Hinterlistig, unverfroren und unsportlich, so war schon die Attacke des Rasenball-Stürmers Daniel Frahn vor dem vorletzten Spieltag in der Fußball-Regionalliga. Wenn Meuselwitz den RB-Konkurrenten HFC schlage, sei er bereit, den Rasen in Zipsendorf höchst persönlich zu mähen, so versprach der Millionärslegionär den notorisch klammen Kickern aus der thüringischen Kleinstadt, in der einst der große deutsche Fast-Nobelpreisliterat Wolfgang Hilbig geboren worden war.
Frahns Plan ging auf, die Hallenser reagierten verunsichert, der DFB schrieb, obwohl aller Anschein nach Bestechung riecht. Dafür legt jetzt Didi Mateschitz selbst nach. Der Mann, dem nicht nur Daniel Frahn, sondern auch ganz RB Leipzig gehört, hat daheim in der Steiermark einen perfiden Plan ausgetüftelt, um den am Samstag zum großen Saisonfinale gastgebenden Halleschen FC vollends aus dem spielerischen Konzept zu bringen.
Dazu setzt der frühere Zahnpastavertreter ganz auf die ihm zur Verfügung stehende gewaltige Marketing-Maschine, mit der er schon den aus ausgekochten Haribo-Goldbären hergestellten Büchsendrink „Red Bull“ weltweit in die Regale drückte. Diesmal steht die Anzeigenkampagne, die der Marketingspezialist nach seiner täglichen Dosis von fünf Energy-Drinks konzipiert hat, ganz im Zeichen der sportlichen Fairness – zumindest oberflächlich betrachtet.
„Warum ist der rote Teppich rot“, fragt eine Anzeige im typischen stylischen RB-Style unbekümmert, um sich die Antwort gleich selbst zu geben: „Weil der Hallesche FC traditionell in Rot und Weiß spielt.“ Rasenball deutet eine Verbeugung an: „Wir haben es auch versucht“, heißt es weiter, „aber vergeblich.“ Deshalb gratuliere man dem Konkurrenten von der Saale – und das nicht einfach nur so, sondern „mit der HFC-Edition“. Dabei handelt es sich um eine von den Chemikern in Salzburg eigens kreierte RedBull-Ausgabe in saftigem HFC-Rot, die speziell angefertigten Büchsen aus steiermärkischem Tafelsilber schmückt der Schriftzug „The HFC-Edition“. Zu den Inhaltsstoffen gehöre „handgesiedetes Hallorensalz“, heißt es in der RB-Pressestelle, der Rest aber sei, sagt eine Sprecherin offenbar unter Anspielung auf den alten HFC-Vereinsnamen HFC Chemie, wie immer „pure Chemie“.
Doch was von fern wirkt wie eine noble Geste, kommt in Halle und in Kiel, wo der Verein Holstein Kiel ebenfalls noch auf den Aufstieg in Liga 3 hofft, ganz anders an. Der Zeitpunkt der Anzeigenschaltung rund 72 Stunden vor dem Anpfiff des großen Finalspieles, in dem es für RB um nichts mehr, für den HFC aber um alles geht, irritiert Beobachter und Fans. „Psychokrieg in Liga 4“, kommentiert ein Fan beim Kurznachrichtendienst Twitter, in einem Diskussionboard im Internet heißt es knapp „die Bullen wollen uns auch dem Konzept bringen“. Unruhe auch in Kiel, wo die Anzeigen als Offenbarungseid gewertet werden: „RB hat keine Lust mehr, die Saison sportlich fair zu Ende zu bringen“, argwöhnt „Fan00“ im sozialen Netzwerk Facebook.
