Qualität kommt von Quälen und warum das so ist, zeigt die Hoch-Qualitätszeitschrift Die Zeit gerade in einer Vorabrezension zu Thilo Sarrazins neuem Buch "Europa braucht den Euro nicht. Wie uns politisches Wunschdenken in die Krise geführt hat". Gut, eine Vorabrezension ist es nicht, weil Zeit-Kritiker Adam Soboczynski das Buch noch nicht hatte, es also auch nicht lesen konnte. Aber Sarrazins ersten Bestseller "Deutschland schafft sich ab" hat er ja auch nicht gelesen, wie er gleich in Zeile fünf klarmacht, indem er "intelligenzgenetische Überlegungen" aus Sarrazin Buch zitiert, die dort gar nicht stehen. Und der Waschzettel vom Verlag, der war da. Eine ganze halbe Seite, die normalerweise immer reicht, zu verstehen, worum es geht, und in ein paar flotten Sätzen klarzumachen, was man davon zu halten hat.
Adam Soboczynski tut sich folglich keinen Zwang an. Wenn seine Besprechung schon nicht die tiefgründigste werden wird, so ist sie doch die erste, die schon mehr als zwei Monate vor Veröffentlichung des Buches Klartext spricht zu den neuen, sicherlich wieder total kruden Thesen des Ex-Senators mit dem SPD-Parteibuch. Der Euro, nimmt der im schönen polnischen Städtchen Toruń geborene Rezensent an, sei bei Sarrazin der neue Migrant, ein "wurzelloser Kosmopolit", der sich partisanenhaft in allen Ländern einnistete, um "unseren Untergang zu besiegeln".
Das soll Ironie sein, ist aber nur unfreiwillig komisch. Etwa wenn Adam Soboczynski Sarrazins neues Buch als "plausiblen Nachfolger von ,Deutschland schafft sich ab`" brandmarkt, weil "dem inneren Feind, damit das Bedrohungsszenario komplett ist, ein äußerer beigesellt werden" muss. Der Migrant und der Euro seien nur zwei Seiten ein und derselben finsteren Medaille, fabuliert der mit der Gabe der Vorausschau gesegnete Buchkritiker, der dem neuen Sarrazin-Band, den er, wie gesagt nicht gelesen hat, mit großer analytischer Schärfe nachweist: "Man braucht nur wenige Worte aus den bereits bekannten geflügelten Sarrazin-Sätzen auszutauschen, dann zeigt sich der Zusammenhang aufs Schönste".
Also alles beim Alten. Sarrazin mit seien kruden Thesen. Rezensionen, die entstehen, ohne zu lesen. Eine gesellschaftliche Debatte folgt nach, in denen die einen ihre Argumente nicht aus dem ziehen, was der andere gesagt hat, sondern was er hätte meinen können. "Mit Stumpf und Stiel wird der Euro uns ausrotten, wenn wir nicht gegen ihn angehen und namentlich gegen jene, die ihn schützen, die Wegseher und Problemverneiner im eigenen Land, gegen die auf unsere Kosten faul vor sich hin lebenden Griechen, Portugiesen, Spanier und Italiener sowieso", schlussfolgert Feuilleton-Redakteur Soboczynski.
Er hat eine Vision, die sehr klar ist. "Ich muss niemanden anerkennen, der von der EU lebt, diese EU ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Euro-Mädchen produziert", werde wohl über die Krisenstaaten zu lesen sein. Über die Italiener: "Nirgendwo schlurfen so viele Menschen in Trainingsanzügen durch die Straßen wie in Neapel." Über Portugal: "Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen portugiesisch ist. Wenn ich das erleben will, kann ich eine Urlaubsreise nach Portugal buchen." Und über die Spanier: "Alle Spanier teilen ein bestimmtes Gen, Deutsche haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden."
Das muss natürlich nicht richtig sein. Aber wenn der neue Sarrazin in zwei Monaten erscheint, wird das doch sowieso keinen mehr interessieren.
