Donnerstag, 28. April 2011

Weniger saufen mehr

Trotz Alcopopsverbot, Japan-Gau, Sony-Hack und Sarrazin-Affäre trinken die Deutschen immer weniger Alkohol, warnt die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren in einer neuen Studie. Im Jahr 2009 habe ein Minus von zwei Prozent verzeichnet werden müssen. Das sei zu wenig, um vermeidbare Gesundheitsschäden zu verhindern, und gleichzeitig zu viel, um ausreichend viele Menschen ausreichend komatös zu halten, beklagen die Suchtforscher.

Der Geschäftsführer der DHS, Raphael Gaßmann, bezeichnete den Rückgang des Alkoholkonsums als den «berühmten Tropfen auf den heißen Stein». Die derzeit noch pro Kopf konsumierte Menge von durchschnittlich 9,7 Litern reinem Alkohol pro Jahr reiche "hinten und vorn nicht". 9,7 Liter reiner Alkohol entsprechen laut Gaßmann etwa 40 Flaschen Wodka oder Whiskey pro Kopf - vom Säugling bis zum Rentner. Das sei nicht einmal eine Flasche pro Person und Woche. Betrachte man nur diejenigen, die tatsächlich Alkohol trinken, also etwa 13- bis 80-Jährige, liege der Verbrauch etwa doppelt so hoch.

Und die Tendenz ist eindeutig. Anfang der 80er Jahre konsumierte jeder Deutsche noch zuverlässig rund 12 Liter reinen Alkohol im Jahr, auch 1995 schaffte er noch 11,1 Liter. Seitdem aber knickte die Nachfrage scharf ein, der Konsum ging um mehr als 20 Prozent zurück, allein zwischen 1995 und 2008 sank der Bierverbrauch von 135 auf nur noch 111 Liter pro Kopf und Jahr und der Schnapskonsum ging von 5,9 Liter auf 5,6 Liter zurück. Schon 2008 schaffte jeder Bundesbürger nur noch 9,9 Liter reinen Alkohol, nun scheint der Verbrauch dauerhaft unter die "psychologisch wichtige Schwelle" (dpa) von zehn Litern gefallen zu sein.

Experten sehen hier nicht nur Unlust am Suff, falsche Weichenstellungen durch die Politik und das Ergebnis steigender Preise, sondern auch Auswüchse der zunehmenden Einwanderung muslimischer Mitbürger, die sich dem alten Volksbrauch des Zuschüttens aus religiösen Gründen verweigern. Zwar gingen Würdenträger der Kirchen ebenso wie die Spitze des Terrornetzwerkes Al Kaida immer wieder mit gutem Beispiel voran. Zuletzt erst hatte Scheich Mohammed Binalshibh den "Spiegel" verkünden lassen, dass er sich nach dem Anschlag vom 9.11. mit Glaubensgenossen "zugeprostet" habe.

Doch Verlass ist hierzulande letztlich nur auf eine Million Alkoholsüchtige und eine weitere Million, die "sehr bedenklich" trinke, also jeden Tag mehr als ein, zwei Gläser Bier zu sich nehme, sagte Gaßmann. Laut DHS sterben deshalb jährlich auch nur rund 73.000 Menschen an alkoholbedingten Krankheiten. Alle übrigen 777.000 Toten, die laut Statistik jedes Jahr zu beklagen seien, kämen nüchtern zu Tode.

Mediale Modedroge

4 Kommentare:

  1. Kann man dann aus der Statistik ableiten, dass es ca. 10x so wahrscheinlich ist, nüchtern umzukommen als wenn man einen in der Krone hat? Prost?!?

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  2. nein, keinesfalls. die trinker sind ja nicht durchweg betrunken, also kommen viele von denen leider auch nüchtern um. andererseits sterben viele nichttrinker im alkoholisierten zustand, kerngesunde männer, volltrunken und plötzlich steht ein baum vorm auto. sowas. wie immer täuscht der oberflächliche blick auf die statistik hier doch sehr.

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  3. Was hier eindeutig zu kurz kommt, sind der seelsorgerliche und der ökologische Anspekt. Wer trinkt findet Trost im Trunke, wer nicht trinkt, findet diesen Trost nicht.

    Indes bevölkern ganze Heerscharen verblichener Mineralwasserkonsumenten deutsche Friedhöfe und verstopfen deutsche Krematorien. Auf der anderen Seite verunglücken jährlich Hunderte von Alkoholikern durch Sturz in stehende und fließende Gewässer und fallen so dem deutschen Bestattungswesen nicht zur Last, sondern fügen sich ökologisch verträglich in die natürliche Nahrungskette ein.

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  4. zur gefährlichkeit des nichtsaufens hatten wir, soweit ich mich erinnere, schon mal einen epochalen grundsatzbeitrag. die zahlen sind eindeutig, steht ja auch in diesem text. die meisten toten, die übers jahr so sterben (90 prozent!!!), sind weder alkohoalabhängig noch regelmäßige alkoholkonsumenten 2. Grades noch im moment des todes betrunken.

    diese statistik beweist unwiderlegbar, wie kreuzgefährlich es ist, nicht zu trinken

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