Wie im Fall der Ausschreitungen von Karlsruhe und bei der Randale von Düsseldorf sind die Behörden machtlos. Man sehe das Problem nicht, heißt es beim Fußballverband, es handele sich eindeutig um einen Fall von Meinungsfreiheit kommentiert das Bundesblogampelamt (BBAA) im mecklenburgischen Warin. Da keine Menschenrechte verletzt würden, hielten auch alle Minister und Landespolitiker an ihren Plänen fest, das Endspiel in Halle zu besuchen, verlautete auch Magdeburg. Didi Mateschitz dürfte sich die Hände reiben – so viele Leute wie am Samstag haben seinen Rasenballer zuletzt im Dezember zugeschaut, als der HFC aus Leipzig drei Punkte entführte.
Zur PPQ-Doku des gesamten Aufstiegsrennens:
Vor dem Aufstieg: (VdA) XIII
Vor dem Aufstieg: (VdA) XII
Vor dem Aufstieg: (VdA) XI
Vor dem Aufstieg: (VdA) X
Vor dem Aufstieg (VdA) IX
Vor dem Aufstieg (VdA) VIII
Vor dem Aufstieg (VdA) VII
Vor dem Aufstieg (VdA) VI
Vor dem Aufstieg (VdA) V
Vor dem Aufstieg (VdA) IV
Vor dem Aufstieg (VdA) III
Vor dem Aufstieg (VdA) II
Vor dem Aufstieg (VdA) I
Frahns Plan ging auf, die Hallenser reagierten verunsichert, der DFB schrieb, obwohl aller Anschein nach Bestechung riecht. Dafür legt jetzt Didi Mateschitz selbst nach. Der Mann, dem nicht nur Daniel Frahn, sondern auch ganz RB Leipzig gehört, hat daheim in der Steiermark einen perfiden Plan ausgetüftelt, um den am Samstag zum großen Saisonfinale gastgebenden Halleschen FC vollends aus dem spielerischen Konzept zu bringen.
Dazu setzt der frühere Zahnpastavertreter ganz auf die ihm zur Verfügung stehende gewaltige Marketing-Maschine, mit der er schon den aus ausgekochten Haribo-Goldbären hergestellten Büchsendrink „Red Bull“ weltweit in die Regale drückte. Diesmal steht die Anzeigenkampagne, die der Marketingspezialist nach seiner täglichen Dosis von fünf Energy-Drinks konzipiert hat, ganz im Zeichen der sportlichen Fairness – zumindest oberflächlich betrachtet.
„Warum ist der rote Teppich rot“, fragt eine Anzeige im typischen stylischen RB-Style unbekümmert, um sich die Antwort gleich selbst zu geben: „Weil der Hallesche FC traditionell in Rot und Weiß spielt.“ Rasenball deutet eine Verbeugung an: „Wir haben es auch versucht“, heißt es weiter, „aber vergeblich.“ Deshalb gratuliere man dem Konkurrenten von der Saale – und das nicht einfach nur so, sondern „mit der HFC-Edition“. Dabei handelt es sich um eine von den Chemikern in Salzburg eigens kreierte RedBull-Ausgabe in saftigem HFC-Rot, die speziell angefertigten Büchsen aus steiermärkischem Tafelsilber schmückt der Schriftzug „The HFC-Edition“. Zu den Inhaltsstoffen gehöre „handgesiedetes Hallorensalz“, heißt es in der RB-Pressestelle, der Rest aber sei, sagt eine Sprecherin offenbar unter Anspielung auf den alten HFC-Vereinsnamen HFC Chemie, wie immer „pure Chemie“.
Doch was von fern wirkt wie eine noble Geste, kommt in Halle und in Kiel, wo der Verein Holstein Kiel ebenfalls noch auf den Aufstieg in Liga 3 hofft, ganz anders an. Der Zeitpunkt der Anzeigenschaltung rund 72 Stunden vor dem Anpfiff des großen Finalspieles, in dem es für RB um nichts mehr, für den HFC aber um alles geht, irritiert Beobachter und Fans. „Psychokrieg in Liga 4“, kommentiert ein Fan beim Kurznachrichtendienst Twitter, in einem Diskussionboard im Internet heißt es knapp „die Bullen wollen uns auch dem Konzept bringen“. Unruhe auch in Kiel, wo die Anzeigen als Offenbarungseid gewertet werden: „RB hat keine Lust mehr, die Saison sportlich fair zu Ende zu bringen“, argwöhnt „Fan00“ im sozialen Netzwerk Facebook.
