Hiobsbotschaften aus der pazifischen Tiefsee drohen die weltweite Rohstoffkrise weiter zu verschärfen. Wie die "Welt" wie immer gleichlautend mit der "Tagesschau" berichtet, haben Forscher auf dem Meeresgrund "riesige Vorkommen" von sogenannten seltenen Metallen entdeckt. Damit könnten auch bislang so seltene Metalle wie Cer, Yttrium, Lanthan, Neodym, Europium oder Lutetium das Schicksal des vielmals vorhergesagten Oil Peak erleiden und durch ein Überangebot knapp werden.
Dabei hielt China eben noch die ganze Welt am Gängelband, weil das Reich der Mitte ungerechterweise über die größten Vorkommen an Seltenen Erden verfügte. Deutsche Medien peinigte vor drei Monaten noch kollektiv die Frage, wie "sich Europa auch künftig die Rohstoffe sichern" könne, "die zum Bau von Handys, Computern, Energiesparlampen und Akkus benötigt werden?", herrscht jetzt allenthalben große Freude. Nicht weil Hightech-Produkte ohnehin in China produziert werden, sondern weil der Fund so gigantisch ist, dass sich der Name Seltene Erden (Rare Earth) nicht mehr wird halten lassen.
Dann machen sich Seltene Erden richtig rar und eine Rohstoffkrise droht. Während die "Zeit" schon leicht euphorisiert von einem "massenhaften" Fund spricht, hat die FAZ das gefundene Menge auf die Vokabel "groß" heruntergerechnet. Nur der österreichische "Kurier" macht noch vorsichtig Hoffnung auf den Erhalt der traditionellen Seltenheit. Er sieht vorerst durch den Fund nur "Tonnen seltener Erden im Pazifik" entdeckt.
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