Nach dem Kinderbuchverlag Thienemann, der angekündigt hatte, seine Klassiker "von politisch inkorrekten Wörtern zu befreien", haben sich auch Parteien, Nachrichtenagenturen und große Zeitungshäuser der sprachpflegerischen Initiative im Rahmen der bürgerschaftlich engagierten Aktion Verbot der Woche angeschlossen.
Bei Berichten über Kinderbuchverlage, die Kinderbuchklassiker wie "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler künftig ohne diskriminierende Begriffe wie Negerlein und Neger herausbringen wollen, werde darauf verzichtet, vor der Löschung stehende Begriffe wie "Neger" und "Negerlein" zu nennen, kündigte ein Sprecher der deutschen Medienmainstreammedia AG in Frankfurt an. Die umstrittenen Worte würden dabei nicht ersetzt, sondern ganz gestrichen. Der Leser werde so zuverlässig davor geschützt, zu erfahren, welche Vokabeln dem sprachlichen und politischen Wandel angepasst worden seien, hieß es: "Nur so bleiben sie zeitlos."
Nach ersten Agenturmeldungen über geplante Streichungen von Begriffen wie "Neger", die gehalten sind, Menschen mit bunter Hautfarbe zu diskriminieren, hatten Betroffenenverbände Kritik daran geübt, dass die staatliche Nachrichtenagentur dpa in ihrer Berichterstattung auf rassistische Stereotype wie "Zigeuner" und "Neger" zurückgegriffen hatte, obwohl beide Worte bereits vor vier Jahren aus seinen aktuellen Übersetzungen von "Pippi Langstrumpf" und anderen Kinderbuchklassikern von Astrid Lindgren gestrichen worden waren.
Dass die Erben der schwedischen Autorin sich ebenso wie der 89-jährige "Neger"-Autor Preußler gegen sprachregulatorische Eingriffe in die Werke gewehrt hatten und damit bei zahlreichen Zeitungen ein Podium fanden, zeige, dass die Medienwelt gefordert sei, auch in ihrem Bereich "die Authentizität des Werks der sprachlichen Weiterentwicklung unterzuordnen".
Noch offen ist die Beteiligung von Kinoverleihen und DVD-Vertrieben, die sich bislang weigern, Herbert Achternbuschs Film "Der Neger Erwin" als "Der Erwin" weiterzuvertreiben. Hans Jürgen Massaquois Lebensbeichte "Neger, Neger, Schornsteinfeger: Meine Kindheit in Deutschland" soll hingegen in Kürze als "Schornsteinfeger: Meine Kindheit in Deutschland" neuaufgelegt werden.
Bei Berichten über Kinderbuchverlage, die Kinderbuchklassiker wie "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler künftig ohne diskriminierende Begriffe wie Negerlein und Neger herausbringen wollen, werde darauf verzichtet, vor der Löschung stehende Begriffe wie "Neger" und "Negerlein" zu nennen, kündigte ein Sprecher der deutschen Medienmainstreammedia AG in Frankfurt an. Die umstrittenen Worte würden dabei nicht ersetzt, sondern ganz gestrichen. Der Leser werde so zuverlässig davor geschützt, zu erfahren, welche Vokabeln dem sprachlichen und politischen Wandel angepasst worden seien, hieß es: "Nur so bleiben sie zeitlos."
Nach ersten Agenturmeldungen über geplante Streichungen von Begriffen wie "Neger", die gehalten sind, Menschen mit bunter Hautfarbe zu diskriminieren, hatten Betroffenenverbände Kritik daran geübt, dass die staatliche Nachrichtenagentur dpa in ihrer Berichterstattung auf rassistische Stereotype wie "Zigeuner" und "Neger" zurückgegriffen hatte, obwohl beide Worte bereits vor vier Jahren aus seinen aktuellen Übersetzungen von "Pippi Langstrumpf" und anderen Kinderbuchklassikern von Astrid Lindgren gestrichen worden waren.
Dass die Erben der schwedischen Autorin sich ebenso wie der 89-jährige "Neger"-Autor Preußler gegen sprachregulatorische Eingriffe in die Werke gewehrt hatten und damit bei zahlreichen Zeitungen ein Podium fanden, zeige, dass die Medienwelt gefordert sei, auch in ihrem Bereich "die Authentizität des Werks der sprachlichen Weiterentwicklung unterzuordnen".
