Die grüne Fachfrau Priska Hinz macht es natürlich korrekt. "Zyprisch" nennt sie die Banken Zyperns, "zyprisch" nennt sie auch die Regierung Zyperns und "Zyperer" sind die Einwohner Zyperns. "Ich bedauere das Votum des zyprischen Parlaments", sagt Angela Merkel. Auch der "Spiegel" macht mit: "zyprisch" heißt hier das Finanzministerium, "zyprisch" nennt die Süddeutsche die Kirche dort, "zyprisch" ist beim "Nibelungen-Kurier" der "pleitebedrohte zyprische Staat".
Der zyprische Staat? War die Insel nicht eben noch in zwei Teile geteilt, von denen der griechische "zypriotische" genannt wurde, während die gesamte Insel "zyprisch" hieß? Hat es dort eine Wiedervereinigung gegeben? Einen Mauerfall wie in Berlin? Den "zypriotischen Präsidenten" gibt es noch beim Trierschen Volksfreund, die "Zyprioten" im Deutschlandradio. Sonst aber - fort. Verschwunden in einem Sprachgebrauch, der sich selbst verrät. Früher, in Zeiten, in denen Worte noch nicht zuallererst emotionalen Vorgaben gehorchen mussten, war die Sache klar. "Zypriotisch" war alles, war im griechischen Teil war. "Zyprisch" dagegen, was Norden und Süden gemeinsam hatten.
Logisch und verständlich, aber inzwischen nicht mehr angesagt. Obwohl der Duden "Zypriot" als als „Zyperngrieche“, „Zyprer“ hingegen als „Bewohner von Zypern“ definiert, ist ersterer am Aussterben. So wie der Neger aus der Mediensprache ausgemerzt wurde und der traditionell gebräuchliche "Moslem" nach dem 11. September 2001 dem "Muslim" Platz machen musste, weicht der "Zypriot" dem "Zyprer".
Das allwissende Online-Lexikon Wikipedia gibt passenderweise einen Hinweis auf die Hintergründe. "Keine dieser Bezeichnungen enthält eine abwertende Nuance", heißt es da zu "zypriotisch" und "zyprisch". Und gemeint ist natürlich nur der "Zypriot", der klanglich nahe bei "Idiot" wohnt. Diese eingebildete Nähe reicht für die Angst, falsch verstanden zu werden. Und für den Drang, "zypriotisch" durch "zyprisch" zu ersetzen. Richtig sprechen, auch wenn es falsch ist: Idioten sagen nicht mehr Zyprioten, sondern zyprisch. Eigentlich typisch.
Der zyprische Staat? War die Insel nicht eben noch in zwei Teile geteilt, von denen der griechische "zypriotische" genannt wurde, während die gesamte Insel "zyprisch" hieß? Hat es dort eine Wiedervereinigung gegeben? Einen Mauerfall wie in Berlin? Den "zypriotischen Präsidenten" gibt es noch beim Trierschen Volksfreund, die "Zyprioten" im Deutschlandradio. Sonst aber - fort. Verschwunden in einem Sprachgebrauch, der sich selbst verrät. Früher, in Zeiten, in denen Worte noch nicht zuallererst emotionalen Vorgaben gehorchen mussten, war die Sache klar. "Zypriotisch" war alles, war im griechischen Teil war. "Zyprisch" dagegen, was Norden und Süden gemeinsam hatten.
Logisch und verständlich, aber inzwischen nicht mehr angesagt. Obwohl der Duden "Zypriot" als als „Zyperngrieche“, „Zyprer“ hingegen als „Bewohner von Zypern“ definiert, ist ersterer am Aussterben. So wie der Neger aus der Mediensprache ausgemerzt wurde und der traditionell gebräuchliche "Moslem" nach dem 11. September 2001 dem "Muslim" Platz machen musste, weicht der "Zypriot" dem "Zyprer".
