Hier ein bisschen drehen, dort ein bisschen schrauben. Und schon wird aus dem Sommer, der drei Tage währte, eine Jahreszeit, die klimawandelgerecht "etwas zu warm" ausgefallen ist. Kein Problem für die Experten des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig, die einen ganzen Monat vor Toresschluß schon mal Bilanz zogen. In Sachsen-Anhalt sei der Sommer "von Juni bis August etwas zu warm und zu nass ausgefallen", teilte der Metereologe Jurik Müller der einzig wahren Nachrichtenagentur dpa mit.
Zwar sei es "nicht richtig heiß" geworden. Doch wenn man mal davon absehe, dass der Sommer erst am 21. Juni beginne und der Juli ebenso wie der August vielen Menschen als überwiegend fürchterlich kalt in Erinnerung geblieben sei, habe es doch 32 Sommertage mit Temperaturen von über 25 Grad gegeben. Bei insgesamt nur 68 Tagen im fraglichen Zeitraum eine recht gute Quote, denn im Durchschnitt würden in "den betreffenden drei Monaten" (Müller), von denen einer bekanntlich überwiegend zum Frühling zähle, "nur 29 Sommertage gezählt".
Auch sonst war der Sommer 2011 entgegen der Wahrnehmung vieler Mitteldeutscher bombig. Mit rund 595 Stunden schien die Sonne 40 Stunden mehr als im Schnitt in den Vorjahren. Regen fiel laut Müller über die drei Sommermonate hinweg unregelmäßig im Land. Warum es trotzdem "zu nass" (DWD) gewesen sei, müsse noch untersucht werden. Es liege wohl daran, dass es " meist geballt wenige Tage am Stück, aber dafür heftig" geregnet habe. Für den September gab der Experte eine vorsichtige Prognose ab: «Möglicherweise können wir einen warmen Altweibersommer genießen», sagte er. Möglicherweise aber auch nicht. "Statistisch bedeutet ein trockener Septemberbeginn mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass auch der gesamte Monat niederschlagsarm bleibt", sagte Müller. Genausogut könne es aber viel regnen oder sonnig werden. Nach dem 21. September sei dann jedoch nicht mehr mit einer Rückkehr des Sommers zu rechnen, denn ein alter Bauernspruch sage "Ist der Sommer erst zu Ende, kommt es selten nur zur Wende".
Alle Wetter: Tropen im Eis
Wenigstens die Wirtschaft floriert: „So viele Eisbecher, wie in diesem verregneten Sommer, hat er noch nie verkauft.“
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