Trotz allem Gezeter, trotz langwieriger Entscheidungsprozesse und Dieter Wiefelspütz: Deutschland wird immer mehr zum Innovatiosmotor der Internetwelt. Erstmals hat jetzt eine Bundesbehörde Öffnungszeiten eingeführt, die es Nutzern gestatten, während der Dienstzeit des Bundeszentralamtes für Steuern eine Bestätigung von ausländischen Umsatzsteuer-Identifikationsnummern über eine hochmoderne XML-RPC-Schnittstelle vorzunehmen. Deutschland sei zurzeit das einzige Land der Europäischen Union, das eine automatische Abfragemöglichkeit anbietet, erklärt die Behörde zu diesem sogar weltweit einmaligen Angebot.
"Über diese Schnittstelle können Sie sich täglich, in der Zeit zwischen 05:00 Uhr und 23:00 Uhr, die Gültigkeit einer ausländischen Umsatzsteuer-Identifikationsnummer bestätigen lassen", wirbt das vielen Deutschen bisher gänzlich unbekannt gebliebene Amt für das Pilotprojekt, das nach sechsmonatiger Tastphase auf alle deutschsprachigen Netzangebote ausgedehnt werden soll. Nach den Vorgaben des neuen Jugendmedien-Schutzstaatsvertrages böte sich damit eine Vielzahl von neuen, innovativen Chancen für Netznewcomer, hieß es beim zuständigen Bundesblogampelamt im mecklenburgischen Warin. Da ausländische Anbieter wie Suchmaschinen, Internet-Auktionshäuser und elektronische Reisebüros nach Inkrafttreten der Neuregelung ihre Seiten hierzulande schließen müssen, bestehe ein "riesiger Bedarf an gleichwertigen Angeboten mit vernünftigen Öffnungszeiten", erklärte der Bundesverbotsbeauftragte Herrfried Hegenzecht. "Kein Mensch" brauche ein Internet, das jederzeit und immer offenstehe. "Schließlich müssen wir alle auch mal schlafen."
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