Donnerstag, 28. April 2011
Wie lange dauerte der 1. Weltkrieg?
“Mein Vater war 92″, sagt der Sohn eines der Opfer. “Er hat den Kampf gegen die Italiener überlebt sowie den Ersten und den Zweiten Weltkrieg. Und er hat sich gewünscht, auch noch das Ende Gaddafis zu sehen", zietiert Julius Hensel die ARD-Korrespondentin Linda Staude, die in Kairo weilt, um der Revolution zu helfen. Nicht schnell und nicht entschlossen genug für den Mann, der Opfer eines menschenverachtenden Regimes wurde, das ihm offenbar stets verschwiegen hat, dass der 1. Weltkrieg bereits ein Jahr vor seiner Geburt beendet worden war.
Sicher, wer rechnen kann, hat Vorteile. Doch hier geht es um Betroffenheitslyrik. Die rechnet sich in deutschen Medien immer.
AntwortenLöschenMoment mal: Kriegsende war der 11.11.1918. Wenn der Vater z. B. am 10.11.1918 geboren wurde, hat er den 1. Weltkrieg überlebt und hätte am 10.11.2011 seinen 93. Geburtstag gefeiert. Kann also durchaus sein, dass er mit 92 Jahren gestorben ist und den 1. Weltkrieg überlebt hat.
AntwortenLöschenNun ja, sehr wahrscheinlich ist es nicht.
Aber damals hatten sie doch nichts! Selbst die Post mit Nachricht vom Kriegsende brauchte lange mit der Galeere...
AntwortenLöschenNaja, schon wenn Oppa vom Kriech erzählt, ist man sowas wie dabeigewesen.
AntwortenLöschenHaben wir ja gerade mit dem WK2, wo nach dem Hinschied der direkt Betroffenen jetzt die indirekt Betroffenen Wiedergutmachung verlangen.
Der betroffene Kolonialpolitik-Geschädigte hat recht: Der 1. Weltkrieg dauert letztlich bis heute an, spricht doch auch der Chefredakteur des FOCUS Wolfram Weimer aktuell von einem "Versailles ohne Krieg". Der Umstand, dass dies unsere orientalischen Neubürger erkennen, zeigt, wie wertvoll deren Teilhabe an unserem morschen Gemeinwesen ist und sein wird.
AntwortenLöschenSo gesehen kauen wir heute noch am Dreißigjährigen krieg und Napoleons Feldzügen herum.
AntwortenLöschenHat mal jemand die Folgekosten (inklusive Zinsen) nachgerechnet?
Mir ist nach Forderungen zumute...