Es geht wie immer um alles und wie immer geht alles gut aus. Zweieinhalb Minuten braucht der Hallesche FC im drittletzten Saisonspiel, um gegen die Reserve des FC St. Pauli allen Druck von den 13.025 Zuschauern abfallen zu lassen. Es ist der erste Angriff, der bis zur Grundlinie durchläuft: Wagefeld spielt aus der Mitte auf Benes, der flankt quer durch auf Texeira, der köpft halb knien auf Marco Hartmann, der völlig frei im Rücken des Hamburger Torwarts steht und keine Mühe hat, das 1:0 zu erzielen.
Früher fingen die Hallenser in solchen Momenten meist an zu wackeln, die Angst vor der eigenen Courage regierte und statt 2:0 hieß es irgendwann 1:1. Aber für den Moment sind diese Zeiten vorüber. Schon beim Anstoß wurde das klar: Wie die Holländer bei der WM 1978 starten Texeira und Hauk zum Angriff auf die anstoßenden Hamburger, noch ehe die den Ball gespielt haben.
Halle spielt nach der Führung genau so weiter wie schon seit Wochen. Schon in der gegnerischen Hälfte attackieren Hauk und Telmo Texeira den ballführenden Hamburger, spätestens kurz hinter der Mittellinie haben dann Hartmann oder Wagefeld, Mast oder Lindenhahn das Leder. Pauli wirkt verstört - der Plan, in Halle locker mitzuspielen, ist nach zwölf Minuten Makulatur. Diesmal hastet Pauli-Torwart Schenk Richtung Eckfahne, um einen Ball wegzufangen, Teixeira überloppt ihn, innen verpasst Hauck, aber hinter ihm wartet ja noch Mast, der unbedrängt zum 2:0 köpft.
"So spielt ein Aufsteiger", singt die Fankurve, aber die Rot-Weißen können es heute sogar noch besser. Nur sieben Minuten nach Masts Treffer kommt Lindenhahn von der anderen Seite, diesmal macht es Hauk besser als eben - 3:0.
Das Wunderbare daran ist, mit welcher Leichtigkeit die Hallenser kombinieren, die Mitte eng machen, mal über außen kommen und mal vom Gaspedal gehen. In der 42. Minute darf Telmo Texeira ran, der zuletzt nicht mehr so häufig getroffen hatte wie in seinen großen Tagen im Winter: Die sechste große Chance der Gastgeber nutzt der Mann mit der Mann mit 20 eiskalt, um auf 4:0 zu erhöhen.
Auch die Effektivität stimmt, die Tendenz ohnehin. Gegen Magdeburg gab es am Anfang des Meisterschaftsendspurts ein 3:0, gegen Plauen folgte ein 4:0, hier ist noch eine Hälfte Zeit für den nächsten Schritt, ein 5:0.
Nach der Pause steht Pauli nun allerdings tiefer drin, der Versuch, mitzuspielen, wird aufgegeben, die Hamburger warten nun auch auf Konter. Das Spiel wird dadurch insgesamt ruhiger, Halle hat, was es wollte, Pauli hat Angst, noch mehr von dem zu bekommen, was es nicht will.
"Pack die Badelatschen ein, wir steigen auf", singen die Fans, darunter der langzeitverletzte Stürmer Pavel David und Christian Kamalla, der Held vieler früherer Abwehrschlachten. Unten stehen die Nachfolger hinten sicher, nach vorn setzen Dennis Mast, Angelo Hauk und Telmo Texeira immer wieder Nadelstiche. Das 5:0 aber muss schließlich doch der vorbereiten, mit dessen Verpflichtung das Fußballmärchen in Halle seinen Anfang nahm: In der 74. Minute schlägt Maik Wagefeld einen Freistoß von links auf den langen Pfosten. Dort steht Angelo Hauk, der endgültig alles klar macht.
Sieg, aber gewonnen ist noch nichts, weil Kiel in Berlin 3:0 gewinnt und RB Leipzig in Halberstadt mit 3:2 siegt. Nach 90. Minuten hat Halle mit dem höchsten Saisonsieg etwas fürs Torverhältnis getan - RB liegt weiter fünf Punkte hinten, der HFC hat nur noch ein zwei Treffer schlechteres Torverhältnis. Kiel bleibt vier Punkte auf Distanz und ist nur noch fünf Tore besser - obwohl die beiden Konkurrenten mit 9 und 13 Elfmetern im Saisonverlauf drei bzw. mehr als viermal so viele Strafstöße zugesprochen bekamen als die Hallenser.
Höchster Heimsieg der Saison. Nunmehr fast elf Stunden ohne Gegentor. 23 Spiele ungeschlagen. Aufstiegsparty noch einmal verschoben, "aber das Wetter war heute sowieso nicht so", sagt einer beim Rausgehen. Nächste Woche wartet der ZFC Meuselwitz. Sonnenschein. Und die 3. Liga.
Zur PPQ-Doku des gesamten Aufstiegsrennens:
Vor dem Aufstieg: (VdA) X
Vor dem Aufstieg (VdA) IX
Vor dem Aufstieg (VdA) VIII
Vor dem Aufstieg (VdA) VII
Vor dem Aufstieg (VdA) VI
Vor dem Aufstieg (VdA) V
Vor dem Aufstieg (VdA) IV
Vor dem Aufstieg (VdA) III
Vor dem Aufstieg (VdA) II
Vor dem Aufstieg (VdA) I
Früher fingen die Hallenser in solchen Momenten meist an zu wackeln, die Angst vor der eigenen Courage regierte und statt 2:0 hieß es irgendwann 1:1. Aber für den Moment sind diese Zeiten vorüber. Schon beim Anstoß wurde das klar: Wie die Holländer bei der WM 1978 starten Texeira und Hauk zum Angriff auf die anstoßenden Hamburger, noch ehe die den Ball gespielt haben.