Adam Soboczynski tut sich folglich keinen Zwang an. Wenn seine Besprechung schon nicht die tiefgründigste werden wird, so ist sie doch die erste, die schon mehr als zwei Monate vor Veröffentlichung des Buches Klartext spricht zu den neuen, sicherlich wieder total kruden Thesen des Ex-Senators mit dem SPD-Parteibuch. Der Euro, nimmt der im schönen polnischen Städtchen Toruń geborene Rezensent an, sei bei Sarrazin der neue Migrant, ein "wurzelloser Kosmopolit", der sich partisanenhaft in allen Ländern einnistete, um "unseren Untergang zu besiegeln".
Das soll Ironie sein, ist aber nur unfreiwillig komisch. Etwa wenn Adam Soboczynski Sarrazins neues Buch als "plausiblen Nachfolger von ,Deutschland schafft sich ab`" brandmarkt, weil "dem inneren Feind, damit das Bedrohungsszenario komplett ist, ein äußerer beigesellt werden" muss. Der Migrant und der Euro seien nur zwei Seiten ein und derselben finsteren Medaille, fabuliert der mit der Gabe der Vorausschau gesegnete Buchkritiker, der dem neuen Sarrazin-Band, den er, wie gesagt nicht gelesen hat, mit großer analytischer Schärfe nachweist: "Man braucht nur wenige Worte aus den bereits bekannten geflügelten Sarrazin-Sätzen auszutauschen, dann zeigt sich der Zusammenhang aufs Schönste".
Also alles beim Alten. Sarrazin mit seien kruden Thesen. Rezensionen, die entstehen, ohne zu lesen. Eine gesellschaftliche Debatte folgt nach, in denen die einen ihre Argumente nicht aus dem ziehen, was der andere gesagt hat, sondern was er hätte meinen können. "Mit Stumpf und Stiel wird der Euro uns ausrotten, wenn wir nicht gegen ihn angehen und namentlich gegen jene, die ihn schützen, die Wegseher und Problemverneiner im eigenen Land, gegen die auf unsere Kosten faul vor sich hin lebenden Griechen, Portugiesen, Spanier und Italiener sowieso", schlussfolgert Feuilleton-Redakteur Soboczynski.
Er hat eine Vision, die sehr klar ist. "Ich muss niemanden anerkennen, der von der EU lebt, diese EU ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Euro-Mädchen produziert", werde wohl über die Krisenstaaten zu lesen sein. Über die Italiener: "Nirgendwo schlurfen so viele Menschen in Trainingsanzügen durch die Straßen wie in Neapel." Über Portugal: "Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen portugiesisch ist. Wenn ich das erleben will, kann ich eine Urlaubsreise nach Portugal buchen." Und über die Spanier: "Alle Spanier teilen ein bestimmtes Gen, Deutsche haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden."
Das muss natürlich nicht richtig sein. Aber wenn der neue Sarrazin in zwei Monaten erscheint, wird das doch sowieso keinen mehr interessieren.
Wieso muss ich mein Talent als anonymer Blogkommentator verschwenden, wenn ich mit der Hälfte dessen bei DIE ZEIT locker solchen Scheibenkleister produzieren könnte und dafür noch Geld bekäme?
AntwortenLöschenAntwort nicht nötig, es war Frage und Vorwurf zugleich an die Welt als ganzes gerichtet.
tja Kollega - mir geht es genauso - hin und wieder verschwende ich mein Talent in den Weiten des Internets - grundlos + sinnlos .
AntwortenLöschenoder ?
Sie wollen Aufmerksamkeit : "schaut gefälligst her ! ich hab ` mehr aufm Kasten als die Kaufschreiber bei der Zeit ".
ich verstehe Sie .
auch ich arbeite mich ab - an den "Zuständen" - Mitte 40 - und immer noch kein schwedischer Kombi vor der Türe - immer noch stundenlang im Netz um die Dummen zu widerlegen .
hach - wir haben es schwer .
VRIL
Sicher sind jetzt die arabische und türkische Einwanderer Schuld an der Einführung des Euros.
AntwortenLöschenEuropa schafft sich ab.