Kroatien und Slowenien haben es vorgemacht, Lettland, Litauen und Estland gingen einen ähnlichen Weg und der Kosovo schaffte zuletzt denselben Sprung: Von der Provinz im Bundesstaat zum völkerrechtlich eigenständigen Staatssubjekt binnen 14 Jahren. Deutschland war stets sofort zu Stelle, um die staatliche Anerkennung zu gewähren.
In Spanien ist die Sachlage ähnlich. Die Katalanen, die zuletzt im 17. Jahrhundert versucht hatten, ihre staatliche Unabhängigkeit von Spanien zurückzugewinnen, nehmen 350 Jahre später einen neuen Anlauf. Weg von der Zentralmacht, weg von Umverteilung, zurück zur lokalen Regierung wie unter Graf Wilfried dem Haarigen. Das Katalan soll wieder erste Amtsprache werden, der FC Barcelona aber weiter in der spanischen Liga spielen, etwas so, wie Monaco in der französischen kickt.
Das Ergebnis ist eindeutig. Eine Mehrheit der Katalanen votierte gegen Zentralismus und europäische Fernherrschaft und bestätigte das Votum des katalanischen Parlaments von 2006, das schon damals mit fast 90 Prozent der Stimmen dafür gestimmt hatte, Katalonien als eigene Nation zu definieren. Künftig werde nahezu zwei Drittel der 135 Sitze im katalonischen Parlament von den vier Parteien besetzt, die allesamt für eine Lossagung der Region von Spanien eintreten.
Ein klares Votum zugunsten der Eigenstaatlichkeit. Obwohl zuvor die Angst geschürt wurde, dass ein Ausscheiden aus dem spanischen Staatsverband die bisher wirtschaftlich erfolgreichste, dennoch aber am höchsten verschuldeste Region der iberischen Halbinsel in Chaos und Armut stürzen würde, stimmte eine Mehrheit der Katalanen, die zur Wahl gingen, für die Parteien, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Eigenstaatlichkeit zu erreichen. Je entschiedener eine Partei für die Loslösung eintrat, desto größer waren die Stimmengewinne, mit denen sie rechnen durfte.
Es ist wie ein Pflock ins Herz des frischgebackenen Friedensnobelpreiskontinents. Während Brüssel, Berlin und Paris die beschleunigte Kohäsion predigen, knirscht es unüberhörbar im Einheitsgetriebe der EU. Flamen und Wallonen wollen lieber heute als morgen keine Belgier mehr sein, Basken möchten sich von Spanien und Frankreich trennen, Süd-Tirol mag nicht von Rom aus regiert werden und die Schotten wollen weg von England. Im Unterschied zum Rest des vereinigten Europas hat Spanien den Kosovo nie als Staat anerkannt - warum das so ist, zeigt die Wahl in Katalonien deutlich: Nur ja keinen Präzendenzfall schaffen!
Deutsche Medien sind sich diesmal allerdings zwar wieder einig, aber andersherum: "Bestimmendes Motiv ist meist die Unlust, den eigenen Wohlstand mit dem Rest des Landes zu teilen", schreibt die "Rheinische Post" zu den katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen. Was bei Slowenien, Kroatien und dem Kosovo noch Ausdruck des legitimen Volkswillens war, den Deutschland angesichts seiner Geschichte nur schnell anerkennen konnte, ist im Fall der Katalanen ein Ausbruch von egoistischem Nationalismus. "Nationalisten siegen bei Regionalwahl in Katalonien", schimpft der "Spiegel", "Sieg für regierende Nationalisten zeichnet sich ab", nörgelt die "Tagesschau", "Siege der katalanischen Nationalisten" beklagt die "Frankfurter Rundschau".
Wie die Rheinische Post lassen die Kommentatoren hierzulande nichts gelten außer Geld. Wer sich separiert, tut das nicht, weil er sich nach dem alten amerikanischen Grundsatz "No taxation without representation" selbst regieren will. Sondern aus Geiz und Gier, weshalb dem deutschen Leser ein übersichtliches Bild von den spanischen Zuständen gemalt wird: Hier sind die "Nationalisten", gern auch "Separatisten", kleingeistig und geizig. Dort stehen die Europäer, aufgeklärt und demokratisch. Nun noch wortreich verschweigen, wie die Wahl ausgegangen ist, indem man sich einseitig auf das Ergebnis der Regierungspartei konzentriert. Und schon wird aus dem Erdrutschsieg der Eigenstaatler, die noch einmal sieben Sitze von den Verfechtern des status quo gewannen, ein Wahlausgang mit "drastischen Stimmeinbußen für die Nationalisten-Partei" (Der Spiegel) .
