Kürzlich erst hatte der Deutsche Wetterdienst in seiner Jahrespressekonferenz zum Klimawandel leidenschaftlich vor einer dramatischen Erwärmung der Luft- und Meerestemperaturen gewarnt. „Die bestehenden Minderungszusagen und Maßnahmen reichen nicht aus, die Erderwärmung bis 2100 auf zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“, sagte der Präsident des Deutschen Wetterdienstes, Gerhard Adrian. Besonders schlimm sei das, weil durch die sich weltweit immer mehr verbessernde Luftqualität mit einem zusätzlichen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um ein Grad zu rechnen sei. Denn es gibt weniger Staub- und Rußteilchen sowie Sulfate in der Luft, die die Sonnenstrahlung abschwächen, es wird wärmer und alles wird schlimmer.
Klimaschutz durch zusätzliche Verschmutzungsmaßnahmen müsse daher jetzt massiv forciert werden, weil sich die ersten Auswirkungen bereits zeigten: So war der Juli, den viele Zeugen kalt fanden, eigentlich nur "unterdurchschnittlich warm" (DWD) dafür aber nicht regnerisch, sondern nur "überdurchschnittlich nass" (DWD).
Doch als "Sommermonat" habe der Monat "die Deutschen enttäuscht", findet wenigstens der "Stern" nach einer kurzen Umfrage unter allen 82 Millionen Einwohnern klare Worte. Im Gegensatz zu sonst gebe die Statistik dem Gefühl diesmal recht: Auch der Deutsche Wetterdienst, der den kühlen Juni noch als "zu warm" gefeiert hatte, gab zu, dass der Juli "der erste zu kalte Monat des Jahres" gewesen sei. Zumindest gemessen am "langjährigen Mittel", von dem allerdings wie stets nicht mitgeteilt wird, auf einen wie langjährigen Zeitraum es sich bezieht.
Trost kommt von Norden, denn dort wenigstens war es nach Angaben des DWD noch "gebietsweise etwas zu warm". Auf der Schwäbischen Alb dagegen sei sogar leichter Bodenfrost festgestellt worden. Dadurch fiel der Gesamtmonat im Vergleich zum langjährigen Mittel mit 16,1 Grad (im vergangenen Jahr hatte es noch bei 16,9 Grad gelegen) um 0,8 Grad zu kühl aus.
Im Vorjahr war der Juli "extrem sonnig und heiß", flunkert der "Stern" da klimapolitisch hochengagiert angesichts einer damals vom DWD herausgegebenen Pressemitteilung, nach der der Monat zwar anfangs heiß, später aber vor allem von "vielerorts ergiebigem Regen" Regen geprägt war.
Nass ist sowieso die neue Dürre, denn die vom DWD seit Jahren beharrlich prophezeiten Dürresommer scheinen ihre Einladung auch in diesem Jahr nicht erhalten zu haben. Mit rund 114 Litern pro Quadratmeter regnete es im Juli 2011 etwa 48 Prozent mehr als im Durchschnitt vergangener Jahre. Gute Voraussetzungen für zu trockene Sommer in der Zukunft, selbst wenn die Sommer nur wieder nicht total nass werden: Mit jedem Liter, der fiel, stieg der vom Wetterdienst als "normale Regenmenge" betrachtete Durchschnitt, der bisher für den Juli bei 78 Liter pro Quadratmeter lag. Und damit die Hoffnung, dass ein nächster Juli dann schon viel zu trocken sein wird, wenn auch nur wieder ganz normal feucht ist wie früher.
"Nass ist die neue Dürre", ja, das trifft des Wahnsinns Kern.
AntwortenLöschenund das fängt erst an!
AntwortenLöschenIch wiederhole mich da gerne, auch wenn es gegen den DWD geht. Januar, Febuar und März waren für mein Dafürhalten viel zu kalt.
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