Markus Söder hatte es leicht. "Seit neun Uhr wird geklagt", sagte der Minister der bayrischen Landesregierung bei der Vorstellung der Klage gegen den Länderfinanzausgleich. Es dauerte nur wenige Stunden und Söder war ein Star. Die SPD warf ihm Nazi-Jargon vor, ein aufgeregter Medienmob robbte los, um vielleicht noch einmal eine Begeisterungswoge auszulösen wie damals, als bei Olympia zurückgeritten wurde.
Söders Satz, der aus Hitlers Ankündigung "Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen" am Tag des deutschen Überfalls auf Polen im Jahr 1939 die drei Allerweltsworte "seit", "Uhr" und "wird" übernahm, das Trademark-Signet "zurück" aber ebenso wegließ wie die Hitler-Uhrzeit und das Wort "jetzt", stammte dennoch "aus dem Wörterbuch des Unmenschen", es war "geschichtsvergessen" und ein "unverzeihlicher Ausrutscher", wie ein SPD-Ehrengericht befand.
Binnen weniger Stunden hatte Markus Söder mit einem Satz so geschafft, was dem Anfang März im niedersächsischen Kirchweyhe nach einem Discobesuch totgeschlagene 25-jährige Daniel S. in zwei Wochen nicht gelang: Ihm war die überregionale Aufmerksamkeit sicher.
S. hingegen hatte allein fünf Tage benötigt, um überhaupt in den überregionalen Medien Erwähnung zu finden. Und als es dann geschah, stand nicht der brutale Mord an dem Diskobesucher im Mittelpunkt des Interesses, sondern der Umstand, dass "Rechte" sich dem Gedenken an den Toten anschließen könnten, weil der "Hauptverdächtige Cihan A. einen türkischen Migrationshintergrund haben soll", wie die "Taz" vorsichtig tastend berichtet. Könnte ja auch immer noch sein, Cihan A.s Eltern lieben einfach türkische Vornamen und A. steht für für eine kerndeutsche Familie namens "Arnold" oder "Ackermann".
Auch die "Süddeutsche Zeitung" war mit einigem Abstand zur Tat selbst alarmiert. Nicht vom Tod des jungen Mannes, der einen Streit zwischen zwei Jugendgruppen hatte schlichten wollen. Nicht von den offenkundigen Parallelen zur "Gewalttat auf dem Alexanderplatz" (Tagesspiegel), bei der ein anderer junger Mann im Herbst letzten Jahres von einer Gruppe junger Männer mit "Migrationshintergrund" (Tagesspiegel) totgetreten worden war. Sondern davon, dass "manche Gruppen den gewaltsamen Tod des jungen Daniel S. dazu missbrauchen, weiter Hass zu säen".
Guten Morgen, Rassismus, guten Tag, gruppenbezogene Mediengewalt. So sehr rassistische Übergriffe und menschenverachtende Brutalität medial begehrt ist, so lange sich die richtigen Täter die richtigen Opfer suchen, so still und schweigsam wird die Meute, wenn die falschen Täter die falschen Opfer töten. "Streit, Tritte, Tod, diesen Dreiklang zügelloser Brutalität gab es häufiger in letzter Zeit, in München oder Berlin oder Hamburg", schreibt die "SZ". Aber in Kirchweyhe komme "etwas dazu": Der mutmaßliche Täter "soll Sohn türkischer Eltern" sein.
Das waren die Täter in Berlin, München und Hamburg auch, doch hier ein Muster zu erkennen, hülfe nur den "Zündlern" (SZ), denen es doch gilt, "entgegenzutreten". Folglich argumentiert das Blatt, das einen Verweis auf die Glaubenzugehörigkeit nie scheut, rassistisch, nur eben umgedreht: Die Nationalität des Opfers habe "keine Rolle" gespielt, auch der Täter habe ja einen deutschen Pass...
Alles hier ist anders als üblicherweise, wenn Menschen von Menschen in Deutschland wegen ihrer anderen Herkunft, ihrer anderen Rasse, ihres anderen Glaubens, ihrer anderen Sozialisation angegriffen und getötet werden. Eigentlich werden alle diese Fälle nicht nur medial wochenlang engmaschig mit Reportagen aus den aus dem jeweiligen Anlass als "rechte Hochburg" und "national befreite Zone" enttarnten Geschehensorten begleitet, sondern auch durch Expertengespräche, neue Statistiken und engagiert geschriebene Kommentare geehrt. Es wird eifrigst noch mal durchgezählt, was es an vergleichbaren Taten gab, es werden interaktive Karten angelegt, Statistiken geführt, es wird um Zahlen gestritten, es gibt Talkshows, Experten treten auf, es werden Zählweisen reformiert und sogar neue Kategorien eingeführt wie zuletzt die „rechts orientierten Kriminellen“, die so rechts sind, dass selbst ein von ihnen begangener Diebstahl als originär rechte Straftat gezählt werden müsste.
