Keine guten Nachrichten sind gute Nachrichten in einer Zeit, die nur den Superlativ noch als Aufmerksamkeitsfön gelten lässt. Schavan weg, Papst weg, Knut tot, aber ausgestopft, Apple im Zwielicht, die Toten Hosen auf Erfolgstour in die Ewigkeit. Ali liegt auf dem Totenbett, aber das geht sicher mit einem "Gefällt mir" weg. Burka für weibliche Babys? Na, gefällt mir doch, irgendwie irre, irgendwie geil.
Ganz schön was los hier, obwohl gar nichts los ist! Und das auch noch dauernd. Die Kurzatmigkeit der "verhindert-die-Privatisierung-unseres-Wassers-aber-gratis"-Petitionen hat Herzschlagfrequenz erreicht. 90 Schläge pro Minute, Doppel-Bass.
Gefällt mir hier, gefällt mir da, nur kosten darf es nichts. Die Leitmedien immer vornweg - gefällt mir, gefällt mir nicht. Meinungsvielfalt wird zum inneren Drang, sich wegzuducken. Denk ichs heut nicht, denk ichs morgen. Die Handlungsalternative heißt dann "gefällt mir nicht mehr".
Der arme Ali aber auch. Die arme Schavan! Nach dem ersten Gesetz der Mediendynamik passt die Welt in keinen Schuhkarton, unweigerlich aber in 15 Minuten Tagesschau. Und das zweite Gesetz der Mediendynamik bestimmt, dass Großereignisse nie gleichzeitig stattfinden, sondern immer fein säuberlich hintereinander, als plane eine große göttliche Regie den Ablauf von Brot und Spielen, von Skandalen und Kabalen.
So wartete selbst der Papst geduldig, bis Laura Himmelreich und Rainer Brüderle sich auseinandergelebt und Deutschland eine täuschend laut simulierte Sexismusdebatte überstanden hatte. Anschließend galt es den Hahn-Skandal trotz Röslers Widerspruch über das Wochenende zu retten, während alle schon auf den nächsten lauerten.
Dann der Papst, Gottes Geschenk an eine darbende Branche, die so sehr nach Blitzen aus heiterem Himmel lechzt, dass sie sich die meisten schon selbst erfindet. Gefällt mir, tippt die Menge dann. "Gefällt mir nicht mehr" folgt, wenn der kranke Mann im Vatikan zu deutlich den Unfehlbaren heraushängen lässt. Heute noch bei Jauch, morgen schon im Kloster, gestern noch im Koma, morgen schon im "Riverboat". Die ganze, die grausame Wahrheit, sie muss raus und wieder raus und das laut und am besten gleich noch mal.
Ganz schön was los hier, obwohl gar nichts los ist! Und das auch noch dauernd. Die Kurzatmigkeit der "verhindert-die-Privatisierung-unseres-Wassers-aber-gratis"-Petitionen hat Herzschlagfrequenz erreicht. 90 Schläge pro Minute, Doppel-Bass.
Gefällt mir hier, gefällt mir da, nur kosten darf es nichts. Die Leitmedien immer vornweg - gefällt mir, gefällt mir nicht. Meinungsvielfalt wird zum inneren Drang, sich wegzuducken. Denk ichs heut nicht, denk ichs morgen. Die Handlungsalternative heißt dann "gefällt mir nicht mehr".
Der arme Ali aber auch. Die arme Schavan! Nach dem ersten Gesetz der Mediendynamik passt die Welt in keinen Schuhkarton, unweigerlich aber in 15 Minuten Tagesschau. Und das zweite Gesetz der Mediendynamik bestimmt, dass Großereignisse nie gleichzeitig stattfinden, sondern immer fein säuberlich hintereinander, als plane eine große göttliche Regie den Ablauf von Brot und Spielen, von Skandalen und Kabalen.
So wartete selbst der Papst geduldig, bis Laura Himmelreich und Rainer Brüderle sich auseinandergelebt und Deutschland eine täuschend laut simulierte Sexismusdebatte überstanden hatte. Anschließend galt es den Hahn-Skandal trotz Röslers Widerspruch über das Wochenende zu retten, während alle schon auf den nächsten lauerten.
Dann der Papst, Gottes Geschenk an eine darbende Branche, die so sehr nach Blitzen aus heiterem Himmel lechzt, dass sie sich die meisten schon selbst erfindet. Gefällt mir, tippt die Menge dann. "Gefällt mir nicht mehr" folgt, wenn der kranke Mann im Vatikan zu deutlich den Unfehlbaren heraushängen lässt. Heute noch bei Jauch, morgen schon im Kloster, gestern noch im Koma, morgen schon im "Riverboat". Die ganze, die grausame Wahrheit, sie muss raus und wieder raus und das laut und am besten gleich noch mal.
Wo ist denn hier der "Gefällt mir"-Button?
AntwortenLöschenWenn man jeden Tag eine neue Sau durch die Gemeinde treiben muß, kann es sein, daß schon mal ein Pferd darunter ist.
AntwortenLöschen(Diesmal Konfusius)
Wo ist die Verbindung von Boxer Ali zu BurkaBabys hin zu einem dritten Thema?
AntwortenLöschenInsgesamt hilft nur eines: alles ignorieren, nicht mitmachen und höchstens ppq als Filter einsetzen.
"Gefällt mir Button" für Sterben von Ali, da brauchste nichts mehr zu sagen ...