Das allwissende Online-Lexikon Wikipedia gibt passenderweise einen Hinweis auf die Hintergründe. "Keine dieser Bezeichnungen enthält eine abwertende Nuance", heißt es da zu "zypriotisch" und "zyprisch". Und gemeint ist natürlich nur der "Zypriot", der klanglich nahe bei "Idiot" wohnt. Diese eingebildete Nähe reicht für die Angst, falsch verstanden zu werden. Und für den Drang, "zypriotisch" durch "zyprisch" zu ersetzen. Richtig sprechen, auch wenn es falsch ist: Idioten sagen nicht mehr Zyprioten, sondern zyprisch. Eigentlich typisch.
Ist es nicht generell stigmatisierend, Menschen pauschal als -oten, -esen, -alen oder einfach -en bzw. -er zu bezeichnen? Und wo bleibt dabei das -Innen?
AntwortenLöschenIch warte noch auf den Spaßvogel, der die landsmannschaftliche Bezeichnung Türke in vorauseilendem pc-Eifer aus seinem Sprachgebrauch entfernt.
Na ja, solange griechenlandblog.gr noch von Zyprioten schreibt, kann man das wohl übernehmen. Die müssen es ja wissen. Oder haben sie lediglich noch nicht das richtige Bewusstsein vermittelt bekommen? Diese Menschen mit griechischem Herkunftshintergrund?
Wann wurde eigentlich "anhaltinisch" zu "anhaltisch"; und die "Anhaltiner" zu "Anhaltern"?
AntwortenLöschenPräzision = Unterscheidung = Diskriminierung = Faschismus.
AntwortenLöschenSchlage vor, um Tiere un Gegenstände nicht mehr zu diskriminieren, in Zukunft nur noch von "Entität_en" zu schreiben.
@volker: das geschah, als der adel wieder hoffähig wurde. da der sich an "anhaltinisch" bezeichnet, blieb für der rest nur noch "anhaltisch". und da er, obleich abgeschafft, von dem mächtigen und den medien als "anhaltiner" hoffiert wird, müssen alle anderen den blödsinn "anhalter" ertragen. anhalter, also leute ohne auto, die früher aufstehen. höchststrafe
AntwortenLöschenIst zwar OT, aber es muss sein.
AntwortenLöschenAm Anfang war alles klar. Bonny&Clyde&Clyde war nur das Exekutionskommando eines weltweiten Nazi-Terrornetzwerks.
Ohne Angabe von Gründen ist dann Propagandaführer Range zurückgerudert. „Der NSU war eine abgeschottete Gruppe ohne Netzwerk und Kontakte in die rechte Szene“ hieß es vor einem Jahr.
Nun habe sich die Propagandafuzzies wieder mal was neues ausgedacht. Das Nicht-Unterstützernetzwerk umfasst neuerdings 129 Personen aus der rechtsextremen Szene nicht.
Da hier die „Zimmerleute“ mitlesen, möchte ich ausdrücklich erklären, dass ich natürlich von der Täterschaft des „Terrortrios“ überzeugt bin. Das ist ja schon damit bewiesen, dass Führer Gauck und Führerin Merkel das Trio verurteilt haben.
Sonst stets vergnügter ppq-Leser,bin ich diesmal doch irritiert über die semantische Beckmesserei. Sind Zyprioten nicht zugleich auch Zyprer? Waren nicht "DDR-Bürger" zugleich auch Deutsche? Für mich jedenfalls unbedingt. Sind Nord- und Südkoreaner keine Koreaner? Sind Erlen und Eichen nicht zugleich auch Bäume? Der Unterbegriff ist doch stets auch durch den Oberbegriff abgedeckt, oder?
AntwortenLöschen"Sonst stets vergnügter ppq-Leser,bin ich diesmal doch irritiert über die semantische Beckmesserei. Sind Zyprioten nicht zugleich auch Zyprer?"
AntwortenLöschenIch glaube, der Focus liegt woanders. Es geht wohl mehr um das ständige rumschnitzen an der Sprache, um Sprachregelungen.
Wir hatten jahrelang die Zyprioten. Das war ein Begriff mit einer jedermann bekannten Bedeutung. Dieser Begriff war eindeutig und frei von Wertungen.