In Spanien ist die Sachlage ähnlich. Die Katalanen, die zuletzt im 17. Jahrhundert versucht hatten, ihre staatliche Unabhängigkeit von Spanien zurückzugewinnen, nehmen 350 Jahre später einen neuen Anlauf. Weg von der Zentralmacht, weg von Umverteilung, zurück zur lokalen Regierung wie unter Graf Wilfried dem Haarigen. Das Katalan soll wieder erste Amtsprache werden, der FC Barcelona aber weiter in der spanischen Liga spielen, etwas so, wie Monaco in der französischen kickt.
Das Ergebnis ist eindeutig. Eine Mehrheit der Katalanen votierte gegen Zentralismus und europäische Fernherrschaft und bestätigte das Votum des katalanischen Parlaments von 2006, das schon damals mit fast 90 Prozent der Stimmen dafür gestimmt hatte, Katalonien als eigene Nation zu definieren. Künftig werde nahezu zwei Drittel der 135 Sitze im katalonischen Parlament von den vier Parteien besetzt, die allesamt für eine Lossagung der Region von Spanien eintreten.
Ein klares Votum zugunsten der Eigenstaatlichkeit. Obwohl zuvor die Angst geschürt wurde, dass ein Ausscheiden aus dem spanischen Staatsverband die bisher wirtschaftlich erfolgreichste, dennoch aber am höchsten verschuldeste Region der iberischen Halbinsel in Chaos und Armut stürzen würde, stimmte eine Mehrheit der Katalanen, die zur Wahl gingen, für die Parteien, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Eigenstaatlichkeit zu erreichen. Je entschiedener eine Partei für die Loslösung eintrat, desto größer waren die Stimmengewinne, mit denen sie rechnen durfte.
Es ist wie ein Pflock ins Herz des frischgebackenen Friedensnobelpreiskontinents. Während Brüssel, Berlin und Paris die beschleunigte Kohäsion predigen, knirscht es unüberhörbar im Einheitsgetriebe der EU. Flamen und Wallonen wollen lieber heute als morgen keine Belgier mehr sein, Basken möchten sich von Spanien und Frankreich trennen, Süd-Tirol mag nicht von Rom aus regiert werden und die Schotten wollen weg von England. Im Unterschied zum Rest des vereinigten Europas hat Spanien den Kosovo nie als Staat anerkannt - warum das so ist, zeigt die Wahl in Katalonien deutlich: Nur ja keinen Präzendenzfall schaffen!
Deutsche Medien sind sich diesmal allerdings zwar wieder einig, aber andersherum: "Bestimmendes Motiv ist meist die Unlust, den eigenen Wohlstand mit dem Rest des Landes zu teilen", schreibt die "Rheinische Post" zu den katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen. Was bei Slowenien, Kroatien und dem Kosovo noch Ausdruck des legitimen Volkswillens war, den Deutschland angesichts seiner Geschichte nur schnell anerkennen konnte, ist im Fall der Katalanen ein Ausbruch von egoistischem Nationalismus. "Nationalisten siegen bei Regionalwahl in Katalonien", schimpft der "Spiegel", "Sieg für regierende Nationalisten zeichnet sich ab", nörgelt die "Tagesschau", "Siege der katalanischen Nationalisten" beklagt die "Frankfurter Rundschau".
Wie die Rheinische Post lassen die Kommentatoren hierzulande nichts gelten außer Geld. Wer sich separiert, tut das nicht, weil er sich nach dem alten amerikanischen Grundsatz "No taxation without representation" selbst regieren will. Sondern aus Geiz und Gier, weshalb dem deutschen Leser ein übersichtliches Bild von den spanischen Zuständen gemalt wird: Hier sind die "Nationalisten", gern auch "Separatisten", kleingeistig und geizig. Dort stehen die Europäer, aufgeklärt und demokratisch. Nun noch wortreich verschweigen, wie die Wahl ausgegangen ist, indem man sich einseitig auf das Ergebnis der Regierungspartei konzentriert. Und schon wird aus dem Erdrutschsieg der Eigenstaatler, die noch einmal sieben Sitze von den Verfechtern des status quo gewannen, ein Wahlausgang mit "drastischen Stimmeinbußen für die Nationalisten-Partei" (Der Spiegel) .