Noch offen ist die Beteiligung von Kinoverleihen und DVD-Vertrieben, die sich bislang weigern, Herbert Achternbuschs Film "Der Neger Erwin" als "Der Erwin" weiterzuvertreiben. Hans Jürgen Massaquois Lebensbeichte "Neger, Neger, Schornsteinfeger: Meine Kindheit in Deutschland" soll hingegen in Kürze als "Schornsteinfeger: Meine Kindheit in Deutschland" neuaufgelegt werden.
Es sei notwendig, Bücher an den sprachlichen und politischen Wandel anzupassen, begründet Willberg den Schritt: "Nur so bleiben sie zeitlos."
AntwortenLöschenUnsinn. Zeitlos = unveränderlich und nicht andersrum.
taz Zitat: „Als Mekonnen Mesghena seiner siebenjährigen Tochter aus dem Kinderbuch vorlas, das ihm eine Freundin geschenkt hatte, staunte er nicht schlecht. Denn als er zu dem Kapitel kam, in dem sich Otfried Preußlers kleine Hexe unter eine Gruppe von Kindern mischt, die sich zu Fasching verkleidet hatten, fühlte er sich wie vor den Kopf gestoßen. Von einem "Negerlein" war da unter anderem die Rede, von "Chinesenmädchen" und "Türken".
AntwortenLöschenMesghena, der in der Heinrich-Böll-Stiftung das Referat Migration & Diversity leitet, schrieb einen Brief an den Verlag, in dem er sich über die "rassistischen und ausschließenden" Begriffe beschwerte. Nach einem Mailwechsel erhielt er im Dezember dann eine überraschende Antwort. "Auch Ihrem Schreiben von neulich ist es wohl zu verdanken, dass es gelungen ist, die Familie Preußler davon zu überzeugen, die fraglichen Begriffe in ,Die kleine Hexe' auszutauschen", hieß es da. Das Ergebnis werde in der neuen Ausgabe, die im Sommer 2013 erscheinen soll, zu sehen sein.“
Folglich muß nicht nur „Neger“ und „Negerlein“ ausgetauscht oder auch ganz gestrichen werden, sondern auch „Chinesenmädchen“ und „Türken“. Weil das ja nach dem Befund des Diskriminierungsexperten Meshgana, dem sich der Verlag ja vollumfänglich anschließt, „rassistische und ausschließende“ Begriffe sind. Wenn aber „Chinesenmädchen“ und „Türke“ diskriminierend sind, dann sind das auch Bezeichnungen wie „Franzosenmädchen“, „Tirolerbub“ und „Schwede“, welche dann eben auch zu ersetzen oder zu streichen wären. Denn natürlich sind alle National-, Volks- und Stammesnamen und -bezeichnungen diskriminierend und ausschließend, denn mit solchen Unworten wie etwa „Finne“, „Russe“, „Schwabe“ und so weiter wird immer nur ein Finne, ein Russe oder ein Schwabe gemeint und damit alle anderen, und das sind wirklich sehr, sehr viele (Kasachen, Eskimos, Roma und Sinti, Aborigines, Ladiner, Ostfriesen, Donauschwaben, Türken, Panamesen, Chinesen, Hallenser, Hannoveraner, Bonner, Lisabonner und, und, und) ausgeschlossen und damit diskriminiert.
Konsequent wäre es doch, wenn die inkriminierten Begriffe schon gar nicht in eventuellen Gesetzestexten auftauchen würden und etwa durch den Platzhalter ersetzt würden. Dann bräuchte man nicht jedesmal die Vorschrift ändern und jeder könnte sich seinen Teil denken. Oder sollte gerade das nicht sein?
AntwortenLöschenGenau. Bei Herrn Hotzenplotz gilt die Unschuldsvermutung. Also bitte künftig "mutmaßlicher Räuber" H., und am besten den viel zu schnell verurteilenden und die soziale Situation nicht berücksichtigenden Begriff "Räuber" durch etwa "Sozialpolitiker" ersetzen, sonst denken unsere Kleinen zu eindimensional.
AntwortenLöschenNur mutiert die krampfhafte Euphemismenzuweisung, dieser Etikettenschwindel, zur ‚Ändläss Schtori‘. Solange nämlich die neutitulierten Objekte genauso mies bleiben oder sogar mieser werden, als vor dem heuchlerischen Umtaufen, nutzen sich auch die neuen Etiketten ebenso schnell ab, und evozieren schliesslich die gleichen Negativ-Konnotationen, wie ihre eilends verbannten Vorgänger. Irgendwann muss dann das Füllhorn der Heuchel-Bezeichnungen ausgeschöpft sein. – Womit sollen dann die pöhsen, inkriminierten Bezeichnungen ersetzt werden?
