Uli, Uli, Uli, wie hast Du das nur wieder gemacht? Nein, nicht den Götze-Kauf. Nein, auch nicht die Demontage des FC Barcelona. Was die Welt wissen will, ist vielmehr, wie der Wurstfabrikant, Bayern-Präsident und Hobby-Börsenzocker es in den Jahren 2000 und 2001 geschafft hat, aus geliehenen zehn Millionen mal eben 20 Millionen zu machen.
Denn es waren damals harte Zeiten für Anleger. Im März 2000 hatte der bei Freunden des schnellen Geldes so beliebte Neue Markt noch bei 9600 Punkten gestanden und Bernd Förtsch hatte das Kursziel "dausend" für Morphosys ausgegeben. Stattdessen aber begann ein langer, unaufhaltsamer Verfall, der in Agonie und Auflösung endete. Comroad, Gigabell und Em.Tv gingen pleite, Intershop verschwand aus den Schlagzeilen. Und der allmähliche Zusammenbruch war nicht auf das neue Marktsegment beschränkt. Der Dow Jones fiel im selben Zeitraum von 10.000 auf 7.500, der Dax stürzte von 8.000 auf 4.000 (Grafik oben).
Und Uli Hoeneß verdoppelt dabei sein Geld. Ein Genie, wenn auch eines mit seltsamen Angewohnheiten. Obwohl der Bayern-Boss nie arm war, nahm er den Einsatz für seine Börsengeschäfte nicht aus den eigenen Rücklagen, sondern borgte sich das Startkapital von Robert Louis-Dreyfus, dem damaligen Chef von Adidas. 2,5 Millionen Euro habe der Franzose für auf das Vontobel-Konto des Deutschen eingezahlt. Zudem habe er für einen Kredit über 7,5 Millionen Euro gebürgt, den der Bayern-Managers zusätzlich aufgenommen habe, um in Aktien investieren zu können.
Rätselhaft. Um auf Kredit spekulieren zu können, musste Hoeneß nicht nur Gewinn machen, sondern vorab sicher sein, soviel Gewinn machen zu können, dass er die Kreditzinsen zusätzlich verdienen würde.
Es gelang offenbar, denn die beiden Kredite konnte der ehemalige Steinbrück-Berater "bald darauf", wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, zurückzahlen. Nur wie das gelang, während die Börsenwelt ringsum einbrach und am Ende auch noch der 11. September die Kurse zum Absturz brachte, darüber schweigt Uli Hoeneß. Hatte der Dreyfuß-Freund Insiderinformationen über Adidas, wie hier vermutet wird? Waren die Kredite ein Kickback für die Vermittlung des Einstiegs von Adidas beim FC Bayern im Herbst 2001, für den die Sportartikelfirma 75 Millionen in Aktien zahlte? Oder dienten die Börsengeschäfte Dreyfuß nur der Tarnung eigener Spekulationen auf die eigene Firma, die er selbst nicht durchführen, durch Hoeneß aber durchführen lassen konnte?
Immerhin. Adidas war seinerzeit ein hervorragendes Spekulationspapier. Zuverlässig bewegte sich die Aktie zwischen zwölf und 18 Euro hin- und her. Wer die richtigen Ein- und Ausstiegspunkte gekannt hätte, weil er über die Geschäftsentwicklung vorab informiert war, hätte mit Hebel-Instrumenten in beide Richtungen mitverdienen können.
Von Calls und Puts und Futures ist in den Leitmedien aber nicht die Rede. Im geheimnisvollen Hoeneß-Depot, heißt es, hätten sich Aktien, Devisen und zeitweise Rohstoffe befunden. Damals nicht eben eine Midas-Mischung, wie sich zahllose ehemalige Telekom-Aktionäre noch leidvoll erinnern. Die deutsche Sozialdemokratie verkaufte ihrem Volk damals rosa Luft für 66,50 Euro pro Stück und nahm so mehr als 15 Milliarden ein. Anschließend bröckelte der Telekom-Kurs eilig auf 15 Euro ab. Auch der Kurs von Kupfer stürzte in Hoeneß' Kernanlage-Zeitraum von 2000 auf 1000 Dollar und der Ölpreis sackte von 29 $ auf 19.
Wie also hat er es hinbekommen? Wo hat er angelegt? Wie hat Hoeneß in stürmischen Börsenzeiten mit so großen Volumina so riesige Gewinne produziert? Wie gelang es ihm, nebenberuflich eine bessere Rendite als die Deutsche Bank, Goldman Sachs und Lehman zusammen zu erreichen? Wie schaffte er es, in zwei Jahren ohne einen Cent Eigenkapital zehn Millionen zu verdienen, den Kredit zurückzuzahlen und danach immer noch zehn Millionen übrig zu haben? Rechnerisch sind das nicht "dausend" (Förtsch) und nicht hunderttausend Prozent Rendite, sondern 20 Millionen Prozent.
