Das kommt davon, wenn von wirklichen Demokraten getroffene wirklich demokratische Entscheidungen infragegestellt und einer erneuten Entscheidung durch die destruktiven Kräfte der Straße unterworfen werden. Obwohl die "Welt" unter der bürgerschaftlichen-engagierten Schlagzeile "Hitler-Demo - Essener bekämpfen Nazi-Säuberung ihrer Straßen" bis zuletzt um ein Ergebnis gekämpft hatte, mit dem sich Deutschland nicht vor aller Welt blamiert, hat bei einem Bürgerentscheid in der Ruhrpott-Stadt eine deutliche Mehrheit von 80:20 Prozent gegen die Umbenennung der Von-Einem- und der Von-Seeckt-Straße in Irmgard- und Ortrudstraße votiert.
Ein Traum scheitert, den die rot-rot-grüne Rathausregierung kollektiv geträumt hatte. Endlich sollten die Namen der beiden preußischen Generale Karl von Einem und Hans von Seeckt aus dem Stadtbild verschwinden. Beide hätten eine solche Ehre nicht verdient, hatte von Seeckt doch der Hitler-Ludendorff-Putsch niedergeschlagen und anschließend die NSDAP verboten, während von Einem als Führer des "Bundes der Aufrechten" noch nach Hitlers Machtergreifung für Wiedereinführung der Monarchie stritt.
1937 waren die Straßen nach den beiden Generalen benannt worden, 2013 sollte das ein Ende haben. Bei Seeckt und Einem handele es sich um "Antidemokraten und Völkermörder", die nicht auf diese Weise geehrten werden dürfe, legte SPD-Sprecher Peter Lankes fest.
Doch eine Anwohner-Initiative namens Provon, gestützt von CDU, FDP, einem Bündnis und der Piratenpartei, machte Front gegen die notwendige Umbenennung, die ausdrücklich nicht die Umbenennung der Berliner Seecktstraße einschloss. Zu teuer, unnötig, blödsinnig, argumentierten sie. Lege man die Taten von Einem und von Seeckt als Maßstab an, müssten in Essen hunderte Straßen umbenannt werden, in ganz Deutschland hunderttausende.
Dagegen stritt ein fortschrittliches Netzwerk „Irmgard und Ortrud“, in dem Sozialdemokraten, Grüne und Linke für gegen die "problematischen Straßenbenennungen" (Zitat) kämpften. Doch ein aufrüttelndes Plakat, das Hitler und Von Seeckt im trauten Plausch zeigt und damit allen Gegnern der Umbenennung nachwies, wie nahe sie am Rande der Naziunterstützung balancierten, schlug auf die Urheber zurück. Das Plakat mobilisierte, aber eben gegen die Umbenennung.
Bei den Umbenennern im Rat herrscht nun Hitlerjammer. Der ehemalige Bündnisgrüne Hans Peter Leymann-Kurtz, heute für die Linke im Amt, nennt das Ergebnis eine „Katastrophe“ und „peinliches Signal“ weit über den Stadtbezirk und Essen hinaus. Da muss er allerdings keine Angst haben: Die "Welt" zum Beispiel hat zwar vorher über die Abstimmung berichtet. Fand aber in den sieben Tagen nach dem Urnengang keinen Platz für eine Nachricht über den Ausgang. Wie übrigens alle großen Leitmedien von "Spiegel" über "Stern" und "SZ" bis hin zu "Focus", "taz" und "FAZ".
Ein Traum scheitert, den die rot-rot-grüne Rathausregierung kollektiv geträumt hatte. Endlich sollten die Namen der beiden preußischen Generale Karl von Einem und Hans von Seeckt aus dem Stadtbild verschwinden. Beide hätten eine solche Ehre nicht verdient, hatte von Seeckt doch der Hitler-Ludendorff-Putsch niedergeschlagen und anschließend die NSDAP verboten, während von Einem als Führer des "Bundes der Aufrechten" noch nach Hitlers Machtergreifung für Wiedereinführung der Monarchie stritt.
1937 waren die Straßen nach den beiden Generalen benannt worden, 2013 sollte das ein Ende haben. Bei Seeckt und Einem handele es sich um "Antidemokraten und Völkermörder", die nicht auf diese Weise geehrten werden dürfe, legte SPD-Sprecher Peter Lankes fest.
Doch eine Anwohner-Initiative namens Provon, gestützt von CDU, FDP, einem Bündnis und der Piratenpartei, machte Front gegen die notwendige Umbenennung, die ausdrücklich nicht die Umbenennung der Berliner Seecktstraße einschloss. Zu teuer, unnötig, blödsinnig, argumentierten sie. Lege man die Taten von Einem und von Seeckt als Maßstab an, müssten in Essen hunderte Straßen umbenannt werden, in ganz Deutschland hunderttausende.
Dagegen stritt ein fortschrittliches Netzwerk „Irmgard und Ortrud“, in dem Sozialdemokraten, Grüne und Linke für gegen die "problematischen Straßenbenennungen" (Zitat) kämpften. Doch ein aufrüttelndes Plakat, das Hitler und Von Seeckt im trauten Plausch zeigt und damit allen Gegnern der Umbenennung nachwies, wie nahe sie am Rande der Naziunterstützung balancierten, schlug auf die Urheber zurück. Das Plakat mobilisierte, aber eben gegen die Umbenennung.
