Ania Witczak kommt aus Polen, aber wenn sie singt, klingt das eher russisch. Überhaupt schafft es die Frauenkapelle Dikanda, ein musikalisches Äquivalent zur Globalisierung zu erschaffen: Im Diskant tirillierend wie der Soundtrack sowjetischer Märchenfilme, rhythmisch wie marokkanische Berbergesänge, unverständlich wie kurdische Volkslieder. Genau das Richtige also für die große völkerkundliche PPQ-Serie Gesänge fremder Völkerschaften, die in der Vergangenheit schon all diese Strömungen des Kunstschaffens der Völker dieser Welt einem globalen Publikum präsentierte.
Dikanda nun sind die Pogues Polens, ihre Lieder beschwören den Geist der großen geistigen Gesänge Spaniens, sie sind die andere Seite peruanischer Indianerweisen, eine friedliche und dem Publikum völlig unverständliche Variante amerikanischer Highway-Musik, gespielt von finnischen Frauen.
Musik ohne Halt, zelebriert neben Ania Witczak von Kasia Bogusz, die eine Zahnspange trägt, und Geigerin Kasia Dziubak, die gerade schwanger ist. Von Halle aus, wo das Trio mit Dreimannverstärkung einen bravourösen Auftritt absolvierte, zieht die Stettiner Kapelle kommenden Monat nach Amerika.
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