"Paris sieht Sicherheitsrat hinter sich", meldet die staatliche deutsche Nachrichtenagentur dpa - und das muss auch reichen, denn mehr als die optimistische Sicht darauf, wer im großen Krieg um Erdnuss-Land wo steht, hat Francois Hollande nicht. Aber das reicht auch: Großbritannien, immer bei den Willigen, hat gleich Transportkapazitäten zur Verfügung gestellt. Auch Deutschland, in früheren Krisen gegen echte Despoten noch Teil des alten Europa, das lieber an den runden Tisch wollte als eine Runde aufeinander zu schießen, möchte dabei sein, bei der Mali-Intervention, die die Südflanke der EU schützen soll. "Verbündete lässt man nicht im Stich", heißt es in Berlin.
Auf deren Ziele und Absichten, auf gesetzliche Grundlagen und das Völkerrecht kommt es schon lange nicht mehr an. Die von Tuareg-Schergen aus den Brutkästen gezerrten Babies sind noch nicht gefunden, die Rolle der vergewaltigten Krankenschwestern und enthaupteten Schulkinder muss vorerst ein erschossener französischer Geheimagent spielen, dessen Bild von Tuaregs auf Twitter präsentiert wird. "Höhnisch" natürlich, wie der "Spiegel" ganz wertfrei berichtet.
Wir sind im Krieg, und das ist gut so. "Die Partner im Sicherheitsrat hätten anerkannt, dass Frankreich in Übereinstimmung mit internationalem Recht und der UN-Charta handelt", habe der französische UN-Botschafter Gérard Araud erzählt, schreibt dpa. Für Paris habe es "Priorität, die Sicherheitsratsresolution 2085 vom Dezember umzusetzen". Eine Resolution, die dummerweise keinen französischen Feldeinsatz vorsieht, sondern allein eine Stationierung von Truppen afrikanischer Staaten. Für den Fall, dass Verhandlungen mit den Separatisten im Norden scheitern. Verhandlungen, die nicht einmal angefangen hatten, als die ersten französischen Soldaten in Mali landeten.
Macht ja nichts, merkt ja keiner. Da, wo beim Irakkrieg noch eine Friedensbewegung war, die in George W. Bush das personifizierte Böse erkannte, klafft heute ein Loch voll andächtigem Schweigen. Gernot Erler von der SPD, in seinen guten Tagen ein vielbeschäftigter Schwarzmaler, der den gesamten Nahen Osten brennen sah, ist abgetaucht. Jürgen Todenhöfer, dem immer schon schwante, dass stets die Kinder am meisten leiden, war noch in keiner Talkshow. Selbst Oskar Lafontaine predigt in diesen Tagen lieber den Mindestlohn, als gegen den Krieg zu wettern.
"Anlass für die Intervention war der Versuch der Islamisten, weiter nach Süden vorzustoßen", erläutert die halbstaatliche Nachrichtenagentur dapd eine imaginäre Rechtslage, wo es sicher richtiger heißen müsste die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich liegt seit Dezember fast auf einem 15-Jahres-Hoch, Francois Hollande weiß nicht mehr weiter, also hat er Larry Beinhart gelesen und zum Telefon gegriffen.
Ohh, wie schön ist so ein Konflikt, fernab der Heimat und so telegen. Keiner denkt mehr an die Euro-Grippe, niemand schimpft über Rettungspakete und Target-II-Salden. Das Wort Griechenland ist im Orkus verschwunden, Spanien hat gar keine Krise mehr. Je weiter weg, desto kampfeslustiger sind die Beteiligten: Nur Mauretanien und Algerien bestehen noch auf Verhandlungen, weil sie fürchten, dass der Libyen-Effekt sich immer weiter ausbreitet. Nach dem Sturz von Gaddafi durch Nato-Bomber waren dessen Tuareg-Söldner nach Hause gegangen und hatten den Kampf gegen die Regierung in Mali aufgenommen. Vertreiben die französischen Bomber die Tuareg nun aus Mali, könnten sie im Niger, in Marokko oder in Mauretanien weitermachen.
In Europa und Amerika dagegen wehen die Fahnen und der Verstand ist in der Trompete. Al-Kaida im Maghreb wolle Mali zu einer Basis machen, von der aus die Terrororganisation "Angriffe gegen westliche Staaten führen könnte", glaubt US-Verteidigungsminister Leon Panetta. Mali eignet sich dazu ausgezeichnet, denn das Land hat keinen Meerzugang.
Auf deren Ziele und Absichten, auf gesetzliche Grundlagen und das Völkerrecht kommt es schon lange nicht mehr an. Die von Tuareg-Schergen aus den Brutkästen gezerrten Babies sind noch nicht gefunden, die Rolle der vergewaltigten Krankenschwestern und enthaupteten Schulkinder muss vorerst ein erschossener französischer Geheimagent spielen, dessen Bild von Tuaregs auf Twitter präsentiert wird. "Höhnisch" natürlich, wie der "Spiegel" ganz wertfrei berichtet.