Bei den Umbenennern im Rat herrscht nun Hitlerjammer. Der ehemalige Bündnisgrüne Hans Peter Leymann-Kurtz, heute für die Linke im Amt, nennt das Ergebnis eine „Katastrophe“ und „peinliches Signal“ weit über den Stadtbezirk und Essen hinaus. Da muss er allerdings keine Angst haben: Die "Welt" zum Beispiel hat zwar vorher über die Abstimmung berichtet. Fand aber in den sieben Tagen nach dem Urnengang keinen Platz für eine Nachricht über den Ausgang. Wie übrigens alle großen Leitmedien von "Spiegel" über "Stern" und "SZ" bis hin zu "Focus", "taz" und "FAZ".
Als engagierter Sozialdemokrat bin ich besonders sensibel, was die Botschaft betrifft, die so oft mittels Straßennamen transportiert wird. Täglich lesen Kinder Straßennamen. Das ist häufiger, als sie logo im zdf sehen oder in die Schule gehen.
AntwortenLöschenDa es sich von selbst verbietet, militaristische, rassistische, sexistische, nationalistische und auch privatkapitalistische Gedanken zu verherrlichen und zu zementieren, war ich lange Anhänger der Entideologisierung der Straßennamen.
Um nicht gleich bei jedem Regierungswechsel neue Stadtpläne zu fertigen, sollten Straßen und Plätze am besten aus dem weiten Feld des Geographischen, Botanischen oder Zoologischen benannt werden.
Dachte ich. Bis mir klar wurde, daß ein Schlesischer Bahnhof, ein Pariser Platz und eine Togostraße lediglich revanchistische Gelüste wecken, Galgenkampwiesen, Zionskirchstraßen oder "Am Teufelsberg" (religiöse) Gefühle verletzen, daß man bspw. Edelweißpiraten sowohl als Anarchohippies, als auch als kriminelle Rocker und finstere Nationalisten betrachten kann, und rote Nelken, Kornblumen oder weiße Rosen gar nicht unpolitisch sind, vom teutonisch-romantisierenden Ton von "Unter den Eichen" ganz zu schweigen; daß etwa Militärfahrzeuge sehr häufig nach Kleinräubern (Marder, Fuchs, Tiger) benannt sind, deren Lebensstil nicht mit den Grundsätzen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung übereinstimmt, von Grauen Wölfen, Elefanten oder anderen US-amerikanischen Mannschaften nicht zu reden.
Selbst eine Nummerierung, wie sie in anderen Ländern üblich ist, scheint angesichts des kabbalistischen Nazispuks und schwieriger geschichtsträchtiger Daten so wenig praktikabel, wie die Verwendung vermeintlich harmloser Vornamen.
Deshalb mein Vorschlag: Den Block, die Straße nach dem ältesten (möglichst demokratisch gefestigten) Bewohner benennen. Das hat zugleich etwas von lebendiger Geschichte.
Die Generale bleiben in unserer friedlichen Gesellschaft eine Zumutung. Leider muß anscheinend noch mehr Aufklärung stattfinden, um den Bürger aus freien Stücken zu einer mutigen und toleranten Entscheidung zu bringen.
Da sieht man mal wieder, wie diese Linken ticken. Antidemokraten befinden sich im gleichen Topf mit "Völkermördern". Also eigentlich weiss/differenziert man nichts, es ist nur ausserhalb des erlaubten Denkens. Also Nazi.
AntwortenLöschenSchön wie der Widerstand sich unbeeindruckt zeigte von der Hitlerkeule. Auch wenn es wohl weniger die Überzeugung als vielmehr die Gewohnheit den Ausschlag gab.
Tja , es gibt auch hier mal etwas Erheiterndes. Und zwar zu sehen, wie eine Nazikeule von der Birne der ‚Zielperson‘ zurückfedert und in die Fresse der Zuschlagenden kracht. Denn jahrzehntelange Dauermassage mit jenner Keule scheint auf der Birnenoberseite der Massierten eine ausgesprochen dicke Hornschicht zu hinterlassen, die zudem noch stark elastische Eigenschaften hat.
AntwortenLöschenWohl etwas verkalkuliert, werte linke Diskurshoheiten, Dressurelite und Hohepriesterschaft. Euer penetrantes Dauerkujonieren scheint hie und da Gegenreaktionen auszulösen.
Ihr dürft fürderhin keinesfalls mehr den Fehler machen ‚richtige‘ demokratische Willensbildung zuzulassen. Wie Eure weisen Vorgänger Lenin /Stalin/Ulbricht u. co. es doch vormachten, darf alles nur unter schärfsten Kontrolle laufen, und nur den etikettenschwindlerischen Anschein von freier Wahl haben.
Selbst eine Nummerierung, wie im Reich des Bösen (USA) üblich, bärge Fallstricke, da sich in den Straßen 18 und 88 Nazis ansiedeln würden, in der 23. Straße Illuminaten und in der 42. pandimensionale Mäuse.
AntwortenLöschenAn diesem wie auch vielen anderen Beispielen zeigt es sich, daß noch viel politisch-ideologische Erziehungsarbeit notwendig ist, um endlich den braunen Ungeist aus den Köpfen der Bevölkerung zu verdrängen. Zeigt sich dieser doch sogar bei solchen Parteien wie den Piraten und der FDP. Neonazismus, Revisionismus, Revanchismus und Antisemi .... äh Moment ... aber obwohl ... wieso eigentlich nicht ... Antisemitismus scheinen 68 Jahre nach der Zerschlagung der faschistischen Bestie wieder hoffähig zu werden. Das sollte demnächst bei einer Sondersitzung des Bundestages unter der Federführung von Claudia Roth erörtert werden, wie man, notfalls per gesetzgeberischen Maßnahmen, die Einwohner dazu gebracht werden können, reinen Herzens und aus tiefster innerer Überzeugung auf solche unseligen Überbleibsel aus finstersten vormultikulturellen Zeiten zu verzichten.
AntwortenLöschen