Der Mann zeigt, was Sprache kann, wie exakt und konkret sie auszudrücken versteht, was ungesagt bleiben soll, wie haarscharf sie, von einem Profi benutzt, zwischen Unwahrheit und Lüge hindurchzusegeln weiß, wie transparent sie scheinen kann, ohne auch nur ein wenig Licht zu vertragen.
Christian Wulff ist ein Vorbild, ein Vorbild nicht nur an Standhaftigkeit, weil er auf seinem verlorenen Posten ausharrt, wo andere vor lauter Peinlichkeit schon ins Exil gegangen wären. Christian Wulff aber ist auch ein Vorbild, weil er nachfolgenden Generationen vorlebt, wie wichtig es ist, nicht nur einfach Deutsch zu sprechen, sondern auch immer zu wissen, was man sagt. Und was nicht. Vom Beginn seiner Affäre ist Wulff der Strategie aller großen Gangster gefolgt: Sage so wenig wie möglich. Belaste Dich nicht selbst. Benutze Doppeldeutigkeiten, die eindeutig klingen. Lenke die Fahnder ab, indem du Nebensächlichkeiten ausgiebig diskutierst.
Dass er keine Geschäftsbeziehungen zu seinem "väterlichen Freund Geerkens" (Wulff) hatte, stimmte ja. Er hatte welche zu dessen Frau. Dass der neue Hauskredit schon "abgeschlossen" war, stimmte auch. Der Vertrag war nur noch nicht unterschrieben. Dass er trotzdem bereits galt, wie Wulff einem Millionenpublikum im Fernsehen versicherte, hatte der studierte Jurist wohl ausnahmsweise wirklich sogar selbst geglaubt. Es gehört ja kein Fachwissen dazu, im Schloss Bellevue zu residieren.
Mit Unschärfen, Löchern und Lücken immer knapp am moralischen Offenbarungseid entlang, und das über acht Wochen - niemand hat Wulff das vorgemacht und niemals wird es ihm jemand nachtun können. Denn der erste Mann im Staate ist auch im Trommelfeuer der vergangenen Wochen jederzeit in Deckung geblieben, er hat immer wieder wieder und immer weiter "gelogen, getrickst und mit Halbwahrheiten gearbeitet" (Spiegel, Stern), wie neue Zeitungsberichte zu zeigen versuchen. Danach wäre Wulffs Erklärung, dass seine Frau einen Audi Q3 bestellt und bis zur Auslieferung des Wagens vom Hersteller ein Vorserienmodell zur Verfügung gestellt bekommen habe, für das sie eine "monatliche Pauschale" zahle, auch wieder nur eine Gelegenheitswahrheit gewesen.
Die Staatsanwaltschaft prüft laut "Spiegel" den Vorwurf, dass die Regelung mit der "monatlichen Pauschale" zwar ab Dezember 2011 galt, Familie Wulff den Ökoflitzer aus Ingolstadt aber nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau, den Wulff inzwischen per Einstweiliger Verfügung verbieten ließ, schon ab Sommer 2011 gefahren habe.
Nicht mehr wiederholt werden darf die Behauptung, dass der sonst noch nirgends erhältliche Wagendem Ehepaar Wulff als „Vorserienmodell“ zu Promotion-Zwecken kostenlos zur Verfügung gestellt worden sein soll. Das hatte neben der Welt auch der Rest der deutschen Presse aus der FR zitiert. Die "Welt" hat den Bericht inzwischen berichtigt, der Link "welt.de/politik/deutschland/article13847016/Wulff-soll-Luxuswagen-kostenlos-gefahren-haben.html" führt mittlerweile zur Seite welt.de/politik/deutschland/article13847016/Wulff-Anwalt-dementiert-kostenlose-Audi-Nutzung.html. Wulff hat offenbar einmal mehr die Wahrheit gesagt. Und das wieder so, dass selbst ihr Gegenteil noch richtig ist.
Wulff-Wochen bei PPQ: Das Zinsorakel von Luzern
Christian Wulff ist ein Vorbild, ein Vorbild nicht nur an Standhaftigkeit, weil er auf seinem verlorenen Posten ausharrt, wo andere vor lauter Peinlichkeit schon ins Exil gegangen wären. Christian Wulff aber ist auch ein Vorbild, weil er nachfolgenden Generationen vorlebt, wie wichtig es ist, nicht nur einfach Deutsch zu sprechen, sondern auch immer zu wissen, was man sagt. Und was nicht. Vom Beginn seiner Affäre ist Wulff der Strategie aller großen Gangster gefolgt: Sage so wenig wie möglich. Belaste Dich nicht selbst. Benutze Doppeldeutigkeiten, die eindeutig klingen. Lenke die Fahnder ab, indem du Nebensächlichkeiten ausgiebig diskutierst.
Dass er keine Geschäftsbeziehungen zu seinem "väterlichen Freund Geerkens" (Wulff) hatte, stimmte ja. Er hatte welche zu dessen Frau. Dass der neue Hauskredit schon "abgeschlossen" war, stimmte auch. Der Vertrag war nur noch nicht unterschrieben. Dass er trotzdem bereits galt, wie Wulff einem Millionenpublikum im Fernsehen versicherte, hatte der studierte Jurist wohl ausnahmsweise wirklich sogar selbst geglaubt. Es gehört ja kein Fachwissen dazu, im Schloss Bellevue zu residieren.
Mit Unschärfen, Löchern und Lücken immer knapp am moralischen Offenbarungseid entlang, und das über acht Wochen - niemand hat Wulff das vorgemacht und niemals wird es ihm jemand nachtun können. Denn der erste Mann im Staate ist auch im Trommelfeuer der vergangenen Wochen jederzeit in Deckung geblieben, er hat immer wieder wieder und immer weiter "gelogen, getrickst und mit Halbwahrheiten gearbeitet" (Spiegel, Stern), wie neue Zeitungsberichte zu zeigen versuchen. Danach wäre Wulffs Erklärung, dass seine Frau einen Audi Q3 bestellt und bis zur Auslieferung des Wagens vom Hersteller ein Vorserienmodell zur Verfügung gestellt bekommen habe, für das sie eine "monatliche Pauschale" zahle, auch wieder nur eine Gelegenheitswahrheit gewesen.
Die Staatsanwaltschaft prüft laut "Spiegel" den Vorwurf, dass die Regelung mit der "monatlichen Pauschale" zwar ab Dezember 2011 galt, Familie Wulff den Ökoflitzer aus Ingolstadt aber nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau, den Wulff inzwischen per Einstweiliger Verfügung verbieten ließ, schon ab Sommer 2011 gefahren habe.
Nicht mehr wiederholt werden darf die Behauptung, dass der sonst noch nirgends erhältliche Wagen
Wulff-Wochen bei PPQ: Das Zinsorakel von Luzern
Es war vielleicht eine unbezahlte Nebentätigkeit als Testfahrer bei diesem Autokonzern. Nicht ungefährlich. Das Testen. Statt Häme hätte der Bundespräsident also eher Anerkennung verdient.
AntwortenLöschenScheint, wie so vieles in den letzten Wochen, eine Falschmeldung gewesen zu sein.
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