Es gibt Dinge und Wesen, die sind gleich, es gibt jedoch welche, die sind gleicher.
AntwortenLöschenSo gibt es zu verteufelnde faschistische Kriege versus „Befreiungen“. „Nationalismus“, wenn die „Falschen“ staatliche Eigenständigkeit anstreben, „Unabhängigkeitsbewegung, so es die „Richtigen“ wollen.
Das sind aber nur ein paar Elemente aus der grossen Menge der der Janusköpfigkeit, die Jahrzehnte gutmenschlicher „Diskurshoheit“ kreiert haben.
Z, B. „Hexenjagden“, wenn Linke Straftaten juristisch belangt werden, „Zivilcourage“, wenn Nichtlinke denunziert werden. „Autonome Demos“, wenn linke Vandalen ganze Stadtviertel verwüsten, „Aufmärsche“, wenn Nichtlinke demonstrieren. Hyperventilations-Orgasmen sämtlicher Medien, wenn sich irgendeine Rotzgöre Hakenkreuze in ihre Pelle manichelt und ein Nazi-Phantom daher halluziniert, dagegen Schweigen aller Flöten oder larmoyante Migranten-Schicksal-Bejammerungen, so ein MiHiGru eine Autochthon-Kartoffel tot-schnitzt oder zum Krüppel stiefelt.
Und es gibt Dinge, die sind es zugleich Nicht-Dinge. So gibt eigentlich keine Geschlechter (alles nur „soziale Konstrukte“), aber dennoch Männer, als Inkarnation des Pöhsen, und Frau_Innen, vollendete Lichtgestalt_Innen. Es gibt auch keine Rassen, aber dennoch Pöhse, Weisse, durchdrungen von eliminatorischem Rassismus. Es gibt auch kaum genetisch bestimmte Eigenschaften, aber dennoch erbliche Faschismus-Affinität in Teutonien.
Das ist quasi eine neue Gutmenschen-Phänomenologie. – Die Dinge müssen/dürfen nur das und so sein, wie es ihnen die unerreichbare Erleuchtetheit der Gutmenschen zuschreibt.
Kosovo? Slowenien? Kroatien? Die haben sich doch nur von Serbien getrennt. Serben rangieren in den Sympatiecharts des deutschen Reichsjournalismus irgendwo zwischen Idi Amin und Milzbrand, gelten also nicht automatisch als vollmaßige Mitglieder der Menschheit.
AntwortenLöschenWichtig ist doch nur, wie systemrelevant die Regionen noch sein werden. Sind sie es, hat niemand ein Problem damit.
AntwortenLöschenhttp://ein-systemrelevanter-typ.blogspot.de/2012/11/meine-beschissene-relevanz.html
So geht da aber nicht, Anonymus 1.
AntwortenLöschenWir kreisen hier seit Jahren um das corpus delikti und Du bist so taktlos, das alles in vier Abschnitten zusammenzufassen.
so ähnlich habe ichauch reagiert. fassungslosigkeit. wie nun weiter? was tun mit dem stein der waisen?
AntwortenLöschenard brennpunkt ist bei der gelegenheit aber auch unglücklich
AntwortenLöschenUnd die BNN lassen mich heute wissen: "Es gibt keinen guten Grund für die Unabhängigkeitsbestrebungen"
AntwortenLöschenMan gehe zum Kiosk seines Vertrauens und lese die Kommentare auf S.2
Mehrzahlg ist nur "gut" wenn es offenbar in Richtung Systemunterstützung geht. Also das Klima muß bekämpft werden und das geht nur mit "der Mehrheit der Deutschen" aber man stelle sich mal vor es ginge nicht um die Unabhängigkeit in einem anderen EU Land sondern konkret um Unabhängigkeit von der BRD; sagen wir mal von Baden-Württemberg. Man stelle sich vor hier gäbe es ein Abstimmung mit ähnlichem Ergebnis wie bei den Katalonen.
Die Systempressler kämen leicht in's hyperventilieren.