AntwortenLöschen@Anonym
AntwortenLöschen>>Solange nämlich die neutitulierten Objekte genauso mies bleiben oder sogar mieser werden, als vor dem heuchlerischen Umtaufen, nutzen sich auch die neuen Etiketten ebenso schnell ab, und evozieren schliesslich die gleichen Negativ-Konnotationen, wie ihre eilends verbannten Vorgänger.<<
Und eben deshalb wohl hat der Kinderbuchverlag beschlossen, das Wort „Neger“ nicht bloß zu ersetzen, sondern ersatzlos zu streichen. Und da auch „Türke“ von Herrn Meshgana unter Beipflichtung des Verlags beanstandet wurden, wird wohl auch „Türke“ ersatzlos gestrichen werden. (Das wird die in Deutschland lebenden Türken sicher freuen, daß nun ihr Name „Türke“, in deutschen Kinderbüchern getilgt wird.)
Der Trend geht hin zu einer Ausmerzung des Eigennamens überhaupt. Denn jeder Eigenname, und besonders die Eigennamen Einzelner, ist extrem diskriminierend, da er alle Menschen außer den mit dem Eigennamen gemeinten ausschließt und somit diskriminiert. Die Diskriminierung ist deshalb besonders drastisch, weil es sich bei den Diskriminierten immer um Milliarden von Menschen handelt. Wir stehen also vor einem regelrechten Diskriminierungsholocaust. So sind z.B. Bezeichnungen, die nur eine Person hervorheben, wie etwa „Sabine Leutheusser-Schnarrenberger“ oder „Katrin Eckardt-Göring“ ganz besonders schlimm, da solche Bezeichnungen die gesamte Weltbevölkerung minus nur einer einzigen Person diskriminieren. Bezeichnungen wie „Helmut Schmidt“ sind nur ein Hauch weniger diskriminierend, da die tausend Menschen, die ebenso heißen wie der Altbundeskanzler, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein der Globaldiskriminierung sind. Am besten wäre es aber, wenn alle Menschen „Helmut Schmidt“ hießen.
@Cordt:
AntwortenLöschenAm besten wäre es aber, wenn alle Menschen „Helmut Schmidt“ hießen.
Sie vergessen die nötige Genderisierung!
HelmutIn SchmidtIn, wenn ich bitten darf (wahlweise: Helmut*in Schmidt*in bzw. Helmut_in Schmidt_in)!
Nein, "Schmidt" diskriminiert nicht nur alle anderen Berufe, sondern auch alle in dem Wort nicht berücksichtigten Begriffe. Besser wäre, jedes Lebewesen mit Vornamen 0 und Familiennamen 1 zu betiteln, so daß jeder mensch "01" heißt.
AntwortenLöschenDas würde zwar andere Ziffern wie die 7 oder 9 diskriminieren, aber dann wäre es zweckdienlich, sowohl Alphabet als auch Zahlensystem wie auch das ganze Leben auf Binärcode umzustellen.
Hier auch noch was zur Negerlöschung.
Jaja, beim schamlosen Aussprechen solcher Schmähbegriffe, wie Neger, Jude, Türke, etc. muss der Gutmensch in eine veritable Schreckstarre verfallen, oder in konvulsive Zuckungen. Werden indes solche heiligen Verwünschungen intoniert, wie Nazi, Faschist, Rassist, muss der ganze Sprechapparat vor Wollust erbeben.
AntwortenLöschenDa, wie heute zu lesen war, das Negerlein in »Lurchi« zum Schornsteinfegerlein umoperiert wird, böte sich für Massaquois Buch natürlich auch der naheliegende Titel »Schornsteinfeger, Schornsteinfeger, Schornsteinfeger« an. Oder gleich, analog zu den »Drei Fragezeichen«, den »Fünf Freunden« oder den »Drei von der Tankstelle«: »Die Drei Schornsteinfeger«
AntwortenLöschenhabe aus meinem Buch was ich als Kind geschenkt bekam"Die Abenteuer des Huckleberry Finn" alle Seiten herausgerissen wo das Wort "Nigger"stand.
AntwortenLöschenHat jemand Interesse an zwei Buchdeckeln?
Sorry, es muß natürlich heißen: »Die drei SchornsteinfegerInnen«.
AntwortenLöschenMan kann gar nicht genug aufpassen. Das Gedankenverbrechen lauert überall.
>> Anonym: Die Buchdeckel würde ich gern nehmen. Die kann ich dann neben die durchgegenderte Ausgabe von »Tonya Sawyers« stellen, gleich neben die »Comtesse von Monte Christo« und »Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer« mit Kapitöse Nemo.