Freitag, 26. August 2011

Verbot der Woche: Verbale Bombenleger

Es ist ein Schock für alle redlichen Surfer, ein Rückschlag für jeden, der an das Gute glaubte, das auch im Internet irgendwann einmal die Oberhand behalten würde, zärtlich angeleitet von der Sperr- und Suchmaschine Google, von willensstarken Bloganbietern wie Wordpress und natürlich dem Bundesblogampelamt (BAA) im mecklenburgischen Warin.

Nun aber wechselt mit Google, dem Suchriesen, dem hier bei PPQ bereits vor Jahren der nahe Untergang vohergesagt wurde, einer der größten Verbündeten des Guten und Wahren auf die Seite der Menschenverachtung, auf die Seite der Zuspitzer und verbalen Bombenleger. Unglaublich: In seiner Instant-Suche, die Benutzern dabei hilft, herauszufinden, wonach sie suchen wollen, ergänzt die angeblich maschinelle Intelligenz die Worte "wie viel" automatisch mit "e Türken wurden in den letzten Tagen vernichtet".

Schuld ist angeblich der "Algorhythmus", nach dem die Google-Software die Anfrage ergänzt. Dabei wird im Deutschen zuerst einmal der Umlaut durch einen Vokal ersetzt, bei "Türken" wird hier "Turken". Im nächsten Schritt schaut die Maschine, welche Anfragen mit "wie viel" und "Turken" zuletzt beliebt waren - und dank der Ehec-Seuche, die beinahe die gesamte Menschheit ausgelöscht hätte, war das die Frage "Wie viele Gurken wurden in den letzten Tagen vernichtet".

Der Rest ist Tippfehlermanagement. Nach "Türken" wird insgesamt häufiger gesucht als nach "Gurken", woraus Google messerscharf schließt, dass "Gurken" ebenso wie "Turken" ein Tippfehler sein muss. Bleibt "Türken" übrig.

Nutzer sind angewidert, türkischstämmige Mitbürger wenden sich mit
Grausen, die von PPQ umgehend alarmierte Bundesregierung warnt Minderjährige inzwischen offiziell vor der Eingabe von "wie viel" in die Suchmaske. Weitergehende Massnahmen im Rahmen der bürgerschaftlich engagierten PPQ-Reihe "Verbot der Woche" will das Kabinett am Rande der nächsten Eurorettungssitzung abstimmen. Google müsse seinen Suchtechnik so optimieren, dass politisch nicht korrekte Antworten generell ausgeschlossen sind, hieß es im politischen Berlin.

4 Kommentare:

  1. Es reicht eben nicht, lediglich die Hälfte aller Internetseiten in den Suchergebnissen auszublenden - nach einer Google-Bedienung mit Begriffssuche sollte der Bediener sofort auf den Internetauftritt der Bundesregierung weitergeleitet werden, damit er immer auf der richtigen Seite landet!

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  2. ich fordere schon seit jahren die bundessuche! mit handgemachten ergebnissen.

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  3. Undwenn das kein Service von Google ist:

    Übersetzte englische Ergebnisse anzeigen für:
    wie viele türken wurden in den letzten tagen vernichtet (how many Turks were killed in the last days)

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  4. ja, der hass vernetzt sich international. ich glaube fast, das internet wird langsam zum größten tatort der welt.

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