"Ja, ja, so blau, blau blau blüht der Enzian", hatte der bekannte Stimmungssänger Heino seinen Anhang versucht, getarnt wissen zu lassen. Doch jeder aufrechte und fortschrittliche Mensch wusste sofort: Blau ist nur Code für braun, das Lied dient mithin nur der raschen Wiedereinrichtung eines dritten oder sogar vierten Reiches und muss deshalb möglichst umgehend verboten werden.
Das geschah zwar nicht, doch nun bietet sich überraschend eine neue Chance, gegen das nur notdürftig als Blau verkleidete Braun vorzugehen.
Wie die in diesen Dingen traditionell hellwache SZ berichtet , konnte der französische Autor Antoine Buéno jetzt endlich nachweisen, was aufmerksame Leser schon seit Jahrzehnten argwöhnten: Die Schlümpfe sind Faschisten, ihre angebliche blaue Hautfarbe ist nur Tarnung für inwendig komplett braune Figuren. "Die Gesellschaft der Schlümpfe ist der Archetyp einer totalitären Gesellschaft, die Züge des Stalinismus und Nazismus trägt", schreibt Buéno in seinem Buch "Le Petit Livre Bleu" (Das kleine blaue Buch), in dem er den Mythos der angeblich so harmlosen Kinderfiguren gnadenlos auseinandernimmt.
Nichts bleibt am Ende mehr von der heilen Welt. Die Folge über schwarze Schlümpfe sei eindeutig rassistisch geprägt, zitiert die SZ. Während der einzige weibliche Schlumpf, Schlumpfinchen, mit dem blonden Haar dem arischen Schönheitsideal entspreche, gleiche die Feindfigur des Gargamel einer antisemitischen Karikatur, hat der Autor in den tieferliegenden Farbschichten erforscht.
Schlümpfe-Erfinder Pierre Culliford, der anfangs mit einer kaum misszuverstehenden Geschichte um einen schwarzen Kater Aufsehen erregt hatte, war zu Beginn seiner Karriere erst auf Druck seines damaligen Arbeitgebers bereit gewesen, die arisch-blonden Haare seiner Figur Johann schwarz auszupinseln, was viel über die Geisteshaltung des damals 18-jährigen Belgiers verrät. Dennoch gelang es erst jetzt, 19 Jahre nach dem Tod des Täters, das verhängnisvolle Treiben endgültig aufzudecken. "Blau ist das neue Braun", warnt die Tagesschau vor "Faschismus unter Zwergen" , von einem "schlimmen Verdacht" spricht auch das Comic-Magazin "Bild". Dabei war, zeigt sich auch die "Welt" entsetzt, "über Peyos politische Haltung bislang nichts Schlimmes bekannt."
Ja, ja, so blau, blau, blau, blüht der Einzian.
AntwortenLöschen"Deutscher sein, heißt eine Sache um ... äh ... *blau* zu sein !"
Ei freilich.Hinter so gut wie allem Harmlosen, Kindlichem, sogar Drolligem und Naivem abendländischer Provenienz lauert die hässliche Fratze des Faschismus. Irgend ein Ober-Vollpfosten aus einer der modernen Dampfplauder-Disziplinen muss sich nur lange genug hinsetzen und heftig herumhalluzinieren, und schon sind manche Lieblings-Figuren als kryptofaschistische Monster entlarvt.
AntwortenLöschenDie" Nachweismethoden" sind äusserst flexibel. Entweder ist es das ubiquitäre Vorkommen irgendeines Phänomens, oder seine Seltenheit oder vollkommenes Fehlen. Beide sind Indikatoren für totalitäre, faschistoide Grundintention. Ganz perfide ist auch braver, netter, harmloser Habitus v. z. B. Comic-Figuren. Das ist besonders niederträchtige Tarnung und Kreidefresserei.
das hast du sehr schön und äußert treffend zusammengefasst. so läufts. und es läuft gut!
AntwortenLöschenDie singen doch schon faschistoid in Reim und Takt, einer gibt vor, und alle antworten:
AntwortenLöschen"Sagt mal, von wo kommt Ihr denn her?
Aus Schlumpfhausen, bitte sehr.
Sehen alle da so aus wie Ihr?
Ja, wir sehen so aus wie wir.
Soll ich Euch ein Lied beibringen?
Ja, wir wollen mit Dir singen.
Ich kenn ein Lied mit nem schönen Chor.
Spiel es uns bitte einmal vor."