Nicht heißer Sommer und nicht kühler Landregen, nicht die Ignorarnz von Unesco und Kunstfreunden und nicht der Vernichtungsfeldzug anatolischer Haussanierer können den Kachelmann von Halle davon abhalten, seine große Vision einer komplett neuverkachelten Altstadt zu verfolgen. Auch wenn der nach neuen Erkenntnissen der Kacheologie von ihm verwendete Fliesenkleber Ceresit in den zurückliegenden kalten Sommerwochen schon beim Einstreichen der kunstsinnigen Kleinwerke zu trocknen begann, hat der von Freunden und Verehrern nur ehrfürchtig "Kachel Gott" genannte Genius konsequent weitergearbeitet an seinem großen Werk.
In seiner "Mutter Courage"-Serie kommentiert der Kultkünstler, den PPQ
im großen Kachelverzeichnis ein Denkmal gesetzt hat, seit Jahren die zunehmende Armut in Deutschland, ein Phänomen, das für den normalsichtigen außerhalb des politischen Berlinkkaum wahrzunehmen ist. Hier aber springt dem Kunstfreund das Elend der Kindern ins Auge, die ohne Frühstücksbrot in die Schule müssen, der Kummer der Mütter wird gezeigt, die keine Kinder mehr bekommen wollen, und die Väter werden vorgestellt, bei denen das Geld oft nicht reicht, um Haus und Hof beim staatlichen Lotto zu verspielen. Der Atem der Geschichte, gebrannt in kalten Stein. Eine Fliese fürs Waffenverzeichnis.
Das große PPQ-Kachelwatchblog
Kachelisation
Kanonen auf Kacheln
Kachelland ist abgebrannt
Das einzige Kleben
Vernichtungsschlag gegen Fliesenprojekt
Nichts gilt der Fliesenleger im eigenen Land
Niedergang der Fliesenkultur
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