Hier ist zweifellos die Politik gefragt. Erste Stimmen fordern, Hoeneß müsse Transparenz herstellen und auch andere an seinem Midas-Konzept teilhaben lassen. Deutschlands Klein- und Kleinststanleger, die Telekom-Opfer und Armen des Neuen Marktes, die Festgeldsparer und von der EZB um ihre Zinsen betrogenen Rentiers, die Griechenlandanleger und Zypernurlauber erwarten eine Antwort, Herr Hoeneß!
Hoeneß: Volkszorn in Stellung
Hoeneß´ Hintermänner: Die Milliarden-Hinterzieher
Danke, Uli!
Denn es waren damals harte Zeiten für Anleger. Im März 2000 hatte der bei Freunden des schnellen Geldes so beliebte Neue Markt noch bei 9600 Punkten gestanden und Bernd Förtsch hatte das Kursziel "dausend" für Morphosys ausgegeben. Stattdessen aber begann ein langer, unaufhaltsamer Verfall, der in Agonie und Auflösung endete. Comroad, Gigabell und Em.Tv gingen pleite, Intershop verschwand aus den Schlagzeilen. Und der allmähliche Zusammenbruch war nicht auf das neue Marktsegment beschränkt. Der Dow Jones fiel im selben Zeitraum von 10.000 auf 7.500, der Dax stürzte von 8.000 auf 4.000 (Grafik oben).
Und Uli Hoeneß verdoppelt dabei sein Geld. Ein Genie, wenn auch eines mit seltsamen Angewohnheiten. Obwohl der Bayern-Boss nie arm war, nahm er den Einsatz für seine Börsengeschäfte nicht aus den eigenen Rücklagen, sondern borgte sich das Startkapital von Robert Louis-Dreyfus, dem damaligen Chef von Adidas. 2,5 Millionen Euro habe der Franzose für auf das Vontobel-Konto des Deutschen eingezahlt. Zudem habe er für einen Kredit über 7,5 Millionen Euro gebürgt, den der Bayern-Managers zusätzlich aufgenommen habe, um in Aktien investieren zu können.
Rätselhaft. Um auf Kredit spekulieren zu können, musste Hoeneß nicht nur Gewinn machen, sondern vorab sicher sein, soviel Gewinn machen zu können, dass er die Kreditzinsen zusätzlich verdienen würde.
Es gelang offenbar, denn die beiden Kredite konnte der ehemalige Steinbrück-Berater "bald darauf", wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, zurückzahlen. Nur wie das gelang, während die Börsenwelt ringsum einbrach und am Ende auch noch der 11. September die Kurse zum Absturz brachte, darüber schweigt Uli Hoeneß. Hatte der Dreyfuß-Freund Insiderinformationen über Adidas, wie hier vermutet wird? Waren die Kredite ein Kickback für die Vermittlung des Einstiegs von Adidas beim FC Bayern im Herbst 2001, für den die Sportartikelfirma 75 Millionen in Aktien zahlte? Oder dienten die Börsengeschäfte Dreyfuß nur der Tarnung eigener Spekulationen auf die eigene Firma, die er selbst nicht durchführen, durch Hoeneß aber durchführen lassen konnte?
Immerhin. Adidas war seinerzeit ein hervorragendes Spekulationspapier. Zuverlässig bewegte sich die Aktie zwischen zwölf und 18 Euro hin- und her. Wer die richtigen Ein- und Ausstiegspunkte gekannt hätte, weil er über die Geschäftsentwicklung vorab informiert war, hätte mit Hebel-Instrumenten in beide Richtungen mitverdienen können.
Von Calls und Puts und Futures ist in den Leitmedien aber nicht die Rede. Im geheimnisvollen Hoeneß-Depot, heißt es, hätten sich Aktien, Devisen und zeitweise Rohstoffe befunden. Damals nicht eben eine Midas-Mischung, wie sich zahllose ehemalige Telekom-Aktionäre noch leidvoll erinnern. Die deutsche Sozialdemokratie verkaufte ihrem Volk damals rosa Luft für 66,50 Euro pro Stück und nahm so mehr als 15 Milliarden ein. Anschließend bröckelte der Telekom-Kurs eilig auf 15 Euro ab. Auch der Kurs von Kupfer stürzte in Hoeneß' Kernanlage-Zeitraum von 2000 auf 1000 Dollar und der Ölpreis sackte von 29 $ auf 19.
Wie also hat er es hinbekommen? Wo hat er angelegt? Wie hat Hoeneß in stürmischen Börsenzeiten mit so großen Volumina so riesige Gewinne produziert? Wie gelang es ihm, nebenberuflich eine bessere Rendite als die Deutsche Bank, Goldman Sachs und Lehman zusammen zu erreichen? Wie schaffte er es, in zwei Jahren ohne einen Cent Eigenkapital zehn Millionen zu verdienen, den Kredit zurückzuzahlen und danach immer noch zehn Millionen übrig zu haben? Rechnerisch sind das nicht "dausend" (Förtsch) und nicht hunderttausend Prozent Rendite, sondern 20 Millionen Prozent.
