Samstag, 16. März 2013

Rechte im Kampf gegen rechts


Endlich, endlich, endlich! Nachdem der „Kampf gegen rechts“ (Angela Merkel) über Jahrzehnte hinweg eine Domäne bürgerlicher und linker gesellschaftlicher Kräfte war, regt sich mittlerweile offenbar auch Widerstand gegen rechts in den Reihen der Rechten selbst. Aus Dortmund, der Hauptstadt der aktuellen Wanderungsbewegung von rumänischen Roma nach Deutschland, meldet das bürgerschaftlich engagierte Nachrichtenportal Indymedia offenen und mutmachenden „Streit“ zwischen den ehemaligen Mitgliedern des im Sommer letzten Jahres verbotenen „Nationalen Widerstandes Dortmund“ und dem Dortmunder NPD-Kreisverband um Matthias Wächter.

Bei Wächter handele es sich um „einen Vertreter der „Seriösen Radikalität", mit der die mächtige NPD die Gesellschaft unterwandern will. Deshalb sei der nicht mehr existierende Widerstand dem Nazi schon seit Jahren in inniger Feindschaft verbunden.

Doch nie wurde der Kampf der Rechten gegen rechts so brutal und schonungslos geführt: Die Widerständler, obwohl verboten, doch nicht verschwunden, warfen Scheiben von Wächters Wohnhaus ein. „Ratte“ sei an die Hausfront gesprüht worden. Rechte Parolen wie ein Judenstern und das Wort „Jude“ wurden außerdem hinterlassen. Auch weitere Schmierereien seien an dem Haus zu finden, berichtet das eigentlich eher linke Nachrichtenportal Indymedia besorgt.

Angst um die Rechten geht bei den Linken um. Was soll nur werden,m wenn sie sich gegenseitig ausradieren? Zuletzt seien Mitglieder der neuen Partei „Die Rechte“ dem alten NPD-Kader Wächter zu einer Kundgebung nach Wuppertal nachgefahren und hätten ihn dort bedroht. Die Polizei habe Wächter schützen müssen.

Der völlig verängstigte Nazi erstattete Strafanzeige und das gleich beim Staatsschutz, der ohnehin für den Kampf gegen rechts zuständig ist. „Die Rechte Dortmund“, in der die ehemaligen Mitglieder des Widerstandes eine neue Heimat gefunden haben, war empört: Wächter sei ein Polizeizuträger, hieß es bei einer Protestkundgebung vor der Wohnung des NPD-Mitglieds, den Indymedia wegen des rechten protestes gegen ihn respektvoll „Politiker“ nennt.

Der Feind meines Feindes ist mein Freund, das sieht auch der Dortmunder Stadtrat so. Hier solidarisierten sich Politiker aller führenden demokratischen Blockparteien in einer Resolution mit dem verängstigten Neonazi.

Nur die NPD-Stadträte Wächter und Thieme selbst enthielten sich, weswegen "Die Rechte" sie nun als miese Systemlinge sieht. Insgesamt geht es wohl um den Kampf um die Macht in der rechten Szene, die zuletzt 0,5 Prozent der Stimmen bei der Landtagswahl in NRW erhielt. In Hamm, Mülheim, Münsterland, Wuppertal und im Rhein-Erft-Kreis will die  die neue Kraft „Die Rechte“ diese Ergebnis noch ausbauen, am liebsten auf Kosten der mächtigen NPD. Im Herbst kündigte man die Teilnahme an den Kommunalwahlen 2014 in NRW an, zuvor will die neue Kraft an den Bundestagswahlen teilnehmen. Der Kampf gegen rechts geht unaufhaltsam weiter. Für Unterhaltung bleibt gesorgt.

4 Kommentare:

  1. Tolles Foto! Es bestätigt meine Beobachtung, daß es endlich wieder soweit ist.
    Nach 60 Jahren können deutsche Sozialisten wieder im Zeichen des Hakenkreuz demonstrieren. Wie sehr sie das vermisst haben, läßt sich daran erkennen, daß zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit das Hakenkreuz öffentlich gezeigt wird. Bündnis90/GRÜNE hat sogar grüne Hakenkreuzfahnen an ihre Ortsgruppen verteilt. Da bricht sich ein Bedürfnis Bahn, daß vorher nur im Unterbewußten geschlummert hat.
    Für Frieden und Sozialismus - Schi heil!

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  2. Vorbildlich! Der Parteichef (NPD) bewertet im Kampf um Deutschland facebook-Beiträge und zählt die ungültigen "likes" der Kameraden durch.
    Hier wird wenigstens noch an vorderster Front weltanschaulich um jedes Parteimitglied gekämpft. Bei der SPD dagegen scheint man das längst aufgegeben zu haben, da gehört das Vertreten von Fremdmeinungen zum guten Ton, und bei den Kommunisten darf jetzt sowieso jeder seine eigene Meinung haben.

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  3. In Kirchweyhe, da ist Gnampf gegen Rechts!!!

    Locus und Speigel

    http://www.focus.de/panorama/welt/gedenken-in-kirchweyhe-an-daniel-s-rechtsextreme-unter-den-trauergaesten-fuer-pruegelopfer_aid_941439.html

    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kirchweyhe-hunderte-trauern-um-totgetretenen-25-jaehrigen-a-889254.html

    "... musste unter großem Polizeischutz stattfinden, weil zwei rechte Gruppierungen zuvor vergeblich versucht hatten, zeitgleiche Versammlungen in dem Ort im Landkreis Diepholz anzumelden."

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  4. im fall kirchweyhe hat es die sz am wochenende geschafft, einen vierspalter zu bringen, der sorgfältig um die tathintergründe herumschreibt. es gebe aber keinen hinweis auf rechtsextreme ursachen, hieß es

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