Ein Dokument des Scheiterns, als Wasserstandsmeldung verkauft. „Deutschland rutscht mit Europa in die Krise“, analysiert die „Zeit“ ohne hinzuschauen. „Europas Rezession holt deutsche Wirtschaft ein“ flunkert das „Handelsblatt“ eilfertig. „Deutsche Schwäche belastet Euro-Wirtschaft“, dreht die staatliche „Tagesschau“ die Daten gleich ganz herum, nachdem Eurostat, das Statistikamt der Europäischen Union, verheerende Konjunkturzahlen für den Nobelpreiskontinent gemeldet hatte. Danach ist das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum im letzten Quartal um 0,6 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2011 gesunken. „Die 17 Länder mit Gemeinschaftswährung rutschten damit noch tiefer in die Rezession, die im Frühjahr vergangenen Jahres eingesetzt hatte“, klagt die „Zeit“.
Den Mantel des höflichen Schweigens deckt das Hamburger Leitblatt dabei wie die meisten anderen deutschen Qualitätsmedien über die zweite Zahl, die von Eurostat gemeldet wurde: Um nur 0,5 Prozent sank die Wirtschaftsleistung nämlich im letzten Quartal in der sogenannten EU27, das heißt in den 17 Euroländern plus den zehn EU-Staaten ohne Euro. Ähnlich sieht es im Gesamtverlauf des Jahres 2012 aus: Das BIP im Euroraum sank um 0,5 Prozent, das in der EU27 unter Hinzurechnung der Nicht-Euro-Staaten nur um 0,3 Prozent.
Obwohl Eurostat – wohlweißlich oder warum auch immer - keine kumulierten gesonderten Daten für die Nicht-Euro-Staaten der Gemeinschaft ausweist, verraten die Zahlen doch schon deutlich, dass die Wachstumsraten der Länder ohne Euro über denen liegen, die mit dem Euro zahlen.
Die Grafik, die Eurostat zur langfristigen Entwicklung liefert (oben), zeigt, dass das kein Zufall ist: Seit 2005 waren die Wachstumsraten in den EU-Ländern ohne Euro zwar meist nicht sehr viel berauschender als in den Euro-Ländern. Schlechter aber waren sie kaum einmal – und das, obwohl Deutschland als großes Euro-Land mit zuletzt ständig weit über dem Durchschnitt liegenden Wachstumszahlen die kumulierten Werte für die gesamte Euro-Zone kräftig nach oben gezogen hat.
Die Wahrheit hinter den Daten scheint zu sein, dass der Euro die Wachstumschancen nicht nur nicht befördert, wie es die Prediger der Gemeinschaftswährung trotz Rekordarbeitslosigkeit, sezessionistischer Tendenzen und ausufernder Staatsschulden behaupten. Sondern dass es ganz im Gegenteil der Euro ist, der es Volkswirtschaften in schwierigen Zeiten besonders schwer macht, Wachstum zu generieren.
Man muss es aber nur richtig erklären, dann stimmen die Daten auch ideologisch wieder. „Deutsche Schwäche belastet Euro-Wirtschaft“, dichtet die „Tagesschau“, indem sie das im Gesamtjahr 2012 auf +0,4 Prozent gesunkene Wachstum der deutschen Wirtschaft in einem knackigen Satz verantwortlich macht für einen Rückgang im Euroraum um 0,9 Prozent.
Die Deutschen sind damit quasi schuld daran, dass „die Wirtschaft des Euroraums zum Jahresende so stark eingebrochen wie seit fast vier Jahren nicht mehr“.
Die Deutschen. Nicht der Euro!
Das letzte Euro-Geheimnis: Der Hades-Plan
Offene Fragen: Warum eigentlich Europa?
Den Mantel des höflichen Schweigens deckt das Hamburger Leitblatt dabei wie die meisten anderen deutschen Qualitätsmedien über die zweite Zahl, die von Eurostat gemeldet wurde: Um nur 0,5 Prozent sank die Wirtschaftsleistung nämlich im letzten Quartal in der sogenannten EU27, das heißt in den 17 Euroländern plus den zehn EU-Staaten ohne Euro. Ähnlich sieht es im Gesamtverlauf des Jahres 2012 aus: Das BIP im Euroraum sank um 0,5 Prozent, das in der EU27 unter Hinzurechnung der Nicht-Euro-Staaten nur um 0,3 Prozent.