Gute Taten, schlechte Taten. Dass jedes Opfer jeder Gewalttat Betroffenheit und Trauer, Empörung und Mitleid verdient und jeder Täter bestraft gehört, wird ausgeblendet, indem eine Art Opfer in einer Weise instrumentalisiert wird, die allen menschlichen Gefühlen Hohn spricht. Im Fall Daniel S. ist das falsche Opfer vom falschen Täter totgeschlagen worden, im Fall des Imbissopfers von Möhlau ermittelte nicht einmal die Staatsanwaltschaft zu ende.
Markus Söder wüsste, warum das so ist. Es geht um Reflexe, um ideologische Fertigsuppen, die Leute kochen, skrupellos und hartherzig, zynisch und menschenverachtend, um politische Ziele zu erreichen. Jede gruselige, widerliche, zutiefst rassistische Zahlenspielerei ist da recht. Jedes hingeschmierte Hakenkreuz hat in ihren absurden Statistiken dieselbe Wertigkeit hat wie ein toter Mensch und sobald ein toter Mensch den richtigen Mörder hat, gilt sein Schicksal mehr als das eines anderen Menschen, den ein viel weniger schlimmer Mörder auf dem Gewissen hat, weil sein Gewissen nicht von rechten Gedanken verseucht ist. Nicht das Opfer zählt hier mehr, sondern allein der Umstand, ob und wie es sich politisch weiterverwenden lässt.
Söders Satz, der aus Hitlers Ankündigung "Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen" am Tag des deutschen Überfalls auf Polen im Jahr 1939 die drei Allerweltsworte "seit", "Uhr" und "wird" übernahm, das Trademark-Signet "zurück" aber ebenso wegließ wie die Hitler-Uhrzeit und das Wort "jetzt", stammte dennoch "aus dem Wörterbuch des Unmenschen", es war "geschichtsvergessen" und ein "unverzeihlicher Ausrutscher", wie ein SPD-Ehrengericht befand.
Binnen weniger Stunden hatte Markus Söder mit einem Satz so geschafft, was dem Anfang März im niedersächsischen Kirchweyhe nach einem Discobesuch totgeschlagene 25-jährige Daniel S. in zwei Wochen nicht gelang: Ihm war die überregionale Aufmerksamkeit sicher.
S. hingegen hatte allein fünf Tage benötigt, um überhaupt in den überregionalen Medien Erwähnung zu finden. Und als es dann geschah, stand nicht der brutale Mord an dem Diskobesucher im Mittelpunkt des Interesses, sondern der Umstand, dass "Rechte" sich dem Gedenken an den Toten anschließen könnten, weil der "Hauptverdächtige Cihan A. einen türkischen Migrationshintergrund haben soll", wie die "Taz" vorsichtig tastend berichtet. Könnte ja auch immer noch sein, Cihan A.s Eltern lieben einfach türkische Vornamen und A. steht für für eine kerndeutsche Familie namens "Arnold" oder "Ackermann".
Auch die "Süddeutsche Zeitung" war mit einigem Abstand zur Tat selbst alarmiert. Nicht vom Tod des jungen Mannes, der einen Streit zwischen zwei Jugendgruppen hatte schlichten wollen. Nicht von den offenkundigen Parallelen zur "Gewalttat auf dem Alexanderplatz" (Tagesspiegel), bei der ein anderer junger Mann im Herbst letzten Jahres von einer Gruppe junger Männer mit "Migrationshintergrund" (Tagesspiegel) totgetreten worden war. Sondern davon, dass "manche Gruppen den gewaltsamen Tod des jungen Daniel S. dazu missbrauchen, weiter Hass zu säen".
Guten Morgen, Rassismus, guten Tag, gruppenbezogene Mediengewalt. So sehr rassistische Übergriffe und menschenverachtende Brutalität medial begehrt ist, so lange sich die richtigen Täter die richtigen Opfer suchen, so still und schweigsam wird die Meute, wenn die falschen Täter die falschen Opfer töten. "Streit, Tritte, Tod, diesen Dreiklang zügelloser Brutalität gab es häufiger in letzter Zeit, in München oder Berlin oder Hamburg", schreibt die "SZ". Aber in Kirchweyhe komme "etwas dazu": Der mutmaßliche Täter "soll Sohn türkischer Eltern" sein.
