Seit Monaten verwöhnt die globalisierungskritische Bewegung Occupy Wallstreet hat die Öffentlichkeit mit fantastischen Protestaktionen gegen Wachstum, Ausbeutung und ständige Gewinnsteigerungen auf Kosten der Ärmsten. Doch der Erfolg ist auch damit erkauft, dass Arbeiter bei asiatischen Zulieferern der engagierten Aktivisten unter zweifelhaften Bedingungen schuften müssen.
In der Welt der großen Protestbewegungen gibt es derzeit kaum einen Stern, der heller leuchtet als der von Occupy Wallstreet. Die Graswurzelaktivisten haben zuletzt Furore gemacht mit Protestcamps unter anderem in Frankfurt und New York, die Sympathisanten in aller Welt Freudentränen ins Gesicht trieben. „Das ist einfach der Wahnsinn“, lauteten die ersten Kommentare von Linken, aber auch von Mittelständler, Konservativen und Liberalen. Endlich tue einmal jemand was. Und auch die Anführer der Proteste schwelgten im eigenen Erfolg: „Wir sind begeistert vom außerordentlichen Zuspruch“, erklärte Occupy-Gründer Kalle Lassn, der zugleich zugab, mit solch einem Echo niemals gerechnet zu haben. Nun sei das Vertrauen der Menschen Verpflichtung, mehr zu tun. Occupy habe aber eine „unglaublich starke Dynamik und phantastische neue Protestformen im Gepäck“.
Die Proteste – sie sind der Schlüssel zum Erfolg von Occupy, denn das Publikum verlangt von den Globalisierungskritikern, die das inzwischen fast verschwundene Netzwerk Attac abgelöst haben, keinerlei Lösungen. Occupy-Proteste bestechen durch Ideen und Vermarktung – aber auch durch besonders günstige Preise, etwa für die berühmte Anonymous-Maske, die zum Trade-Mark-Gesicht der Bewegung geworden ist.
Gerade hier aber setzen Kritiker an: Trotz des hohen Anspruchs der Occupy-Aktivisten schuften chinesische Fabrikarbeiter zu katastrophalen Arbeitsbedingungen und Billiglöhnen, um die Jugend der westlichen Industrieländern mit den Protestmasken ausstatten zu können.
Ab 3,99 Euro sind die nach dem Vorbild des Films „V wie Vendetta“ von Kunststudenten in Wunshan entworfenen Plastikmasken in Deutschland zu haben – zu wenig, dass eine durchschnittliche chinesische Ein-Kind-Familie davon leben kann. Im Kreuzfeuer der Kritik stehen aber auch die Arbeitsbedingungen bei Chemical China Plants, BSK-Army-Masks und anderen Herstellern, die derzeit wöchentlich mehrere hunderttausend Stück des Trendproduktes Occupy-Mask nach Europa liefern. 1,2 Millionen Arbeiter in China sind insgesamt mit der Produktion beschäftigt – vielerorts haben sich sogar kleine mittelständische Maskenbildner gegründet, die ohne jeden Gesundheitsschutz versuchen, vom V-Trend zu profitieren.
Die Vorwürfe gegen die Hersteller sind heftig: Übermäßige Überstunden und Schichten mit 12 bis 15 Stunden, sechs oder sieben Arbeitstage pro Woche, monotone Arbeit am Fließband, chemischer Geruch in der Luft, militärischer Führungsstil und Kasernierung in überfüllten Wohnheimen auf dem Fabrikgelände. Dennoch hat sich Occupy bislang noch nicht bereit gefunden, das Problem im eigenen Hinterhof auch nur zur Kenntnis zu nehmen: In einem investigativen Artikel der "York Times" Ende Januar warfen frühere Manager den Protestlern vor, nur an der Verringerung der Produktionskosten interessiert gewesen zu sein und bei Missständen ein Auge zugedrückt zu haben, um die Nachschubversorgung mit Protestmasken nicht zu behindern. Bei Occupy hieß es dazu nur lapidar: "So sind wir nicht, wir sind die Guten."