Hier ist zweifellos die Politik gefragt. Erste Stimmen fordern, Hoeneß müsse Transparenz herstellen und auch andere an seinem Midas-Konzept teilhaben lassen. Deutschlands Klein- und Kleinststanleger, die Telekom-Opfer und Armen des Neuen Marktes, die Festgeldsparer und von der EZB um ihre Zinsen betrogenen Rentiers, die Griechenlandanleger und Zypernurlauber erwarten eine Antwort, Herr Hoeneß!
Hoeneß: Volkszorn in Stellung
Hoeneß´ Hintermänner: Die Milliarden-Hinterzieher
Danke, Uli!
Hier ist die Politik gefragt: Da fehlt es an Transparenz!
AntwortenLöschenGewinne zu machen und nicht wie ein ehrlicher Spekulant oder Telekom-Anleger unterzugehen, ist „die schlimmste Form des asozialen Verhaltens“ (SPD-Pronold).
Es kann nicht sein, dass einer ein so florierendes Anlagekonzept für sich behält und nichtmal seinen treuesten Schleimern in Medien und Parteien Tips gibt oder sie zum Einsteigen auffordert.
Solch unsolidarisches Verhalten schädigt den Ruf von Kapitalisten und Börsenhändlern, und Angela Merkel dürfte einmal mehr von ihrem Uli „enttäuscht“ sein.
Hier müssen europaweit Regelungen angedacht werden, so dass kein prominenter Anleger mehr sein eigenes Süppchen kochen kann und andere von seinen Gewinnstrategien ausschließt. Hätte Uli rechtzeitig offenlegen müssen, was er vorhat, könnten sich heute auch andere über die satten Renditen freuen. So könnten alle Iren, Griechen, Spanier, Portugiesen, Italiener und Zyprioten heute schöne Rücklagen haben und müssten nicht Schäuble um Milliarden anbetteln.
Natürlich sollte Otto Normalanleger von solchen Regelungen ausgenommen werden, aber eine Veröffentlichungspflicht für alle Finanzgeschäfte bei mehr als drei TV-Auftritten pro Jahr wäre eine angemessener Ansatzpunkt.
genau! das ist das zentrale anliegen dieses appells!!
AntwortenLöschenIch würde zunächst einmal die Fakten abwarten anstatt auf Gerüchte unserer "Qualitätsmedien" zu bauen, die ja auch schon mal die Summe von 600 Millionen Euro in den Raum geworfen haben.
AntwortenLöschenWie das Schäuble den staunenden Abgeordneten mitzuteilen wußte, handelt es sich beim genie um einen "beklagenswerten Einzelfall". Beklagenswert desewgen, weil es nicht mehr solcher Visionäre gab, die das geld wundersam zu vermehren wußten.
AntwortenLöschenIch sag ja auch schon immer, daß Lotto-Gewinner zu meinem tiefen Bedauern beklagenswerte Einzelfälle sind.
Ja Lotterie ist wirklich ein Einzelfall. Aber all die Banken mit ihren Bankster machen doch genau das was der Hoeness aka Strohmann mit kleinem Wissen das ihm zugeflüsstert wurde den grossen Reibach gemacht hat. Z.B. Hildebrandt ehemaliger Präsident der Schweizer Nationalbank hat vorher als Trader gearbeitet. Und jetzt in Amerika arbeitet er wieder als Traider. Von dieser Gangster-Bande der Börse redet aber niemand. Schon komisch, weil gerade die das grosse Geld machen, und die Anleger sprich das Volk nur verloren haben.
AntwortenLöschenDer große Kuchen ist gerade erst angeschnitten und wird langsam Stück für Stück mediengerecht verteilt.
AntwortenLöschenWir dürfen gespannt sein. Das Börsengenie in Lederhosen ist höchst unwahrscheinlich. Eher das große Geld mit Korruption, (Lobbyarbeit)welche mal wieder ohne mich abgelaufen ist. Leider ! Bitte, liebe Millionäre, fragt mich doch auch mal. Für wenige Prozente der dicken Marie hole ich die Kohle heim. Kaufe und verkaufe Immobilien und liefere die großen Scheine frisch gewaschen frei Haus. Ohne Quittung und schneller als die nächste Steuer CD.
ich sehe, es hat nieman deinen schimmer, wie ers hinbekommen hat. etwa mit illegalen methoden?
AntwortenLöschen"Ich würde zunächst einmal die Fakten abwarten"
AntwortenLöschenDas machen wir hier nie!
die fakten abwarten zu wollen ist ein weitverbreiteter irrtum. nehmen wir nur mal den urknall, da sind die fakten bis heute nicht bekannt. was bleibt einem da? genau, spekulieren.
AntwortenLöschenFalsch, ein Urknall ist nichts weiter als ein umgedrehter Llankru! Weiß jeder, der Douglas Adams wirklich gelesen hat.
AntwortenLöschenHeute wissen wir ja, dass Uli so ab 2001 auf T-Aktien gewettet und fette Verluste "in Millionenhöhe" eingefahren hat. Wovon will er aber dann den Kredit von Freund Louis-Dreyfus zurückgezahlt haben?
AntwortenLöschen@phil: das ist doch die frage!
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