Des Dichters Lohn ist die Aufmerksamkeit – und Aufmerksamkeit hat Deutschland Großdichter Günter Grass zuletzt für zwei Verversungen der Wirklichkeit mehr bekommen als für seine letzte 17 Bücher. Völlig klar, dass der Altnationale neue letzte Tinte in sein Fässchen gefüllt hat, um die anstehende Fußball-EM hier bei PPQ auf seine ganz eigen Weise zu begleiten: Grass wird die Gelegenheit nutzen, die Geschehnisse an der Ostfront aus seiner Sicht aufzupieken und prononciert in seinen Gedichten zu kommentieren, was um das deutsche Aufgebot in Polen und der Ukraine passiert.
Auch die Vorbereitung interessiert den alten Sportmann, zumal wenn es wiedermal gegen Israel geht. Günter Grass startet seine Vers-EM aus dem Land der Dichter und Denker deshalb logischerweise bereits heute, mit dem Ende der Vorbereitung, das im mitteldeutschen Leipzig gegen den Judenstaat bestritten wird. Das kleine Poem des wortmächtigen Mahners heißt diesmal schlicht „Die Vorzüge der Beidfüßer“ und es beleuchtet die Frage des gerechten Umgangs mit Spielen wie Phillip Lahm, die „sowohl rechts als auch links können“, wie Sportreporter oft loben. Grass schaut tiefer, er lotet die ideologische Beliebkeit des Sowohlalsauch aus und beschäftigt sich natürlich auch mit der Frae, inwieweit einem Mann wie Lahm Gerechtigkeit widerfahren kann, obwohl er doch wegen seiner Doppelbegabung meist dort spielen muss, wo er nicht spielen will.
Das Zentrum Israels ist dicke dicht
auch über Außen geht es nicht
Heloten sind wir alle
und Toni Kroos der kommt zu Fall
Doch reimen soll es sich auch heute nicht
das hier ist schließlich ein Gedicht
Engelbert Strauss an der Bande, der Bruder vom Levi
Löw muss was machen, der Schächter ist gut
Doch, peng, Boateng, tipptopp steht der Block
Lahm auf ganz links im Kampf gegen rechts
Khedira, schade, den wird er nicht ganz kriegen
das sind alles feine Fußballer, die können wir lieben
Es läuft wie beim Reimen und steht noch nullnull
Gomez gefährlich, das Bein zu weit oben
Israel hat Probleme und Gauck will zwei Staaten
Mißtrauen herrscht, ich rieche den Braten
Der Löw kann nicht zufrieden sein,
es regnet in ganz Leipzig rein
die Bindung fehlt, der letzte Pass
Schiedsrichter ist auch schon nass
Ein gerissener Faden bei der deutschen Mannschaft
Özil und Müller, Khedira per Kopf
am kurzen Pfosten viel zu kurz
Gomez machts besser 1:0 mit viel Druck
Endlich, endlich und wieder drüber
Mertesacker müht sich, ein Mann, ein Baum
Testcharakter in weißen Hemden
Charaktertest in Strafraumnähe
Außer Form das Mittelfeld außer Özil
den sieht man kaum im klatschfeuchten Nicki
Standards Fehlanzeige, der Abschluss auch fehlt
bis Schürrle ein Herz sich fasst
2:0 die Trainer zufrieden noch läuft nicht
rund was den Titel verspricht
doch Klose rackert, Müller rennt
mit der Seele gespielt und gesiegt
Lemberg wir kommen über Danzig
die alte kalte Heimat ruft nach uns
Mission Titel Geschichte schreiben
zum vierten Titel gereimt und geeint
Und ich habe vorher gedacht, die würden Israel gewinnen lassen. Schon allein wegen der Verpflichtung aus der Geschichte und so.
AntwortenLöschenAber es spielen wohl zu viele Migranten mit, die kümmern sich einen Kehricht um emotionale Sensibilität.
Ja, es ging „wieder gegen Israel“, da darf der alte SS-Haudegen nicht fehlen. Den drohenden Erstschlag auf's nationale Tor durch die, denen er so verbunden ist, galt es abzuwenden.
AntwortenLöschenWer seine Gedichte schreibt ist längst Banane, auch noch das hingeschMissenste Versgerümpel könnte tatsächlich von ihm selber sein.
Ich meinte selbstverständlich hirngeschmissen. M. frdl. Grüßen ihr Anonym.
AntwortenLöschenStimmt.
AntwortenLöschenWie konnte man Israel nur abschießen lassen.
Das war politisch total ungerecht.
Und angesichts der polnischen KZs (laut Obama) auch noch zwei Polen einzusetzen.
Schokierend.
Let's talk about UEFA EURO 2012 - WIR sind dabei ;-)
AntwortenLöschenWenigstens haben sie sich in Auschwitz dafür entschuldigt!
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