Besonders schlimm für alle Menschen, die noch Ideale haben: Trotzdem der harschen Vorwürfe weigert sich die Bewegung bisher, der Organisation Fair Labor Association (FLA) beizutreten, die sich weltweit für bessere Arbeitsbedingungen einsetzt. FLA-Inspektoren haben so keinen Zugang zu den sorgsam von der Außenwelt abgeschnittenen Masken-Fabriken. Dort herrscht blankes Elend, wie Augenzeugen berichten. Die Grundlöhne liegen niedrig, der Umgang mit gefährlichen Stoffen gehöre in den Fabriken zum Alltag. Verdiene ein Arbeiter am Fließband bei Foxconn, wo für den Computerkonzern Apple produziert werde, ein Anfangsgehalt von 1800 Yuan (215 Euro) im Monat. Das sind 300 Yuan mehr als der gesetzlichen Mindestlohn. "Davon können die Arbeiter in der Maskenherstellung oft nur träumen", findet Geff Camphell von der unabhängigen Organisation China Manufacture Bulletin in Schanghai, die sich um Arbeitsbedingungen in China kümmert.
In der Welt der großen Protestbewegungen gibt es derzeit kaum einen Stern, der heller leuchtet als der von Occupy Wallstreet. Die Graswurzelaktivisten haben zuletzt Furore gemacht mit Protestcamps unter anderem in Frankfurt und New York, die Sympathisanten in aller Welt Freudentränen ins Gesicht trieben. „Das ist einfach der Wahnsinn“, lauteten die ersten Kommentare von Linken, aber auch von Mittelständler, Konservativen und Liberalen. Endlich tue einmal jemand was. Und auch die Anführer der Proteste schwelgten im eigenen Erfolg: „Wir sind begeistert vom außerordentlichen Zuspruch“, erklärte Occupy-Gründer Kalle Lassn, der zugleich zugab, mit solch einem Echo niemals gerechnet zu haben. Nun sei das Vertrauen der Menschen Verpflichtung, mehr zu tun. Occupy habe aber eine „unglaublich starke Dynamik und phantastische neue Protestformen im Gepäck“.
Die Proteste – sie sind der Schlüssel zum Erfolg von Occupy, denn das Publikum verlangt von den Globalisierungskritikern, die das inzwischen fast verschwundene Netzwerk Attac abgelöst haben, keinerlei Lösungen. Occupy-Proteste bestechen durch Ideen und Vermarktung – aber auch durch besonders günstige Preise, etwa für die berühmte Anonymous-Maske, die zum Trade-Mark-Gesicht der Bewegung geworden ist.
Gerade hier aber setzen Kritiker an: Trotz des hohen Anspruchs der Occupy-Aktivisten schuften chinesische Fabrikarbeiter zu katastrophalen Arbeitsbedingungen und Billiglöhnen, um die Jugend der westlichen Industrieländern mit den Protestmasken ausstatten zu können.
Ab 3,99 Euro sind die nach dem Vorbild des Films „V wie Vendetta“ von Kunststudenten in Wunshan entworfenen Plastikmasken in Deutschland zu haben – zu wenig, dass eine durchschnittliche chinesische Ein-Kind-Familie davon leben kann. Im Kreuzfeuer der Kritik stehen aber auch die Arbeitsbedingungen bei Chemical China Plants, BSK-Army-Masks und anderen Herstellern, die derzeit wöchentlich mehrere hunderttausend Stück des Trendproduktes Occupy-Mask nach Europa liefern. 1,2 Millionen Arbeiter in China sind insgesamt mit der Produktion beschäftigt – vielerorts haben sich sogar kleine mittelständische Maskenbildner gegründet, die ohne jeden Gesundheitsschutz versuchen, vom V-Trend zu profitieren.
