"Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden", heißt es in Artikel 3 des Grundgesetzes, der letzte Absatz soll dabei wortwörtlich interpretiert werden. Abstammung, Rasse, Sprache, Behinderungen oder religiöse und politische Anschauungen dürfen keine Gründe für Benachteiligungen irgendeiner Form darstellen.
Darüber besteht Konsens. Allerdings mit Ausnahmen, wie die Berichterstattung deutscher Zeitungen und Magazine zum Ausgang der US-Wahlen zeigt. Unübersehbar ist die klammheimliche Freude, mit der Sieg des guten Amerika von Barack Obama über die Mächte des finsteren Romney-Amerika kommentiert wird. „Obamas Sieg ist ein Triumph für ganz Amerika“, jubelt das Hamburger Abendblatt, über „Die neue Macht der Frauen“, die Berliner Morgenpost. „Ätsch, ihr Milliardäre“ ruft die von mittellosen Obdachlosen geführte „Süddeutsche Zeitung“.
Die Situation ist klar da drüben in den USA: Auf der einen Seite steht das multikulturelle, bunte Amerika, modern, jung, gut oder besser ausgebildet, arm, weiblich, homosexuell oder „schwul und tapfer“, wie die Financial Times Deutschland herausgefunden hat. Auf der anderen Seite aber hält ein Gespenst aus der Vergangenheit noch fast die Hälfte der Bevölkerung in grusliger Geiselhaft: Zu weiß, zu alt, zu unmodern, hässlich womöglich auch noch und ungebildet sowieso.
Hier darf, ja, hier muss Diskriminierung einsetzen. Schadenfreude ist erlaubt, denn die "Vorherrschaft des weißen Mannes ist vorbei", wie schließlich sogar die "Los Angeles Times" erkannt hat. Warum also nicht auch mal aus der Entfernung die Rassekarte spielen? Lange Zeit hätten weiße Amerikaner entschieden, wer ins Weiße Haus einzieht, erinnert sich die „Welt“ mit Grausen an Zeiten, als Menschen ihre Politiker noch nach Hautfarbe wählten.
Heute aber sei deren Anteil so gering wie nie zuvor, so dass Mitt Romney zwar 59 Prozent aller Stimmen der weißhäutigen Wähler holen konnte. Barack Obama aber mit 93 Prozent Stimmanteil bei den Afroamerikanern, 71 Prozent bei den Hispanics und einer Mehrheit der Stimmen der asiatischstämmigen Wähler dennoch vorn lag, weil diese Wähler ganz modern nicht nach Hautfarbe wählten.
Geschieht ihm recht, dem typischen Schlag des weißen, anzugtragenden, traditionell verheirateten und mit zwei Kindern gesegneten Wählers, der nicht anerkennen will, dass er 1980 noch 91 Prozent der Stimmberechtigten stellte und heute gerademal noch auf 72 Prozent kommt.
Und das ist gut so, schreiben die weißen, anzugtragenden, traditionell verheirateten und mit zwei Kindern gesegneten Redakteure in ihren Denkstuben in Hamburg, Berlin und München, als sei ein Preis für den ausgesetzt, der seinen handgezapften Rassismus am besten als Fortschrittstriebkraft verkaufen kann.
Stimmt aber die Zielgruppe, sind Schläge unter die Gürtellinie des antirassistischen Grundkonsens´ nicht nur erlaubt, sie sind erforderlich. Es gilt, der alten, weißen alten, unmodernen und heterosexuellen Minderheit klarzumachen, dass sie minderwertig, schlecht und unwert ist, das Land zu führen. „Abstruse Ansichten“ (RP-Online) gibt es nur hier, auf der ekligen Seite des Machtrubikons, nur hier werden „Einwanderer kriminalisiert“ und abgeschoben; nicht aber drüben in der leuchtenden Welt des mordernen Amerika, das schon ein bisschen ist wie das prosperierende Europa.
