Als der ehrenwerte Vorsitzende Richter ihm das Wort erteilte, griff sich Frederic Whiteworse an den Schlipsknoten, um ihn letzte Mal zurechtzurücken. Die Reporter im Saal zückten ihre Blöcke, es wurde still, als Whiteworse zu sprechen begann. "Wir haben hier zu befinden über einen Fall", sagte er mit seiner warmen, sonoren Stimme, "wie ich ihn in meiner langen, langen Laufbahn noch nicht erlebt habe." Ein paar ältere Damen in der dritten Reihe nickten unwillkürlich, ein Herr in der zweiten schaute betreten auf seine blankgeputzen Schuhe.
Zu grauenhaft waren die Details, die Frederic Whitehorse jetzt aufzählte. Freiheitsberaubung. Folter. Nötigung. Erpressung. Misshandlung. Dunkle Flecken zeichneten sich auf dem Gesicht des großen Mann mit dem weißen Habichtskopf ab. Whiteworse war erregt, das passierte dem erfahrenen Anwalt nur selten. "Doch hier", rief er in Richtung der Geschworenenbank, "ist die Grenze dessen erreicht, was ein Mensch ertragen kann."
Er könne es dem Gericht jedoch nicht ersparen, in Einzelheiten zu gehen, sagte er. Und schilderte das Martyrium seiner hübschen, dunkelhaarigen Mandantin, die mit nahezu unbewegtem Gesicht neben ihm saß und aus bewölkten Augen in die Runde schaute. Whitehorse beschrieb, wie die junge Frau mit falschen Versprechungen von daheim fortgelockt worden war. Wie man sie zur Arbeit gezwungen hatte. Wie ihre Versuche, Widerstand zu leisten, gebrochen worden waren. Einfühlsam malte der Rechtsanwalt ein schreckliches Bild von Essenentzug, Leben an einem fremden, unbekannten Ort. Verhinderten Kontakten nach Hause. Gekappten Verbindungen zu allen Freunden und Bekannten.
"Es war schlimmer als im Gefängnis", schloss er nach einer halben Stunde, bei der einige Tränen im Saal geflossen waren. Mit Abscheu schauten die Prozessbesucher auf die schmale, ja, fast dünne ältere Dame, die hinter den Anklagebank klemmte wie ein eingeschrumpeltes Fragezeichen.
Ungerührt schien sie, nicht einmal ein Anflug von Reue zeigte sich in ihrem Gesicht, als Frederic Whiteworse sich direkt an sie wandte und wetterte: "Sie haben Mary Tar nicht nur eingesperrt und gequält, nein, Sie haben sie am Ende mit kochendem Pech übergossen!" Nur der Kunst der Ärzte sei es zu danken, dass die gerade mal 22-Jährige die Tortur überlebt habe. "Das mag Ihnen bis heute egal sein", rief der Anwalt nun mit donnernder Stimme, "doch ich bin sicher, dieses Gericht wird Sie, Frau Holle, mit dieser Nummer nicht durchkommen lassen."
Elfmärchenschießen - die PPQ-Politballaden
Zu grauenhaft waren die Details, die Frederic Whitehorse jetzt aufzählte. Freiheitsberaubung. Folter. Nötigung. Erpressung. Misshandlung. Dunkle Flecken zeichneten sich auf dem Gesicht des großen Mann mit dem weißen Habichtskopf ab. Whiteworse war erregt, das passierte dem erfahrenen Anwalt nur selten. "Doch hier", rief er in Richtung der Geschworenenbank, "ist die Grenze dessen erreicht, was ein Mensch ertragen kann."
Er könne es dem Gericht jedoch nicht ersparen, in Einzelheiten zu gehen, sagte er. Und schilderte das Martyrium seiner hübschen, dunkelhaarigen Mandantin, die mit nahezu unbewegtem Gesicht neben ihm saß und aus bewölkten Augen in die Runde schaute. Whitehorse beschrieb, wie die junge Frau mit falschen Versprechungen von daheim fortgelockt worden war. Wie man sie zur Arbeit gezwungen hatte. Wie ihre Versuche, Widerstand zu leisten, gebrochen worden waren. Einfühlsam malte der Rechtsanwalt ein schreckliches Bild von Essenentzug, Leben an einem fremden, unbekannten Ort. Verhinderten Kontakten nach Hause. Gekappten Verbindungen zu allen Freunden und Bekannten.
"Es war schlimmer als im Gefängnis", schloss er nach einer halben Stunde, bei der einige Tränen im Saal geflossen waren. Mit Abscheu schauten die Prozessbesucher auf die schmale, ja, fast dünne ältere Dame, die hinter den Anklagebank klemmte wie ein eingeschrumpeltes Fragezeichen.
Ungerührt schien sie, nicht einmal ein Anflug von Reue zeigte sich in ihrem Gesicht, als Frederic Whiteworse sich direkt an sie wandte und wetterte: "Sie haben Mary Tar nicht nur eingesperrt und gequält, nein, Sie haben sie am Ende mit kochendem Pech übergossen!" Nur der Kunst der Ärzte sei es zu danken, dass die gerade mal 22-Jährige die Tortur überlebt habe. "Das mag Ihnen bis heute egal sein", rief der Anwalt nun mit donnernder Stimme, "doch ich bin sicher, dieses Gericht wird Sie, Frau Holle, mit dieser Nummer nicht durchkommen lassen."
Elfmärchenschießen - die PPQ-Politballaden
Deswegen der fehlende Schnee. Frau Holle in Untersuchungshaft und niemand da, der die Bettenausschüttelt.
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