Montag, 6. Juni 2011

Apple gegen Gemüseseuche

Das war wieder ein ganz großer Auftritt, den Apple-Chef Steve Jobs in San Francisco auf der Entwicklerkonferenz hingelegt hat. Begrüßt wurde der Großinnovator der geschlossenen Netzwelt mit "We love you"-Rufen begeisterter Gläubiger, doch wer da noch gewillt war, die Nase zu rümpfen, wurde wenig später eines viel Besseren belehrt. Jobs, wie immer im dunklen Rolli, konzentrierte sich diesmal ganz auf die Software der Apple-Produkte: „Wenn die Hardware das Gehirn und die Sehne eines Produkts sind, ist die Software die Mitte und die Seele“, sagte er, ehe er wie erwartet Mac OS Lion mit Mission Control, AirDrop zum Dokumententausch in einem Peer-to-Peer-Netzwerk und das neue Notification Center vorstellte, das alle Benachrichtigungen von iOS an zentraler Stelle sammelt.

Dann aber doch eine faustdicke Überraschung: Auf die in Deutschland
grassierende Ehec-Seuche, deren Ausbreitung das deutsche Staatsfernsehen mit den gewohnten Sondersendungen begleitet, reagiert die kalifornische Firma mit einer neuen Funktion für das iPhone. iOS 5, die neue Version für iPhone und iPad, wird mehr als 200 neuen Funktionen haben. Eine davon verbindet die neue Röntgen-Funktion des Smartphone, die in einem unauffälligen Detektor-Aufsatz steckt, mit einer speziellen "Ehapp" genannten App. Über dieses kleine Programm soll es nicht nur möglich sein, verseuchte Gurken, Tomaten oder Sprossen in echtzeit zu identifizieren.

Nein, laut Jobs werde Apple Gläubigen auch die Möglichkeit verschaffen, Darmkeime und Fäkalienspuren berührungslos zu neutralisieren. "Wir wollten reagieren, bevor auch noch der Apfel als Verursacher der Seuche in Verruf kommt", rief Jobs unter dem Jubel der 5200 Fans im Saal. Die "Ehec-Epidemie" (Der Spiegel) hatte in den letzten drei Wochen allein in Deutschland mehr Menschen das Leben gekostet als die Atomkatastrophe von Fukushima in Japan Opfer forderte.

Ein neues Apple-Patent erlaube es Nutzern nun endlich, sich aktiv gegen den Mörderkeim zu schützen. Dazu habe Apple 50000 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser vom japanischen Kernkraftwerkbetreiber Tepco gekauft, das Jobs persönlich durch Handauflegen dekontaminisert habe. Über einen winzigen Tank, der ab kommenden Montag über iTunes auch auf ältere iPhone-Modelle heruntergeladen werden kann, bevorrate sich das Smartphone mit Lauge zur Darmkeimvorsorge, die per Infrarotfunktion auf Gemüse aller Art aufgebracht wird. "Danach ist der Gurkensalat wieder sicher", versprach Steve Jobs.

4 Kommentare:

  1. Die Relationen sind in der Berichterstattung unserer Panikmacher völlig verlorengegangen. Man möchte gar nicht fragen, wieviel Verkehrsunfalltote es seit EHEC gab, sonst würde jeglicher Verkehr vielleicht verboten.

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  2. immerhin brechen jetzt wegen 2500 infizierten und 22 toten schon die krankenhäuser im norden unter der finanziellen last zusammen. man stelle sich vor, es passiert wirklich mal was...

    dann kommt sofort wieder die diskussion mit dem bundeswehreinsatz im inneren, jede wette

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  3. O-Ton Jobs : "talk to the cloud "

    BW Einsatz im Inland : ist ok für mich wenn die Handytelefonierer aus der U-Bahn entfernt werden ( es gilt die Formel : je öfter jemand sinnfrei mit dem Handy telefoniert desto Hartz ) .

    Man sollte die Häufigkeit sinnfreier Gespräche an die Scoringsystem der banken melden : wer jeden Tag seinem "Schatzi" meldet , daß er "noch schnell schoppen muss " erhält einen ultraschlechten schoringwert - nur so aus Bock .

    Ich bestelle mir immer Wollwohochglanzkataloge und linke Zeitungen ( nur Probeabo ) - das hilft , der scoringwert verbessert sich .

    VRIL

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  4. Wenn wirklich mal etwas passiert dann wird homöopathisiert was das Zeug hält. Der Glaube bewirkt ja Wunder. Und die Protestanten eilen herum, um Hand aufzulegen.

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