Es ist eine einfache Welt, die da auf den Rädern eines umgedrehten Rassismus durch die Kulissen geschoben wird. Selbsthass führt die Feder oder vorauseilender Gehorsam, diktiert von der Angst, dass für einen Rassisten gehalten werden könnte, wer den Gedanken der Gleichheit nicht weiterdenkt und am Ende bei der Idee landet, es könnte grundsätzlich besser für Amerika und die ganze Welt sein, würde sie künftig nicht mehr von häßlichen alten weißen Männern, sondern von jüngeren schwarzen oder hübschen weiblichen geführt.
Zettel: Die Bevölkerung der USA besteht weiterhin aus 72 Prozent Weißen, von denen die meisten nicht homosexuell und auch sonst keiner Minderheit zuzurechnen sind.
Deswegen die berechtigte Frage von Susanne Koelbl.
AntwortenLöschenWeißer Mann, was nun?
Spanglish lernen und die Bräunungscreme etwas dicker auftragen.
AntwortenLöschenIn Europa besser Arabisch, unsere Kindeskinder später dann weltweit Mandarin.
... Und sie bewegt sich doch ...
Nichts bleibt wie es war.
Schlechte Zeiten für das Bleichgesicht.
How, ich habe gesprochen !
Nostradamus
Wie sagten schon Maxeiner & Miersch in ihren "Zehn Gebote des Ökologismus":
AntwortenLöschenZehntes Gebot:
Wisse, die Schuld ist weiß, männlich, christlich und westlich!
Die Unschuld ist eine Urwaldindianerin.
Obo
Ist ja auch irgendwo logisch. Um die leistungsfähigste Gruppe einer Gesellschaft (heute weisse Männer) skrupellos und dazu auch noch jubelnd abzocken zu können, muss man ihr über Jahrzehnte einen massiven Schuldkomplex aufoktroyieren. – Daran arbeiten der Feminismus, der sog. Anti-Rassismus, und speziell bei uns der sog. Anti-Faschismus zielstrebig und mit wachsender Begeisterung. – Und schon ist die Mehrheit der europäischen, (bzw. europäischstämmigen) weissen, christlichen Männer zu larmoyanten, duckmäuserischen, kleinlauten, sich permanent für ihr Geschlecht und ihre Hautfarbe entschuldigende Jammerlappen mutiert. – Nur draufzahlen und blechen dürfen sie, dass es nur so rauscht. An das „Opfergeschlecht“, das „Opfervolk“, die ganzen „Opferrassen“ (obwohl es angeblich ja gar keine Geschlechter und Rassen gibt).
AntwortenLöschenes ist also ganz einfach, wahlen in deutschland zu gewinnen: man muss einfach eine ausländisch aussehende (homosexuelle) frau als kanditatin aufstellen. und wer sie nicht wählt, ist rassist, homophob und misogynist.
AntwortenLöschenvon amerika lernen heißt siegen lernen.
"...man muss einfach eine ausländisch aussehende (homosexuelle) frau als kanditatin aufstellen."
AntwortenLöschenFalsch.
"Man" muß die richtige Partei sein. Es gab nie einen medialen Aufruf, weiblich (Merkel), östlich (Schipanski) oder schwul (Westerwelle) zu wählen.
Während "man" (also (beinahe) wir) Wowi, Peter Sodann und Uschi aus Cottbus (oder war es FaO ?) sehr wohl wählen sollte.
Wenn die US-Republikaner auf den Gedanken kämen, bspw. Rubio, Hella von Sinnen oder Mike Tyson aufzustellen, gewännen sie vielleicht ein paar Prozente bei den angesprochenen Opfergruppen, verlören aber bei der eigenen Klientel.
Zunächst muß man die eigenen Wähler motivieren, was Mormon-Mitt nicht sonderlich gut gelang ...
... abgesehen davon, daß es sowieso scheißegal ist, wer gewählt wurde.