Seit Erfurt gilt er als der Experte für den Fall aller Fälle, der auch etwas sagt, wenn niemand etwas weiß. Christian Pfeiffffer ist der Mann, der die Motivation von Amokläufern versteht: "Entweder wollte der Mörder einmal einen Tötungsakt zelebrieren, dafür spricht etwa die Pumpgun, oder er wollte in das Buch der Rekorde", wusste er schon vor Jahren. Angesichts der Ereignisse in Newtown hat Bild-Sonderreporter Moritz Ballerstädt (kein Pseudonym!)den Töpfchen-Experten zur aktuellen Lage befragt, PPQ-Gebärdendolmetscherin Frauke Hahnwech hat Pfeiffers Analyse ins Deutsche übersetzt.
Ballerstädt: War das ein untypischer Amoklauf?
Pfeiffffer: Der Attentäter war ein junger Außenseiter, seine Eltern hatten Waffen, er drang in eine zivile Einrichtung ein, handelte aus familiären und persönlichen Motiven, die kein Mensch versteht, und richtete sich am Ende selbst - ja, die Fakten sprechen dafür, das war ein sehr untypischer Amoklauf. Der Täter hat eine unglaubliche Wut auf seine Mutter. Deshalb hat er wohl auch auf sie auch erschossen, vermute ich. Womöglich war das kein Zufall. Ich nehme an, das hat ihm dann anscheinend nicht gereicht, deshalb ist er dann in die Schule gefahren, von der er glaubte, dass die Mutter dort unterrichtete, obwohl wir inzwischen ja wissen, dass sie eine arbeitslose Börsenmaklerin war, die von einer jährlichen Abfindung von 325.000 Dollar lebte. Da war er wohl immer noch wütend. Da ging es wohl nicht um das Guinessbuch der Rekorde. Er suchte gezielt die Räume auf, in denen die Mutter nicht lehrte, und wütete weiter.
Ballerstädt: Ist so ein Massaker auch in Deutschland möglich?
Pfeiffffer: da will ich ehrlich sein: Nicht nur in Deutschland, nein, Amokläufe sind überall auf der Welt möglich. Doch wegen der größeren Zahl an Waffen in Privatbesitz in den USA ist die Wahrscheinlichkeit 18-Mal höher, von einer Waffe erschossen zu werden, in der Schweiz, wo auf 100 Einwohner mehr als 45 Waffen in Privatbesitz kommen, ist sie immerhin noch neunmal höher. Derweil die Menschen in Deutschland im Zweifelsfall erst einmal nur ihre Faust haben, um Aggressionen abzubauen, wenn sie nicht entschlossen sind, Amok zu laufen, haben die Menschen in Amerika eben den einfachen Zugriff auf Waffen, auch wenn sie gar nicht Amok laufen wollen. Dazu kommt noch, dass sich vor allem männliche Jugendliche systematisch desensibilisieren durch Computerspiele, die Tötungsarien vorzeichnen. Außerdem haben Umfragen ergeben, dass lediglich 15 Prozent aller amerikanischen Jungendlichen gewaltfrei erzogen werden. In Deutschland sind es 64 Prozent, das heißt, hierzulande werden nur 36 Prozent aller Kinder geschlagen und missbraucht. Deshalb hatten wir seit 2002 in Deutschland auch nur fünf große Amokläufe an Schulen, in den bevölkerungsmäßig viermal größeren USA dagegen sechs.
Ballerstädt: Kann man Amokläufer vorher erkennen?
Pfeiffffer: Das ist leider so gut wie ausgeschlossen. Sicherlich treten immer wieder die selben Merkmale auf: Junge Amokläufer sind oft jung, häufig männlich, manchmal wie im Fall Lanza auch sehr häßlich, sie spielen Ballerspiele, tragen Schuhe, zuweilen auch Boxershorts statt Slips oder umgekehrt. Aber auch viele andere Heranwachsende sind männlich, hören Musik und schreiben Tagebuch. nicht jeder wird ein Amokläufer wie in den USA. Gerade in Deutschland fehlt es ja durch die härteren Gesetze am Zugang zu Waffen. Deshalb hat der durchschnittliche Amokläufer in Deutschland auch nur durchschnittlich drei Pistolen und zwei Gewehre dabei, während seine Kollegen in den USA zirka vier Pistolen und vier Gewehre mitführen. Trotzdem ist die Zahl der Menschen, die mal in Krisen sind, die Angst in sich tragen, überraschend groß. Doch manche würden nie einen Amoklauf begehen, selbst wenn sie Waffen hätten, da könnte man machen, was man will, die wollen einfach nicht. Es mag überraschend klingen, aber es ist wahr: Wut und Hass sind die Hauptmotivationen für einen Amoklauf, nicht Liebe oder ein Lottogewinn.