Warum, zur Hölle, wird daran rumgedreht? Es gibt keinen Grund außer den, wieder mal das schlechte Alte durch das bessere Neue zu ersetzen.
Ist zwar eine Nebensache. Aber irgendwann regen einen auch die Nebensachen auf.
"Sind Zyprioten nicht zugleich auch Zyprer?"
AntwortenLöschenRadio Jerewan meint: ja, jeder zypriot ist ein zyperer. aber nicht jeder zyperer ist zypriot.
parallele zu DDR-bürgern? ja, natürlich.
hatten aber die DDR-bürger ddr-spezifische probleme, pflegte die bundesdeutsche presse diese durchaus aus probleme der ddr-bürger zu bezeichnen - und nicht als probleme der deutschen.
deshalb auch hört man so selten, dass die koreaner hungern, häufiger dagegen, dass es die nordkoreaner tun.
d'accord?
Kann man den http://buyirgendwas
AntwortenLöschenhier mal raushalten?
Das fiel mir auch sofort auf. Naja, aber es ist "althergebrachter" Brauch (seit den 90ern) alles PC-konform umzustricken, wie wir täglich erleben müssen.
AntwortenLöschenDenken wir an "Tschechien", das bisher immer die Tschechei war, aber weils unterm Adolf auch so hiess, geht das nun nicht mehr. Komischerweise war auch die Slowakei deutsch besetzt, da Teil der ehemaligen CSR (später CSSR) - eigentlich Österreich-Ungarn, denn vorher (vor 1918) gab es keine tschechischen oder slowakischen Staaten. Ich habe aber noch niemals nicht einen Kwalitätsdschornalisten von Slovakien sprechen hören. Ebensowenig von Russien, Amerikanien oder beispielsweise Polien.
Und weil wir dabei sind, "Reich" ist kantz pöhse. Und trotzdem gibts noch FrankREICH... - Frankien wäre sicher besser.
Auch mutierte Kirgisien plötzlich zu "Kirgisistan" oder "Kirgistan" - je nach Studio der demokratieabgabenfinanzierten Manipulationsorgane.
Was sind wohl jetzt Jenenser? - Jenaer? Jener? Jene?
:D
@volker: immer nur schubweise. die spammer schaffen es derzeit, am spamfilter der google-kommentarfunktion vorbeizukommen. alternative wäre eine freigarbefunktion einzurichten, aber hier soll ja jeder sagen können... und wenns buy camax ist. letzteres wird dann immer mal wieder rausgekehrt
AntwortenLöschen@orwell: großartige analyse. quasi der geschäftsbericht der bundesworthülsenfabrik
AntwortenLöschen@Orwell
AntwortenLöschenDiese "Neusprechismen" sind ein Lackmustest dafür ob die BRD-Stimmvieh_Innen auch brav über die von unserer aller Dompteure hingehaltenen Stöckchen springen.
Wer zum Bleistift noch Tibetaner sagt statt Tibeter, oder Neger statt Schwarzafrkaner, Afroamerikaner, POC, Kambodscha statt Kamputschea, Obervolta statt Burkina Fasu, Burma statt Myanmar, und und und, kann eindeutig als Nazi identifiziert werden.
Die daraus resultierende Konsequenzen für derlei Unholde sind zu bekannt, um sie hier noch mal aufzuführen (räusper, oh pardon "-führen", welch garstig Wort, sollte heissen) aufzuzählen.
kleine berichtigung: der korrekte name lautet myanmardasfrühereburma!!! siehe hier
AntwortenLöschenStichwort Tibeter/Tibetaner; und ansonsten politisch inkorrekte Analyse der Interessensbildung:
AntwortenLöschenSerdar Somuncu
Zyprioten
AntwortenLöschenIdioten
Psychoten
Chaoten
Auf Tsüprerr reimt sich nichts Nachteiliges. Die Reichseinheitspresse hat folgerichtig auf Anregung der Reichsschrifttumkammer einhellig zugestimmt, niemandem diese Reimvorlagen liegen zu lassen. Vielleicht haben sie uns dann lieb, oder hassen uns wenigstens ein kleines bißchen weniger.