Das waren die Täter in Berlin, München und Hamburg auch, doch hier ein Muster zu erkennen, hülfe nur den "Zündlern" (SZ), denen es doch gilt, "entgegenzutreten". Folglich argumentiert das Blatt, das einen Verweis auf die Glaubenzugehörigkeit nie scheut, rassistisch, nur eben umgedreht: Die Nationalität des Opfers habe "keine Rolle" gespielt, auch der Täter habe ja einen deutschen Pass...
Alles hier ist anders als üblicherweise, wenn Menschen von Menschen in Deutschland wegen ihrer anderen Herkunft, ihrer anderen Rasse, ihres anderen Glaubens, ihrer anderen Sozialisation angegriffen und getötet werden. Eigentlich werden alle diese Fälle nicht nur medial wochenlang engmaschig mit Reportagen aus den aus dem jeweiligen Anlass als "rechte Hochburg" und "national befreite Zone" enttarnten Geschehensorten begleitet, sondern auch durch Expertengespräche, neue Statistiken und engagiert geschriebene Kommentare geehrt. Es wird eifrigst noch mal durchgezählt, was es an vergleichbaren Taten gab, es werden interaktive Karten angelegt, Statistiken geführt, es wird um Zahlen gestritten, es gibt Talkshows, Experten treten auf, es werden Zählweisen reformiert und sogar neue Kategorien eingeführt wie zuletzt die „rechts orientierten Kriminellen“, die so rechts sind, dass selbst ein von ihnen begangener Diebstahl als originär rechte Straftat gezählt werden müsste.
Gute Taten, schlechte Taten. Dass jedes Opfer jeder Gewalttat Betroffenheit und Trauer, Empörung und Mitleid verdient und jeder Täter bestraft gehört, wird ausgeblendet, indem eine Art Opfer in einer Weise instrumentalisiert wird, die allen menschlichen Gefühlen Hohn spricht. Im Fall Daniel S. ist das falsche Opfer vom falschen Täter totgeschlagen worden, im Fall des Imbissopfers von Möhlau ermittelte nicht einmal die Staatsanwaltschaft zu ende.
Markus Söder wüsste, warum das so ist. Es geht um Reflexe, um ideologische Fertigsuppen, die Leute kochen, skrupellos und hartherzig, zynisch und menschenverachtend, um politische Ziele zu erreichen. Jede gruselige, widerliche, zutiefst rassistische Zahlenspielerei ist da recht. Jedes hingeschmierte Hakenkreuz hat in ihren absurden Statistiken dieselbe Wertigkeit hat wie ein toter Mensch und sobald ein toter Mensch den richtigen Mörder hat, gilt sein Schicksal mehr als das eines anderen Menschen, den ein viel weniger schlimmer Mörder auf dem Gewissen hat, weil sein Gewissen nicht von rechten Gedanken verseucht ist. Nicht das Opfer zählt hier mehr, sondern allein der Umstand, ob und wie es sich politisch weiterverwenden lässt.
Wie schade, dass das alles stimmt.
AntwortenLöschenAber seit 25.3. 17:58 wird jetzt zurückkommentiert. Selbstverständlich von jemandem, der aus neurassischer Sicht der Medien und ihrer Wächter dazu auch legitimiert ist. Sonst wäre ja gleich Polen offen.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_schlachten_hat_begonnen
der link steht auch im text ;-)
AntwortenLöschenDie Symptome der Bä-Är-Dä Paranoia werden also mithin immer pathologischer. Denn um die „hartnäckig stattfindende Realität“ noch in ihrem „Verständnis- und Deutungshorizont“ unterzubringen muss das linke realitätsverweigernde Heuchler- und Lügner-Kartell zu immer irrwitzigen zynischen Verdrehungen greifen. Je viehischer und häufiger ergo die Roheit und Brutalität des öläugigen, schwarzbärtigen Schurkenfressen-Gesindels orientalischer Provenienz wird, desto megalomanischer die medialen Faschismus-Popanz-Halluzinationen, desto schriller das „Haltet-den-Nazi-Gekreische“.
AntwortenLöschenDas dient der infamen Ablenkung von den realen Verbrechen und der boshaft intendierten ständigen Verstärkung des „Ewige-Schuld-Komplexes“ des bundedeutschen gehirngewaschenen Volltrottels, um jedwede zurecht erwachsende Empörung gegen die Ungeheuerlichkeiten des drecksäckigen Eindringslings-Packs schon im Keim mit der Nazi-Keule nieder zu knüppeln.
