"Viele Bürger misstrauen einer Politik, die ihre Versprechungen und Ankündigungen in immer kürzeren Zeitabständen revidiert und das Maß für die Dinge zu verlieren droht", heißt es in der "Bogenberger Erklärung", mit der Experten um Ifo-Chef Hans-Werner Sinn vor dem neuerlichen großen Rettungsgipfel der europäischen Staatsführer in der FAZ versuchen, die paneuropäische Krise zu erklären. Der ausufernde Text lohnt, jede zeile zu lesen: Nie zuvor wurde das institutionalisierte Euro-Desaster so nachvollziehbar, klarsichtig und unverblümt beim Namen genannt. Sinn und Co. erklären in 16 Punkten sehr übersichtlich, wie es zur derzeitigen Situation kam, wo die Frontlinien verlaufen und welche "Wege aus der Krise" (SZ) nur noch weiter in den Sumpf aus billigem Geld und beständig anwachsenen Schulden führen.
Vielbeschworene Mächen wie das von den Spekulanten, deren unheilvolles Tun Europa in den Abgrund geführt habe, oder das vom "Euro-Gewinner Deutschland" werden enttarnt, das Geschwafel von der bloßen "Vertrauenskrise" mit ökonomischen Fakten konfrontiert und die atemberaubenden Zahlen der bislang aufgelaufenen Rettungssummen denen zugeodnet, die sie am Ende werden bezahlen müssen. Wer den Text gelesen hat, hat anschließend zumindest eine Ahnung davon, welch ein realitätsfernes Rührstück das Staatstheater in Sachen Euro-Rettung seit wenigstens 18 Monaten spielt. Einen Vorschlag, wie und wohin der Vorhang fallen soll, haben die Verfasser nicht. Nur einen Rat: "Wenn man einen falschen Weg genommen hat und sieht, dass man dem Ziel nicht näher kommt, muss man innehalten, ein Stück zurück gehen und dann einen neuen Weg beschreiten. Es macht dann keinen Sinn, noch beherzter voran zu schreiten.
Zur Bogenberger Erklärung
Zur Zusammenfassung der Kernthesen
Der riesige Kapitalexport aus Deutschland in die Defizitländer, den der Euro mit sich brachte, ist eine wesentliche Ursache dafür, dass Deutschland lange Zeit die niedrigste Nettoinvestitionsquote aller OECD-Länder hatte, beim Wachstum die rote Laterne trug und eine Massenarbeitslosigkeit durchlebte, die die Regierung Schröder zu schmerzlichen Sozialreformen zwang.
AntwortenLöschenHeute sagt man dazu, "der Sozialabbau ist alternativlos".
Hat doch Benny Bernanke schon vorher gesagt: Der Euro wird kommen, aber er wird keinen Bestand haben. - Wo viel Weisheit ist, da ist auch viel Grämens, sagt Shlomo der Weise, und in der Edda heißt es: Des Weisen Herz ist wenig froh.
AntwortenLöschen-Hildesvin-
Die volkswirtschaftliche Wortwahl ist etwas schwer verständlich, aber dort, wo sie es ist, inhaltlich nachvollziehbar.
AntwortenLöschenkönnt ihr euch nicht mal alle im fernsehen an einen tisch sitzen und so diskutieren? ich würde mir die sendung auf jeden fall anschauen, man wird nicht dümmer dadurch - und das ist so selten
AntwortenLöschenDa verschlägt es sogar ppq - zwar nicht die Sprache, aber doch den Humor.
AntwortenLöschenDass wir ausgenommen werden wie die Weihnachtsgänse, ist aber nur der eine Skandal.
Der andere liegt darin, dass sämtliche deutsche "Qualitätsmedien", nicht nur die Hamburger 'Rettungsfachpresse' (wie ppg mal ähnlich formulierte) und natürlich auch die SZ, sondern sogar die WELT und das Handelsblatt diese Erklärung unterdrücken (und damit verhindern, dass die Bürger von diesen Fakten Kenntnis nehmen). (Ob das wohl auch etwas mit dem in Kürze auslaufenden FDP-Mitgliederentscheid zu tun hat?)
Falls dir doch noch ein bissiger Text dazu einfällt, ppg, leihe ich dir gern die Überschrift aus meinem Blog: "Dummheit ist die erste Bürgerpflicht".
Geile Mugge, klingt wie Eisenstuck nach einem Päckchen Kreide !
AntwortenLöscheneisenstuck nach einer falsche fangoöl. ich sage mal: überraschung. das sind wirklich die ärzte
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