Ballerstädt: Müssen die USA ihre Schulen besser schützen?
Pfeifffer: Mein junger Freund, das ist Blödsinn. Wer einen Amoklauf begehen will, der findet einen Weg in die Schule, auch wenn das viele Eltern erschrecken wird, die bisher dachten, man kommt da nicht rein. Eine viel bessere Prävention ist eine gewaltfreie Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Deshalb plädiere ich für ein Werbe- und Verkaufsverbot für gewaltwaltverherrlichende Computerspiele. Für Spiele mit extremen Gewaltexzessen wie ,Der Pate', bei denen aggressives Töten mit Punkten belohnt wird, brauchen wir sogar ein strafrechtliches Verbot. Die Realität zeigt, dass Gewaltexzesse vor allem dort geschehen, wo Waffen, ein Bahnsteig oder der Alexanderplatz verfügbar sind. Dagegen muss der Gesetzgeber vorgehen.
Ballerstädt: War das ein untypischer Amoklauf?
Pfeiffffer: Der Attentäter war ein junger Außenseiter, seine Eltern hatten Waffen, er drang in eine zivile Einrichtung ein, handelte aus familiären und persönlichen Motiven, die kein Mensch versteht, und richtete sich am Ende selbst - ja, die Fakten sprechen dafür, das war ein sehr untypischer Amoklauf. Der Täter hat eine unglaubliche Wut auf seine Mutter. Deshalb hat er wohl auch auf sie auch erschossen, vermute ich. Womöglich war das kein Zufall. Ich nehme an, das hat ihm dann anscheinend nicht gereicht, deshalb ist er dann in die Schule gefahren, von der er glaubte, dass die Mutter dort unterrichtete, obwohl wir inzwischen ja wissen, dass sie eine arbeitslose Börsenmaklerin war, die von einer jährlichen Abfindung von 325.000 Dollar lebte. Da war er wohl immer noch wütend. Da ging es wohl nicht um das Guinessbuch der Rekorde. Er suchte gezielt die Räume auf, in denen die Mutter nicht lehrte, und wütete weiter.
Ballerstädt: Ist so ein Massaker auch in Deutschland möglich?
Pfeiffffer: da will ich ehrlich sein: Nicht nur in Deutschland, nein, Amokläufe sind überall auf der Welt möglich. Doch wegen der größeren Zahl an Waffen in Privatbesitz in den USA ist die Wahrscheinlichkeit 18-Mal höher, von einer Waffe erschossen zu werden, in der Schweiz, wo auf 100 Einwohner mehr als 45 Waffen in Privatbesitz kommen, ist sie immerhin noch neunmal höher. Derweil die Menschen in Deutschland im Zweifelsfall erst einmal nur ihre Faust haben, um Aggressionen abzubauen, wenn sie nicht entschlossen sind, Amok zu laufen, haben die Menschen in Amerika eben den einfachen Zugriff auf Waffen, auch wenn sie gar nicht Amok laufen wollen. Dazu kommt noch, dass sich vor allem männliche Jugendliche systematisch desensibilisieren durch Computerspiele, die Tötungsarien vorzeichnen. Außerdem haben Umfragen ergeben, dass lediglich 15 Prozent aller amerikanischen Jungendlichen gewaltfrei erzogen werden. In Deutschland sind es 64 Prozent, das heißt, hierzulande werden nur 36 Prozent aller Kinder geschlagen und missbraucht. Deshalb hatten wir seit 2002 in Deutschland auch nur fünf große Amokläufe an Schulen, in den bevölkerungsmäßig viermal größeren USA dagegen sechs.
Ballerstädt: Kann man Amokläufer vorher erkennen?
Pfeiffffer: Das ist leider so gut wie ausgeschlossen. Sicherlich treten immer wieder die selben Merkmale auf: Junge Amokläufer sind oft jung, häufig männlich, manchmal wie im Fall Lanza auch sehr häßlich, sie spielen Ballerspiele, tragen Schuhe, zuweilen auch Boxershorts statt Slips oder umgekehrt. Aber auch viele andere Heranwachsende sind männlich, hören Musik und schreiben Tagebuch. nicht jeder wird ein Amokläufer wie in den USA. Gerade in Deutschland fehlt es ja durch die härteren Gesetze am Zugang zu Waffen. Deshalb hat der durchschnittliche Amokläufer in Deutschland auch nur durchschnittlich drei Pistolen und zwei Gewehre dabei, während seine Kollegen in den USA zirka vier Pistolen und vier Gewehre mitführen. Trotzdem ist die Zahl der Menschen, die mal in Krisen sind, die Angst in sich tragen, überraschend groß. Doch manche würden nie einen Amoklauf begehen, selbst wenn sie Waffen hätten, da könnte man machen, was man will, die wollen einfach nicht. Es mag überraschend klingen, aber es ist wahr: Wut und Hass sind die Hauptmotivationen für einen Amoklauf, nicht Liebe oder ein Lottogewinn.
