Der Vorteil für den Leser liegt auf der Hand: In Zeiten, in denen es immer mehr Menschen an der Zeit mangelt, lange Texte zu lesen, schafft es ein qualitätsmediales Portal wie "Spiegel Online", dem nach Neuigkeiten dürstenden News-Konsumenten nicht nur die hard facts, sondern im selben Beitrag auch gleich noch die Meinung der Redaktion mitzuteilen.
Das spart mächtig Zeit auf beiden Seiten, wie dieses schöne aktuelle Beispiel zeigt. Mladic sei "endlich" im Uno-Gefängnis, schreibt das Blatt, das sich natürlich demnächst ausführlich und sehr kritisch über den Verfall der journalistischen Sitten im Fall Kachelmann auslassen wird. Jetzt aber erst mal die Kommennachricht des Tages, zwei zum Preis von einem. Und jeder weiß, was er zu denken hat. "Endlich" ist so kurz und sagt doch alles. "Endlich" seufzen in diesem Fall alle anständigen Menschen. Denn Mladic hat dieses Schicksal verdient. Denn Mladic ist ein Kriegsverbrecher. Mladic steht also völlig zurecht vor Gericht. Das wird ihn auch garantiert verurteilen. Müssen, nach dieser Zeile. Dann wird das Urteil endlich gefallen sein. Wenn es nicht schon gefallen ist.
Mehr Qualitätsspiegel und
noch mehr
Übrigens:
AntwortenLöschenDieses Magazin aus dem von hanseatischen Edelmenschen bevölkerten Nordistan macht seinem Namen im "physikalischen" Sinn durchaus alle Ehre, vertauscht es doch konsequent Rechts und Links, wie sein photonenreflektierender "Namensvetter".
So wird z. B. von den dortigen Chefideologen ein von faschistoiden, totalitären, hasserfüllten, schwarzvermummten Schlägern verübter roher Gewaltausbruch als "linksautonome Kundgebung" tituliert.
Obo
"linksautonone Kundgebung"?
AntwortenLöschenDas ist ja schon fast Kriminalisierung. Die offizielle Sprachregelung lautet nämlich "friedliche Kundgebung, an deren Rande ..."
Zurück zu Mladic. Wie mit solchen Tätern zu verfahren ist, lesen wir in der taz:
"Der Grund dafür: Das Opfer müsse beweisen, dass etwas passiert sei, obwohl es doch eigentlich umgekehrt sein müsste: Der Täter müsse beweisen, dass nichts passiert sei."
das steht da womöglich wirklich.
AntwortenLöschenzusammen mit dem kachelmanndings, wo die taz ja auch schon trauerte, dass leider schuld bewiesen werden müsse, nicht unschuld, deutet das auf einen bevorstehenden zeitenwechsel.
wenn die taz erst regierungsblatt ist, diskutieren wir dann sicher frage, ob das nichtvorhandensein der fingerabdrücke eines tatverdächtigen am tatort ein ausreichender beweis für seine unschuld ist.
ich denke fast, das wird irgendwann mal nicht mehr reichen
Ja, das wird irgendwann nicht mehr reichen. Nicht einmal das "NichtzumKreisderTatverdächtigengehören" wird dann als Unschuldsindiz ausreichen. Schwere Zeiten für die Strafverfolgungsbehörden stehen da ins Haus. Denn, wenn bei einem Verbrechen, von 80 Mio Bunzelbürgern, 79 Millonen 999 Tausend 999 ihr Nichtivolviertsein nachweisen müssen, oh oh, wer soll den ganze Verwaltungskram noch beherrschen, die Abertausende von dennoch notwendigen Verhaftungen, die ganzen Lager, Gulags und Knäste verwalten.
AntwortenLöschenObo
"wenn die taz erst regierungsblatt"
AntwortenLöschenDas war sie bereits 1998-2005, was div. (TV-)Äußerungen einer Journalistin, nennen wir sie einfach einmal: Mascha Birka, durchaus anzusehen bzw. -hören war. Gemein wäre es zu behaupten, daß sie auch deshalb gute Chancen hätte, wenn nicht bei Springer, so doch im veröffentlichenden Subventionsprogramm von Bertelsmann zu landen.
Im übrigen ist *Spiegel* bereits Regierungsblatt, ich sage aber nicht welcher Regierung. Als Tierfreund darf ich erwähnen, daß die zweitägliche III.Reich-Geschichte diesmal mit Kamelen daherkommt.
P.S. Solch bürgerlich-dekadente Vorstellungen wie "Unschuldsvermutung" oder "Trennung von Nachricht und Kommentar" sind einem festen Politstandpunkt abträglich.
Genau das wollte ich auch fragen, wieso ein Journalist keine Meinung haben oder äußern darf. Mir ist das schnuppe, solange die für die Reihe "spannend erzählt" schreiben.
AntwortenLöschenDie Trennung von Nachricht und Kommentar gehört zu den elementarsten Regeln der journalistischen Ethik.
Mit solch katholischem Unfug bin ich noch nie klargekommen.
Eigentlich bin ich derart spät wegen was anderem hierher geschlichen gekommen.
Kann man sich mit diesem +1 gegenseitig die Seiten hochpuschen? Ich drücke eh nur da drauf, was mir auch wirklich gefällt.
Naja, ist auch egal. Beobachten wir lieber, ob google mit der hübschen +1 den Niedergang des Internets noch eine Weile aufhalten kann.
Ich erfreche mich, zu empfehlen, mal unter "Alexander Dorin" zu gurgeln. Unter "Taqqiya" desgleichen. Und, laut Mordechai Levi und seinem Schabbesgoi aus Barmen, Friedrich Engels (dem bekennenden Homophoben), ist das Kriterium der Wahrheit die Praxis.
AntwortenLöschenspon sperrt jeden kritischen blogger und behauptet auch noch dummdreist man hätte gegen die nettiquette verstoßen .
AntwortenLöschenUlfkotte sagt : spon verliert Leser . das stimmt : die Spiegelleser wissen tatsächlich mehr - aber sie kaufen eben keinen Spiegel mehr
systemfeind / spon / VRIL
das "antifa" Pack hat gute Bez. zur EKD und zum HH - juste milieu - nur noch eine Frage der Zeit bis der vs in Zugzwang kommt ( siehe JF interview ) ; schon bald kommt die Zeit der Abrechnung mit den Bolschewisten .
AntwortenLöschenVRIL
Anonymus, dann sag es doch gleich richtig:
AntwortenLöschen„Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme – ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, i. e. Wirklichkeit und Macht, Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit des Denkens – das von der Praxis isoliert ist – ist eine rein scholastische Frage."
Karl Marx 2. These über Feuerbach
re : Serbienkrieg : Natürlich war der Einsatz der Bundeswehr in Serbien illegal ( Angriffskrieg ) - aber egal - Papier ist geduldig und wer den größeren Knüppel hat ist im Besitz der Deutungshoheit - würde Serbien morgen die brd angreifen so wäre das völkerrechtlich nur ein legaler Gegenangriff -
AntwortenLöschenbesonders unappetitlich : die pseudointellektuellen Einlassungen + Erklärungsmuster der Systemmedien .
VRIL