Donnerstag, 16. August 2012

Die vier Phasen der Eurorettung

Im Rückblick auf zweieinhalb Jahre Euro-Rettung sind die Parallelen zu den Reaktionen von Mannschaften und Passagieren auf ein plötzliches Loch im Schiffsrumpf nicht mehr zu übersehen. Im Wochenrhythmus äußern die Retter selbst inzwischen die Befürchtung, dass die Rettungsbemühungen am Ende nicht ausreichen werden. Ihre veränderten Argumentationsmuster gleichen dabei denen eines Kapitäns, der anfangs nicht daran denkt, sein leckgeschlagenes Schiff aufzugeben. „Ha, das titschen wir weg!“, tröstet er die Passagiere.

Sind alles Lappen nass, ändert sich der Satz auf: „Das Meiste haben wir rausgeschöpft und im Rest können wir schwimmen!“ Wenn die Nichtschwimmer protestieren, ist die dritte Reaktion dann einfach eine Durchhalteparole: „Ach, die anderen werden das schon wegtitschen. Oder ausschöpfen.“

Und weil es dazu selbst nie kommt, endet alles in einer Erkenntnis, die nur noch im Selbstgespräch ausgesprochen werden darf: „Oh, es lässt sich nicht wegtitschen. Also bloß nicht drüber reden, das gibt nur eine Panik.“

5 Kommentare:

  1. Man kann sich in einem dauerhaften Nieselregen einrichten. Oder in knöchelhohem Wasser, um beim Vergleich mit dem sinkenden Schiff zu bleiben. Wer kann, der geht eben auf Stelzen, wer hat, trägt Gummistiefel, oder wer darf, bewegt sich in der Nähe der Brücke. Der Rest bekommt Schupfen. Es gibt schließlich so viel Schlimmeres.

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  2. Vier Phasen:

    1. "Imperium, Günter, Imperium ! IMPERIUM !!"

    2. "Niemand hat vor, Eurobonds auszugeben."

    3. Kapitalverkehrskontrollen

    4. Staatsbankrott

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  3. Titschen?
    Nie gehört.

    Didschn heißt das. Didschn!

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  4. wir sinn hier awwer nich in sachsen, dirk!

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  5. Das Grause ist: An Bord sind, sagen wir, 1000 Hanseln, davon mindestens 995 Nichtschwimmer. Davon wieder keine dreißig, die wissen oder wenigstens ahnen, was vorgeht.
    Nochm Griech gobs wänschtns noch'n bor Bauern, wo man dauschen oder glauen gonnde, ober heide?

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