Wie im Fall der Ausschreitungen von Karlsruhe und bei der Randale von Düsseldorf sind die Behörden machtlos. Man sehe das Problem nicht, heißt es beim Fußballverband, es handele sich eindeutig um einen Fall von Meinungsfreiheit kommentiert das Bundesblogampelamt (BBAA) im mecklenburgischen Warin. Da keine Menschenrechte verletzt würden, hielten auch alle Minister und Landespolitiker an ihren Plänen fest, das Endspiel in Halle zu besuchen, verlautete auch Magdeburg. Didi Mateschitz dürfte sich die Hände reiben – so viele Leute wie am Samstag haben seinen Rasenballer zuletzt im Dezember zugeschaut, als der HFC aus Leipzig drei Punkte entführte.
Zur PPQ-Doku des gesamten Aufstiegsrennens:
Vor dem Aufstieg: (VdA) XIII
Vor dem Aufstieg: (VdA) XII
Vor dem Aufstieg: (VdA) XI
Vor dem Aufstieg: (VdA) X
Vor dem Aufstieg (VdA) IX
Vor dem Aufstieg (VdA) VIII
Vor dem Aufstieg (VdA) VII
Vor dem Aufstieg (VdA) VI
Vor dem Aufstieg (VdA) V
Vor dem Aufstieg (VdA) IV
Vor dem Aufstieg (VdA) III
Vor dem Aufstieg (VdA) II
Vor dem Aufstieg (VdA) I
Hehe, witzig. Durchaus. Aber um Daniel Frahn musst Du keine Angst haben. Er wird seinen Urlaub nicht auf Meuselwitzer Grün verbringen müssen, da sein Angebot nur für den Fall des eigenen Aufstieg galt. Mit seinem Fehlpass in der Nachspielzeit gegen Wolfsburg hat er ein bisschen mitgeholfen, das Szenario zu vermeiden..
AntwortenLöschenNaja..dafür darf RB den Meuselwitzer Platz nächstes Jahr wieder umpflügen..hat auch was..
AntwortenLöschenich las, dass er bleiben wird, aufstieg hin, aufstieg her. also der frahn
AntwortenLöschenkriegt ja auch reichlich vom steiermärker tafelsilber
was leider im Beitrag ignoriert wid
AntwortenLöschen"Die Verwendung dieser Fackeln kann gefährlich sein, da in ihnen u.a. Magnesium verbrannt wird und dabei eine Flamme mit einer Temperatur zwischen
1600 °C und 2500 °C entsteht.
Verbrennungen können sogar dann hervorgerufen werden, wenn ein direkter Kontakt mit dem Feuer gar nicht zustande kommt."
ja das wird vollkommen ignoriert und das nicht nur in diesem beitrag sondern in den meisten anderen auch, schande
AntwortenLöschenIch möchte PPQ danken. Noch nie hat mich der Aufstieg einer Mannschaft, die mir völlig egal ist, in einer Sportart, die mir völlig egal ist, mehr interessiert, als der Aufstieg des HFC in die dritte Liga. Und das nur dank der mitreißenden Reportagen hier in diesem Blog!
AntwortenLöschenFü mich wiedermal der Beweis, das guter Journalismus möglich ist. Weiter so!
Besonders kurios, wo man doch noch im Hinterkopf hat, dass Red Bull ein polnisches Waisenhaus verklagte, nachdem dieses mit einem Slogan "xyz...verleiht Flügel" warb. Stichwort. Unerlaubte Natzung von Markennahmen...!
AntwortenLöschensatire darf das
AntwortenLöschenund zu kurt: vielen dank, habs hinter den spiegel geklemmt, um mich aufzumuntern. es hilft!
AntwortenLöschenFrahn muss jetzt ins Gras beißen.
AntwortenLöschenFrustessen!