Halle spielt nach der Führung genau so weiter wie schon seit Wochen. Schon in der gegnerischen Hälfte attackieren Hauk und Telmo Texeira den ballführenden Hamburger, spätestens kurz hinter der Mittellinie haben dann Hartmann oder Wagefeld, Mast oder Lindenhahn das Leder. Pauli wirkt verstört - der Plan, in Halle locker mitzuspielen, ist nach zwölf Minuten Makulatur. Diesmal hastet Pauli-Torwart Schenk Richtung Eckfahne, um einen Ball wegzufangen, Teixeira überloppt ihn, innen verpasst Hauck, aber hinter ihm wartet ja noch Mast, der unbedrängt zum 2:0 köpft.
"So spielt ein Aufsteiger", singt die Fankurve, aber die Rot-Weißen können es heute sogar noch besser. Nur sieben Minuten nach Masts Treffer kommt Lindenhahn von der anderen Seite, diesmal macht es Hauk besser als eben - 3:0.
Das Wunderbare daran ist, mit welcher Leichtigkeit die Hallenser kombinieren, die Mitte eng machen, mal über außen kommen und mal vom Gaspedal gehen. In der 42. Minute darf Telmo Texeira ran, der zuletzt nicht mehr so häufig getroffen hatte wie in seinen großen Tagen im Winter: Die sechste große Chance der Gastgeber nutzt der Mann mit der Mann mit 20 eiskalt, um auf 4:0 zu erhöhen.
Auch die Effektivität stimmt, die Tendenz ohnehin. Gegen Magdeburg gab es am Anfang des Meisterschaftsendspurts ein 3:0, gegen Plauen folgte ein 4:0, hier ist noch eine Hälfte Zeit für den nächsten Schritt, ein 5:0.
Nach der Pause steht Pauli nun allerdings tiefer drin, der Versuch, mitzuspielen, wird aufgegeben, die Hamburger warten nun auch auf Konter. Das Spiel wird dadurch insgesamt ruhiger, Halle hat, was es wollte, Pauli hat Angst, noch mehr von dem zu bekommen, was es nicht will.
"Pack die Badelatschen ein, wir steigen auf", singen die Fans, darunter der langzeitverletzte Stürmer Pavel David und Christian Kamalla, der Held vieler früherer Abwehrschlachten. Unten stehen die Nachfolger hinten sicher, nach vorn setzen Dennis Mast, Angelo Hauk und Telmo Texeira immer wieder Nadelstiche. Das 5:0 aber muss schließlich doch der vorbereiten, mit dessen Verpflichtung das Fußballmärchen in Halle seinen Anfang nahm: In der 74. Minute schlägt Maik Wagefeld einen Freistoß von links auf den langen Pfosten. Dort steht Angelo Hauk, der endgültig alles klar macht.
Sieg, aber gewonnen ist noch nichts, weil Kiel in Berlin 3:0 gewinnt und RB Leipzig in Halberstadt mit 3:2 siegt. Nach 90. Minuten hat Halle mit dem höchsten Saisonsieg etwas fürs Torverhältnis getan - RB liegt weiter fünf Punkte hinten, der HFC hat nur noch ein zwei Treffer schlechteres Torverhältnis. Kiel bleibt vier Punkte auf Distanz und ist nur noch fünf Tore besser - obwohl die beiden Konkurrenten mit 9 und 13 Elfmetern im Saisonverlauf drei bzw. mehr als viermal so viele Strafstöße zugesprochen bekamen als die Hallenser.
Höchster Heimsieg der Saison. Nunmehr fast elf Stunden ohne Gegentor. 23 Spiele ungeschlagen. Aufstiegsparty noch einmal verschoben, "aber das Wetter war heute sowieso nicht so", sagt einer beim Rausgehen. Nächste Woche wartet der ZFC Meuselwitz. Sonnenschein. Und die 3. Liga.
Zur PPQ-Doku des gesamten Aufstiegsrennens:
Vor dem Aufstieg: (VdA) X
Vor dem Aufstieg (VdA) IX
Vor dem Aufstieg (VdA) VIII
Vor dem Aufstieg (VdA) VII
Vor dem Aufstieg (VdA) VI
Vor dem Aufstieg (VdA) V
Vor dem Aufstieg (VdA) IV
Vor dem Aufstieg (VdA) III
Vor dem Aufstieg (VdA) II
Vor dem Aufstieg (VdA) I
Wie man es schafft, über dieses Spiel zu berichten, ohne Jan Benes zu erwähnen, bleibt ein Geheimnis des Autors.
AntwortenLöschenund mouaya erst. und eismann. und kanitz!
AntwortenLöschengeht doch! .-)
AntwortenLöschenScheiße..
AntwortenLöschenWacker gekämpft aber mit dem Sieg in Halberstadt ist Rasenbrause jetzt endgültig durch und der letzte Hoffnungsfunke erloschen.
Glückwunsch zum Aufstieg: RB
Es heißt St.Pauli und nicht Pauli, soviel Zeit muss sein....;-)
AntwortenLöschenwir kennen uns so gut, wir dürfen ihn pauli nennen. er sagt auch nur piku zu uns
AntwortenLöschenGustaf Fröhlich hat gesagt...Glückwunsch zum Aufstieg: RB
AntwortenLöschenWenn schon, dann RWB.
Rot-Weiße Bullen.
Pack die Badelatschen ein wir steigen auf, Pack die Badelatschen ein wir steigen auf....
... & Ostfussball.com mag ppq dafür immer wieder gern, sehr gern :-)
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