Der Zorn bzw. die „German Angst“ der Massen wird auch noch auf weitere Phantome gelenkt, wie Zeh-Oh-Zwo, Klimaaa-Katastrophööö, dem pöööhsen Kapitalismus, dem erschröcklichen AIDS-Virus, Piiiek Ooiil, und Atoooom-Toood, auf das sich das teutonische Rindvieh an den ihm vorgehaltenen Dummies austobt, bzw. in einem engen Korsett aus ewiger Schuld, Scham , Unterwürfigkeit und Duckmäusertum dauer-chloroformiert und –paralysiert wird.
Die realen Auswirkungen rot-grüner Ideologien stehen fast immer im krassen Gegensatz zu deren Heilsversprechungen.
AntwortenLöschenDiese wiederum dienen der Machtlegitimation der Rot-Grünen.
Würde bekannt, daß die Resultate konträr zu den Heilsversprechungen liegen, ginge die Machtlegitimation verloren.
Wie auch in allen sozialistischen Diktaturen sind auch die Rot-Grünen gradezu gezwungen, propagandistisch eine mediale Scheinrealität zu errichten, um ihren Machtanspruch zu erhalten.
Daraus folgt: Je mehr die realen Auswirkungen rot-grüner Ideologie deutlich werden, umso intensiver wird die Propaganda für diese inzeniert.
Das ganze bisherige Einwanderungsprojekt der Rot-Grünen wäre nicht mehr vermittelbar, würde bekannt, daß ein erheblicher Anteil der Einwanderer Kriterien des Rechtsextremismus, wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Judenhaß, Schwulenhaß, ect. nicht nur erfüllt, sondern mit ausgeprägtem Frauenhaß sogar überfüllt.
Rassistisch ist zudem, ausschließlich der Ursprungsbevölkerung Fremdenfeindlichkeit vorzuwerfen, jedoch niemals Personen mit Migrationshintergrund.
Was bedeutet, die eigentlich wirklich gefährlich braun, rechtsextremen, rassistisch Agierenden, sind genau jene, die ständig vor "rechts" warnen. Nur haben sie ihr Haß- und Verherrlichungsobjekt ausgetauscht.
Wer in sich eine Neigung zu Diskriminierung und Rassismus verspürt, der kann dies heute ungehindert gegen Menschen ohne Mihigru vielfältig (z.B. durch extrem einseitige mediale Berichterstattung) ausleben.
Auf den Charakter kommt es an, und erst danach auf die nach außen zur Schau gestellte Einstellung.
Wen es heute danach verlangt braun zu agieren und agitieren, braucht sich selbst nur als rot-grün und antirassistisch darstellen.
Die Medien arbeiten sich an der intransigenten Realität ab und werden dabei zunehmend unbrauchbar. Zurück bleibt eine pawlowsche Meute, die wild nach allem schnappt, was man ihr als Beute antrainiert hat. Mittlerweile plündern die Füchse den Hühnerstall ohne Furcht vor den Pinschern des Ludwig Erhard.
AntwortenLöschenEinerseits will man nicht stündlich multimedial mit jeder Balgerei belästigt werden, die irgendwo auf der Welt stattfindet.
AntwortenLöschenAndererseits wird jede Balgerei von den Gleichstrommedien orchestriert, wenn sie sich politisch verwerten läßt. Ist sie zwar qualitativ und quantitativ gleichwertig, aber politisch wertlos, hört man hingegen nur das Schweigen im Walde.
Wer im Glashaus sitzt ...
Die Bääääh-Ärr-Däh ist zum Dauer-Exerzierplatz vom sog. "Godwins-Law" mutiert. Dieses besagt nämlich, dass letztlich jedweder Diskurs bei Auschwitz endet.
AntwortenLöschenOriginal-Definition:
“As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.”
„Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit den Nazis oder Hitler dem Wert Eins an.“
– Mike Godwin[1]
Nur, hierzlande wird das "grows longer" schon lange weggelassen.
„Hund beißt Mann“ ist keine Meldung wert, desgleichen „Türke tritt Deutschen tot“, was zudem noch so gut wie polizeilich verboten ist (als Meldung). Umgekehrt ist „Mann beißt Hund“ immer als Meldung gut und „Deutscher tötet Türken“ als Meldung geradezu Gold wert, weshalb hier auch immer wieder gern getürkt wird.
AntwortenLöschenWenn ich eine Bitte äußern dürfte ...
AntwortenLöschenWäre es möglich, Calimero von der Blogroll zu entfernen?
Dieser Mördervesteher ist unerträglich.