Wir sind im Krieg, und das ist gut so. "Die Partner im Sicherheitsrat hätten anerkannt, dass Frankreich in Übereinstimmung mit internationalem Recht und der UN-Charta handelt", habe der französische UN-Botschafter Gérard Araud erzählt, schreibt dpa. Für Paris habe es "Priorität, die Sicherheitsratsresolution 2085 vom Dezember umzusetzen". Eine Resolution, die dummerweise keinen französischen Feldeinsatz vorsieht, sondern allein eine Stationierung von Truppen afrikanischer Staaten. Für den Fall, dass Verhandlungen mit den Separatisten im Norden scheitern. Verhandlungen, die nicht einmal angefangen hatten, als die ersten französischen Soldaten in Mali landeten.
Macht ja nichts, merkt ja keiner. Da, wo beim Irakkrieg noch eine Friedensbewegung war, die in George W. Bush das personifizierte Böse erkannte, klafft heute ein Loch voll andächtigem Schweigen. Gernot Erler von der SPD, in seinen guten Tagen ein vielbeschäftigter Schwarzmaler, der den gesamten Nahen Osten brennen sah, ist abgetaucht. Jürgen Todenhöfer, dem immer schon schwante, dass stets die Kinder am meisten leiden, war noch in keiner Talkshow. Selbst Oskar Lafontaine predigt in diesen Tagen lieber den Mindestlohn, als gegen den Krieg zu wettern.
"Anlass für die Intervention war der Versuch der Islamisten, weiter nach Süden vorzustoßen", erläutert die halbstaatliche Nachrichtenagentur dapd eine imaginäre Rechtslage, wo es sicher richtiger heißen müsste die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich liegt seit Dezember fast auf einem 15-Jahres-Hoch, Francois Hollande weiß nicht mehr weiter, also hat er Larry Beinhart gelesen und zum Telefon gegriffen.
Ohh, wie schön ist so ein Konflikt, fernab der Heimat und so telegen. Keiner denkt mehr an die Euro-Grippe, niemand schimpft über Rettungspakete und Target-II-Salden. Das Wort Griechenland ist im Orkus verschwunden, Spanien hat gar keine Krise mehr. Je weiter weg, desto kampfeslustiger sind die Beteiligten: Nur Mauretanien und Algerien bestehen noch auf Verhandlungen, weil sie fürchten, dass der Libyen-Effekt sich immer weiter ausbreitet. Nach dem Sturz von Gaddafi durch Nato-Bomber waren dessen Tuareg-Söldner nach Hause gegangen und hatten den Kampf gegen die Regierung in Mali aufgenommen. Vertreiben die französischen Bomber die Tuareg nun aus Mali, könnten sie im Niger, in Marokko oder in Mauretanien weitermachen.
In Europa und Amerika dagegen wehen die Fahnen und der Verstand ist in der Trompete. Al-Kaida im Maghreb wolle Mali zu einer Basis machen, von der aus die Terrororganisation "Angriffe gegen westliche Staaten führen könnte", glaubt US-Verteidigungsminister Leon Panetta. Mali eignet sich dazu ausgezeichnet, denn das Land hat keinen Meerzugang.
Nagelprobe in der Sahelzone
hallo Herr Autor,
AntwortenLöschenkönnten Sie vielleicht mal Ihren Aufsatz" redigieren...?
Der wimmelt ja arg pennälerhaft von Rechtschreib- bzw. Flüchtigkeitsfehlern.
Nix für ungut.
Grüsse
Sebastian
@anonym/Sebastian
AntwortenLöschenDas sind keine Fehler. Das sind die Zeichen geistiger Erregung, die Empörung über Ungerechtigkeit, Sprachverdrehung, Tatsachenumdeutung und sonstiger Dialektik. Und der Wunsch, Dinge so schnell wie möglich auf den Punkt zu bringen, damit die Farce deutlich wird.
Aber woher soll jemand so etwas wissen können, dem vieles gleichgültig ist bzw. nur banales sieht/aussprechen kann.
genau so sieht es aus. ist aber erledigt
AntwortenLöschenEs passieren Allen hier Flüchtigkeitsfehler, da Zeit meist nicht üppig bemessen. Daher fände man es selber etwas unangemessen, dem Blogbetreiber in schulmeisterlicher Manier ebensolche Fehler vorzuhalten.
AntwortenLöschenNegerblut muß fliessen. Knüppelhageldick. Ach Du meine Nase, nicht, daß dann wieder ein kolonialer Völkermord, wie an den Hereros, daraus wird, der natürlich nur aus den besten Absichten verübt wird.
AntwortenLöschenGut ist aber, hier wird der Neger aus den Aufsätzen und in Büchern ausradiert und in Mali aus dem Leben. Nur wer tot ist, kann später noch demokratisch wählen. Haben ja auch die Lybier gemerkt. Und merken seit einiger Zeit die Syrer. Und was ist mit Oury Jalloh, der Heiligen Jungfrau der Gefängniszelle, um dessen viel zu frühen Tod immer noch die Gerechten trauern, klagen und Prozesse führen? Soll der etwa umsonst gestorben sein?