Atom ist tot, die Zukunft wird erneuerbar. Und bis es soweit ist, dass jeder Sonnenstrahl ein iPad treibt und jeder Windhauch einen Lkw, muss die Kohle noch mal ran. Lieber doch ein bisschen mehr CO2 als tödliche Strahlung, lieber ein bisschen mehr von der Erderwärmung als Tod im heißen Bombardement von nuklearen Abfallprodukten.
Leider ist die Rechnung aber so einfach nicht. Wie Scientific American schreibt, stellt eine Reihe von Studien die Gleichung Kernkraft = Radioaktivität, Kohle = Strahlenfreiheit in Frage. Denn die wahrheit sei: Mit der Asche emittieren Kohlekraftwerke für dieselbe Menge erzeugter Energie hundertmal mehr Strahlung in ihre Umgebung als Kernkraftwerke.
Ursache dafür sind Uran und Thorium, zwei radioaktive Elemente, die in der Kohle enthalten sind. Normalerweise in so geringen Spuren, dass sie kein Problem darstellen. Erst wenn die Kohle verbrannt wird, konzentrieren sich Uran und Thorium in der Asche.
Die Beobachtung ist nicht neu. Schon 1978 untersuchten Forscher des Oak Ridge National Laboratory den Inhalt der Flugasche aus Steinkohle-Kraftwerken und verglichen die Auswirkungen ihrer Ausbreitung mit der Wirkung, die Atomkraftwerke auf ihre Umgebung haben. Das Ergebnis: Die Strahlendosis, die Menschen in der Nähe der Kohlekraftwerken aufnahmen, war gleich oder sogar höher als die der Bevölkerung rund um Atomanlagen. Bei Einzelnen wurden Dosen von 18 Millirem festgestellt, verglichen mit Dosen bei den beiden zum Vergleich herangezogenen Atomkraftwerke, die nur bei drei bis sechs Millirem lagen. Wenn alle Lebensmittel in der Gegend angebaut worden waren, die die Testpersonen verzehrten, waren die Strahlendosen der Anwohner von Kohlenkraftwerke sogar 50 bis 200 Prozent höher.
Die Strahlendosen selbst sind dabei weit unter der gesundheitsschädlichen Schwelle, schreibt Scientific American. Die aus der jnatürlichen "Hintergrundstrahlung" resultierende Belastung des Menschen liege durchschnittlich schon bei 360 Millirem im Jahr. Die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden, sei drei oder vier Mal größer als die, durch die Strahlung rund um Kohlekraftwerke Schaden zu nehmen. Vergleiche man aber mit dem Strahlungsrisiko um Kernkraftwerke, schneiden Kohlemeiler schlechter ab: Bei beiden sind die negativen gesundheitlichen Auswirkungen gering, bei Kernkraftwerken allerdings geringer.
Der Beitrag, geschrieben vor der Katastrophe von Fukushima, schließt prophetisch mit einem Blick auf die Welt im Klimawandel. China wolle seine nukleare Kapazität zu 40.000 Megawatt bis zum Jahr 2020 vervierfachen, in den USA sei der Bau von bis zu 30 neuen Reaktoren in den nächsten Jahrzehnten geplant. Die Frage sei, ob die Auswirkungen der dauernden Verschmutzung aus der Verbrennung von Kohle vorzuziehen sei. "Oder das geringe Risiko der katastrophalen Folgen einer nuklearen Kernschmelze".
Verdammte Wissenschaftsscharlatane! Radioaktivität bei Kohleverbrennung! Denen ist auch jedes Mittel recht, uns den Strahlentod schmackhaft zu machen.
AntwortenLöschenDas stimmt ja gar nicht. Nur das, was die Experten von Greanpeace (und anderen Umweltgruppen) sagen ist das, was tastsächlich ist (und sein wird).
AntwortenLöschenNa zum Glück wird die Asche heutztage ja nicht mehr in die Luft gepustet, sondern fein abgeschieden und verbuddelt.
AntwortenLöschenDa können unsere Nachkommen, äh..., also spätere Bewohner dieses Landtrichs dann dort prima Uran und Thorium abbauen.