Ballerstädt: Müssen die USA ihre Schulen besser schützen?
Pfeifffer: Mein junger Freund, das ist Blödsinn. Wer einen Amoklauf begehen will, der findet einen Weg in die Schule, auch wenn das viele Eltern erschrecken wird, die bisher dachten, man kommt da nicht rein. Eine viel bessere Prävention ist eine gewaltfreie Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Deshalb plädiere ich für ein Werbe- und Verkaufsverbot für gewaltwaltverherrlichende Computerspiele. Für Spiele mit extremen Gewaltexzessen wie ,Der Pate', bei denen aggressives Töten mit Punkten belohnt wird, brauchen wir sogar ein strafrechtliches Verbot. Die Realität zeigt, dass Gewaltexzesse vor allem dort geschehen, wo Waffen, ein Bahnsteig oder der Alexanderplatz verfügbar sind. Dagegen muss der Gesetzgeber vorgehen.
Gewaltfreie Erziehung. Und bis eben dachte ich noch, es wäre okeh und der einzige Weg, meiner Mutter meinen Hunger durch festes Kneifen in die Brust zu signalisieren. Versuche ich es also verbal. Jaja, ich werde nicht schreien. Auch Schreien ist Gewalt.
AntwortenLöschenWüsste gar zu gerne, wieviele Leser diesen Text als parodistischen Fake enttarnen :-D
AntwortenLöschendas würde ich auch gern wissen
AntwortenLöschenBedeutet gewaltfreie Erziehung, dass meine Eltern nicht auf mich schiessen?
AntwortenLöschenDie Schule sind das Problem. Ohne Schulen könnte es auch keine Amokläufe an Schulen geben. Selbst wenn die Amokläufer in jeder Hand vier Gewehre und an den Hüften Bananen trügen, ohne Schulen würden sie ganz schön blöd gucken.
AntwortenLöschenGenauso gut, wie man den Besitz und das Tragen von Waffen (und damit das Recht auf eigenständige Verteidigung gegen Angriffe auf das eigene Leben oder das Leben anderer) verbietet, weil es Verbrecher gibt, die Waffen nicht zur Selbstverteidigung, sondern als Mordinstrumente benutzen, kann man auch das Ausüben von Sport verbieten (weil es Verbrecher gibt, die nur auf Grund ihrer sportlichen Trainiertheit ihre Verbrechen ausüben können) oder das Einnehmen von Medikamenten (weil es Leute gibt, die Medikamente als Rauschdrogen mißbrauchen) oder das Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen (weil es Verbrecher gibt, die ihre Verbrechen nur deshalb ausüben können, weil sie lesen, schreiben und rechnen können), ja selbst die menschliche Fortpflanzung könnte man auf Grundlage dieser Logik verbieten, denn es sind ja immer wieder Menschen, die Verbrechen verüben; verbieten wir also die menschliche Fortpflanzung, hören auch die Verbrechen auf.
AntwortenLöschen@Immo Sennewald
AntwortenLöschen"Wüsste gar zu gerne, wieviele Leser diesen Text als parodistischen Fake enttarnen."
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Das habe ich mich auch gerade gefragt. Spätestens wenn man das erste mal den Namen "Pfeifffer" (mit drei "f" .....in der Mitte) ließt, weiß man doch Bescheid. Ansonsten: Sehr gut gemacht.
parodie? von wegen! das ffffffffffffffff ist ein tippfehler! taste klemmt immerzu, wenn man ein fffffffffff schreibt
AntwortenLöschen"Junge Amokläufer sind oft jung"
AntwortenLöschenBrillant!
Solche Amokläufe sind für unsere Dressurelite nur willkommener Anlass mal wieder eine weitere Etüde auf der Schuldkult-Klaviatur zu spielen. Tenor: Welch erchröcklisches Gewaltpotenzial doch in uns schlummert, insbesondere im pöhsen Tätergeschlecht. Die subkutane Botschaft ist eben immer dieselbe. Solange privater Waffenbesitz noch erlaubt ist und auch existiert, sollen wir uns mitschuldig fühlen, an solchen Vorfällen. Und dieses mörderische Spielzeug (Waffen)gehört uns unzurechnungsfähigen, ungezogenen Lümmeln endgültig abgenommen. Denn nur die weisen, ethisch gefestigten Eliten wären überhaupt imstande mit solch gefährlichem Zeugs, wie Waffen umzugehen.
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