Obwohl Eurostat – wohlweißlich oder warum auch immer - keine kumulierten gesonderten Daten für die Nicht-Euro-Staaten der Gemeinschaft ausweist, verraten die Zahlen doch schon deutlich, dass die Wachstumsraten der Länder ohne Euro über denen liegen, die mit dem Euro zahlen.
Die Grafik, die Eurostat zur langfristigen Entwicklung liefert (oben), zeigt, dass das kein Zufall ist: Seit 2005 waren die Wachstumsraten in den EU-Ländern ohne Euro zwar meist nicht sehr viel berauschender als in den Euro-Ländern. Schlechter aber waren sie kaum einmal – und das, obwohl Deutschland als großes Euro-Land mit zuletzt ständig weit über dem Durchschnitt liegenden Wachstumszahlen die kumulierten Werte für die gesamte Euro-Zone kräftig nach oben gezogen hat.
Die Wahrheit hinter den Daten scheint zu sein, dass der Euro die Wachstumschancen nicht nur nicht befördert, wie es die Prediger der Gemeinschaftswährung trotz Rekordarbeitslosigkeit, sezessionistischer Tendenzen und ausufernder Staatsschulden behaupten. Sondern dass es ganz im Gegenteil der Euro ist, der es Volkswirtschaften in schwierigen Zeiten besonders schwer macht, Wachstum zu generieren.
Man muss es aber nur richtig erklären, dann stimmen die Daten auch ideologisch wieder. „Deutsche Schwäche belastet Euro-Wirtschaft“, dichtet die „Tagesschau“, indem sie das im Gesamtjahr 2012 auf +0,4 Prozent gesunkene Wachstum der deutschen Wirtschaft in einem knackigen Satz verantwortlich macht für einen Rückgang im Euroraum um 0,9 Prozent.
Die Deutschen sind damit quasi schuld daran, dass „die Wirtschaft des Euroraums zum Jahresende so stark eingebrochen wie seit fast vier Jahren nicht mehr“.
Die Deutschen. Nicht der Euro!
Das letzte Euro-Geheimnis: Der Hades-Plan
Offene Fragen: Warum eigentlich Europa?
Naja, ein Land, das so gemein ist, daß es seine Wirtschaft so leistungsfähig werden läßt, daß die anderen nicht umhin kommen, die Folgen zur Kenntnis nehmen zu müssen, das muß einfach schuld sein.
AntwortenLöschenEs hätte doch so schön sein können, man hatte es doch gemeinsam beschlossen! Der Primat der Politik in Action! Und dann das. Kein gewaltig anwachsender Wohlstand, nein, die Deutschen müssen alles kaputtmachen.
Verkaufen einem einfach Sachen auf Pump und dann wollen sie diese Sachen einfach nicht bezahlen. Verkehrte Welt!
Eigentlich kann das nur daran liegen, daß es noch so viele Nicht-Euro-Länder gibt, denn an deren widersinniger Prosperität haben sich die Deutschen bestimmt ein Beispiel genommen. Na, die werden schon sehen, was sie davon haben; von den Deutschen kriegen DIE jedenfalls nix. Schön dumm.
ich sage nur hades-plan! ganz, ganz perfide! dagegen muss sich europa wehren. durch wohlstand! auf kosten derer, die schuld sind!
AntwortenLöschendas wusste schon erhard. der hat ja wohlstand für alle gesagt, nicht wohlstand für die, die ihn sich erarbeiten
Es ist schon faszinierend, wie Neues Deutschland ... äh... die pluralistischen deutschen Printmedien immer wieder zum Wohle der deutschen Bevölkerung wirtschaftspolitische Maßnahmen - wie z.B. das Auslöschen der Ersparnisse eben jener Bevölkerung - fordern.
AntwortenLöschenNoch faszinierender finde ich allerdings die totale Agonie der deutschen Eliten.
....ich meine jetzt die Eliten, die nicht auf der Lohnliste der Auftraggeber der deutschen Printmedien stehen. :-)