Die Vorwürfe gegen die Hersteller sind heftig: Übermäßige Überstunden und Schichten mit 12 bis 15 Stunden, sechs oder sieben Arbeitstage pro Woche, monotone Arbeit am Fließband, chemischer Geruch in der Luft, militärischer Führungsstil und Kasernierung in überfüllten Wohnheimen auf dem Fabrikgelände. Dennoch hat sich Occupy bislang noch nicht bereit gefunden, das Problem im eigenen Hinterhof auch nur zur Kenntnis zu nehmen: In einem investigativen Artikel der "York Times" Ende Januar warfen frühere Manager den Protestlern vor, nur an der Verringerung der Produktionskosten interessiert gewesen zu sein und bei Missständen ein Auge zugedrückt zu haben, um die Nachschubversorgung mit Protestmasken nicht zu behindern. Bei Occupy hieß es dazu nur lapidar: "So sind wir nicht, wir sind die Guten."
Besonders schlimm für alle Menschen, die noch Ideale haben: Trotzdem der harschen Vorwürfe weigert sich die Bewegung bisher, der Organisation Fair Labor Association (FLA) beizutreten, die sich weltweit für bessere Arbeitsbedingungen einsetzt. FLA-Inspektoren haben so keinen Zugang zu den sorgsam von der Außenwelt abgeschnittenen Masken-Fabriken. Dort herrscht blankes Elend, wie Augenzeugen berichten. Die Grundlöhne liegen niedrig, der Umgang mit gefährlichen Stoffen gehöre in den Fabriken zum Alltag. Verdiene ein Arbeiter am Fließband bei Foxconn, wo für den Computerkonzern Apple produziert werde, ein Anfangsgehalt von 1800 Yuan (215 Euro) im Monat. Das sind 300 Yuan mehr als der gesetzlichen Mindestlohn. "Davon können die Arbeiter in der Maskenherstellung oft nur träumen", findet Geff Camphell von der unabhängigen Organisation China Manufacture Bulletin in Schanghai, die sich um Arbeitsbedingungen in China kümmert.
Saugut, einfach nur saugut (schmeichel).
AntwortenLöschenHat eigentlich außer mir schon mal jemand darüber nachgedacht, daß dieser Guy Fawkes, mit dessen Fratze man sich da maskiert, ein Terrorist war? Kein islamistischer zwar, sondern ein katholischer (oder muß das jetzt auch »katholistischer« heißen?), aber immerhin. Wie ist mann denn ausgerechnet darauf gekommen, den wieder auszugraben? Wenn man sich als Terrorist kostümieren will, kann man sich doch viel zeitgemäßer beim Terroristenausstatter seines Vertrauens ein Pali-Tuch oder diverses Che-Zubehör kaufen. Wieso sympathisiert Occupy aber gerade mit dem katholischen Terrorismus?
AntwortenLöschenFoxcom soll gut sein! Alle Studenten müssen dorthin gehen, ansonsten können sie nicht weiterstudieren. Es soll ein angebliches 6 Monatiges Praktikum sein. Ob sie dann den versprochenen Lohn erhalten? Auch fraglich. Aber man will halt nicht genau hinschauen in China, der Gewinn ist zu gross und die Globalisation... jaja
AntwortenLöschen@ Friederich: Ja, ich. Und die Jungs und Mädels von http://www.ahriman.com - Mit denen ich in gewissen Fragen der jüngeren Geschichte nicht immer derselben Meinung bin, aber es sind kultivierte Menschen. Mein grober Körperbau macht Meinungsverschiedenheiten auch schwierig für Opponenten.
AntwortenLöschenDas billige China-Plaste soll auch ein toxisches Gift absondern, das einschläfernd wirkt.
AntwortenLöschenKein Wunder, daß die ganze Occupy-Bewegung langatmig vor sich hin schnarcht.
die hat ausgeatmet...
AntwortenLöschen>> Eulenfurz
AntwortenLöschenSo, so, ein toxisches Gift also. Nicht auszudenken, wenn es ein nichttoxisches Gift wäre.
Ja, das wäre schrecklich. So, als wenn der helle Sonnenschein dunkel wäre und der krähende Hahn miauzen täte.
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