Kein Preis für Putin, kein Kreuzberg für Sarrazin, kein Preis mehr für Broder. Nur 48 Stunden, nachdem das demokratische Deutschland wie ein Mann gegen eine vom Staatssender ZDF geplante Hetzsendung mit dem früheren Sozialsenator Thilo Sarrazin mitten aus dem Berliner Stadtteil Kreuzberg aufgestanden ist, hat sich der seit Jahren wegen unbotmäßiger Äußerungen in der Kritik stehende Kolumnist Henryk M. Broder vom Journalistenpreis des Deutschen Kulturrates trennen müssen. Broder hatte die Auszeichnung für seine im Spätabendprogramm versteckte Satiresendung "Deutschland-Safari/Entweder Broder" erhalten, die seinerzeit nach Ansicht des Kulturrates "gesellschaftspolitische Fragen wie Integration, Religionszugehörigkeit und kulturelle Vielfalt in Deutschland thematisiert" hatte.
Etwas, das Thilo Sarrazin nie gelungen ist. Weshalb der Kulturrat es "mehr als peinlich" fand, dass das Kulturmagazin "Aspekte"Sarrazin unter sichtbarer filmischer Beobachtung durch Berlin-Kreuzberg und Neukölln schickte, um mit den absehbaren wütenden Reaktionen einen "vorhersehbaren Eklat zu inszenieren".
Eine Botschaft, die beim starrköpfigen Broder nicht anzukommen scheint. Er hält es für durchaus nicht peinlich, mit Sarrazin nach Kreuzberg zu fahren, denn er habe bei seiner Deutschland-Safari eigentlich nichts anderes getan. "Peinlich ist nur Ihre unsägliche Stellungnahme, mit der Sie sich auf die Seite des Pöbels stellen, der in Teilen von Kreuzberg mittlerweile das Sagen hat", wettert der Humorist, der im übrigen der Meinung ist: "Selbst wenn Sarrazin und das ZDF vorgehabt hätten, einen Eklat zu inszenieren, so ist das in einer funktionierenden Demokratie, die nicht von Kulturräten verwaltet wird, ein legitimes Mittel, auf Umstände, Missstände und Zustände aufmerksam zu machen, deren Existenz gerne geleugnet wird."
Nazialarm in der No-Go-Area
"Kein Preis für Putin, kein Kreuzberg für Sarrazin, kein Preis mehr für Broder."
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