"Deutsche Garantien steigen auf 211 Milliarden - Schwarz-Gelb startet Projekt Euro-Rettung", jubelt der Nachrichtensender n-tv angesichts den Ankündigung aus Berlin, die Bundesregierung werde ein Gesetz zur Stärkung des Euro-Rettungsfonds verabschieden. Noch gibt es ein bisschen Streit, denn alle Meinungslager im Land müssen mitgenommen werden. Doch am Ende wird ein "erweiterter Instrumentenkasten des Rettungsschirms" stehen, mit dem "der erhöhte Garantierahmen für die Notkredite national umgesetzt werden" kann.
Die reden jetzt wovon? Die meinen was, wenn sie "Änderungen am Stabilitäts-Mechanismus-Gesetz" beschließen, mit dem der "Hilfsmechanismus für überschuldete Euro-Länder im deutschen Recht verankert ist"?
Jedenfalls nicht, was irgendwer erfahren soll, das ist klar. Denn anderenfalls würde das Wortgeklingel schnell enttarnt als das, was es ist: Theaterdonner zur Beruhigung der Märkte, eine Milliardenmogelei, die nicht den "Euro rettet" (Merkel), sondern die Pläne zur schnellen Schaffung der "Vereinigten Staaten von Europa" (von der Leyen).
Wenn alle kein Geld haben, ist es gut, wenn sie wenigstens die Miete zusammen zahlen und gemeinsam einkaufen, schallt es aus dem "Instrumentenkasten des Rettungsschirms", auf dem knackige Parolen wie "Schuldenbremse" stehen.
Morgen, morgen, nur nicht heute! Nach einer McKinsey-Studieüber „die globale Kreditblase und ihre ökonomischen Folgen“, die Daniel Daffke ausgegraben hat, haben die großen Industrieländer den „Pumpkapitalismus“ (Ralf Dahrendorf) in einem für Friedenszeiten bis dato nicht bekanntem Maße vorantrieben. Während sie "Sparen sparen!" riefen, fuhren sie die Staatsausgaben hoch wie nie zuvor.
"Seit 2008 ist die Schuldenquote in den meisten Ländern nicht im bisherigen Tempo weiter gestiegen", lobt Daffke - allerdings bezieht er in diese Rechnung nicht ein, was an neuen Schulden für Bankenrettung, Euro-Instrumentenkästen und Hilfsmechanik angehäuft wurde. Hier hilft n-tv: Mit dem hilfsmechanischen Instrumentenkasten zur Euro-Rettung werde der " Garantierahmen, mit dem Euro-Regierungen die Kredite des Rettungsschirms absichern, von 440 auf 780 Milliarden Euro erhöht". Für Deutschland stiegen die Haftungssumme damit auf 211 Milliarden Euro. Das ist ein Volumen, das mehr als zwei Dritteln eines Bundeshaushalts und der gesamten übrigen Neuverschuldung von drei Jahren entspricht.
Für die gibt der Bund derzeit rund 15 Prozent aller neuaufgenommenen Kredite aus. Einfache Rechnung: Um neue Schulden in dreifacher Höhe bedienen zu können, müssten dann schon rund zwei Drittel aller neuen Kredite direkt an die Gläubiger der alten weitergeleitet werden.
Moralische Verwahrlosung bei EF
Stunden später fragt sich auch die "Welt", wer das verstehen soll
Habe es schon lange aufgegeben, mir bei dem Milliardenweitwurf die Zahlen zu merken.
AntwortenLöschenDie 211 Milliarden sind (glaube ich) nur ein Teil eines größeren Pakets.
Sinn hat neulich nachgerechnet und kam auf 400.
Aber eine große Rolle spielt der Unterschied nicht. Ist nur die Frage, ob Deutschland gleich oder bald pleite ist.
die 211 milliarden stehen in dem gesetz, das jetzt beschlossen werden soll. sogar exakt 211,0459 milliarden euro.
AntwortenLöschen400? wenn man das dazurechnet, was bisher gebürgt wurde, kommt das wohl hin. wobei: eher mehr.
die verstecken ja seit jahren alles in nebenhaushalten, da kommt kein schwein mehr hinterher.
pleite? achso. noch lange nicht
Die 400 Mrd. beziehen sich wohl darauf, dass die europäische Zentralbank in gewaltigem Umfang nicht nur Staatsschulden der PIIGS aufgekauft hat, sondern auch sonst den dortigen Banken unter die Arme greift, indem sie Kredit für Besicherungen minderer Qualität herausgibt.
AntwortenLöschenAber die himmlische Strafe für die Eurobonditen steht schon fest: Am Südportal des Welfenmünsters in Steingaden sind die höllischen Qualen, welche die Eurobonditen dereinst werden erleiden müssen, bereits in Stein gemeißelt.
Bildnachweis siehe in meinem Blog (http://beltwild.blogspot.com/2011/08/eurobondit-am-sudportal-des.html).