe "in krassem Widerspruch zur immensen bundesweiten und internationalen Bedeutung des Prozesses", klagt hingegen der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, der eben noch kritisiert hatte, dass freie Journalisten ohne einen konkreten Arbeitsauftrag "vollständig vom NSU-Prozess ausgeschlossen sind". Jetzt kritisiert er, dass es "für die überregional wichtigsten Medien kaum eine Möglichkeit geben soll, über das NSU-Verfahren zu berichten".
Allenfalls könnten FAZ, den "Stern", die "Welt", die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Zeit“ wohl auf eine Nachrückchance hoffen, wenn den ersten Hauptgewinnern der Jura-Lotterie das Geld für die Hotellerie ausgeht.
Wir haben gelacht. Zum Glück ist Weimar nicht weit, dort und ein Stück auf die umliegenden Rapsfelder ist Radio Lotte auf Sendung (ein Sender, der so klingt wie er heißt). Die Berichterstattung dürfte ein Meilenstein werden, es sei denn, der Platz bei der NSU-Show taucht demnächst bei Ebay auf.
AntwortenLöschenmarx hatte eben recht. geschichte kehrt als farce zurück - das hier ist die karikatur der nürnberger prozesse
AntwortenLöschenDie ach so freie Presse heult auf. Haha Prozess-Schauspiel wie im TV. Fehlt nur noch eine Direktübertragung in 20 Länder. hahah
AntwortenLöschenWelche "20 Länder" ?
AntwortenLöschenWenn eine bekiffte Studentin am liberal arts College in Trafalgar/Vermont im Drogenrausch die Anmutung einen KKK (nein, nicht K&K !)-Zipfelmütze zu ahnen meint, landet dies am nächsten Tag auf Seite 1 des Guardian.
Nun haben wir es mit dem größten Nazi-(Schau-)Prozeß der letzten 50 Jahre zu tun und keiner berichtet.
Okay, zwar keine Washington Post und kein Independent aus UK, dafür aber *Hindenburg-Gazette* (für Expatriats in Singapur) und *Algemeen Viagrablad* vom Apothekerverband Doetinchem.
Also laut Googlenews interessiert das in den USA keine Sau. http://www.google.de/search?hl=en&gl=us&tbm=nws&q=NSU&oq=NSU&gs_l=news-cc.12..43j0l2j43i53.679.1150.0.2889.3.3.0.0.0.0.183.321.2j1.3.0...0.0...1ac.1.5PL3gQw4EnA
AntwortenLöschenDas Gericht hat sehenden Auges diese Posse angestoßen. Eine nette Antwort auf die Einmischung Dritter in das Prozedere. Respekt.
AntwortenLöschenDie "Freie Presse" (vorm. Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt) residiert natürlich nicht im Oberhessischen, sondern in Chemnitz.
AntwortenLöschen@cordt: meine rede, von anfang an. ich hätte als vorsitzender richter genau so gehandelt: macht ihr mir mein verfahren kaputt, mache ich euch euer verfahren zum karnevalsumzug
AntwortenLöschen@PPG: ... natürlich in aller Unschuld. Aber ich fürchte, die eigentliche Posse beginnt erst. Jetzt sind die Verlierer BÖSE.
AntwortenLöschenEin ganz schlechter Verlierer ist auch der Tagesspiegel:
AntwortenLöschen"In unserem Fall heißt das ganz konkret: Frank Jansen, in Sachen Extremismus einer der anerkanntesten Journalisten, für seine Arbeit ausgezeichnet unter anderem mit dem Wächter- und dem WolffPreis, mit der Ossietzky-Medaille und dem Bundesverdienstkreuz, Berichterstatter von unzähligen Prozessen, hat verloren bei der NSU-Lotterie unter Aufsicht des ehrenhaften Hans-Jochen Vogel."
http://www.tagesspiegel.de/meinung/der-nsu-prozess-und-die-presse-wir-muessen-leider-draussen-bleiben/8140846.html#kommentare
richtig wäre es gewesen, 50 töpfe zu bilden, in die eine kommission, die nach auflage und regierungsnähe zusammengesetzt ist, jeweils einen vertreter steckt. dann wären aus den 50 töpfchen die 50 teilnehmer gelost worden - und alle wären zufrieden
AntwortenLöschenSehr schön, denn den Satz vesteht nur ppq.
AntwortenLöschenDie Töpfe sind leer.
welchen??? satz? meine ich
AntwortenLöschenDie Töpfe sind leer.
AntwortenLöschenSie meinen, die Köpfe sind leer. Richtig
AntwortenLöschenHätte es für die Vergabe der Plätze für die deutschen Medien nicht gereicht, zwanzig Lose mit der Aufschrift "dpa" in die Trommel zu legen und daraus zwanzig Lose zu ziehen?
AntwortenLöschenSo ist das halt, wenn Mangel verteilt wird. Wenn das hier in der BRD so weitergeht, haben wir bald wieder Sozialismus. Dann haben wir auch wieder allgemeinen Mangel, da war das doch schon mal ne gute Übung.
AntwortenLöschenIch hoffe, dass das hohe Gericht mindestens 100 Zeugen vorgeladen hat. So dauert die Sitzung dann mindestens ein Jahr, und wer dann immer noch dort sitzt, aber bis dann interessiert das auch keinen mehr
AntwortenLöschen100? derzeit sind 600 vorgesehen!!!!
AntwortenLöschen600 Zeugen???? Und dann hat keiner was gemerkt????
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