Die Lage ist klar, das Entsetzen groß. Ja, Thilo Sarrazin und Hendrik Broder dürfen stolz sein: "Araber", so wenigstens glauben die PPQ-Leser, ist vor allem im Iran ein Schimpfwort, einem Land also, das in deutschen Nachrichtensendungen zuweilen als "arabisch" bezeichnet wird.
Aufklärung tut not, denn so wenig die Perser, die im Iran leben, Araber sind, sowenig sind Ägypter, die das Land am Nil bevölkern, welche. Keine Araber sind auch Kurden, Afghanen und Türken.
Dass "Araber" in Ägypten ein Schimpfwort ist, verwundert wenig: Im Jahr 640 eroberten arabische Stämme das, was vom einstigen Weltreich der Pharaonen übrig war. Das Land, das unter Persern und Griechen schon ein halbes Jahrtausend lang langsam auseinandergebrochen war, verlernte nun endgültig den Pyramidenbau, die eigene Sprache und die eigene Schrift.
Es ist ein Rätsel der Weltgeschichte, vergleichbar nur mit dem Verschwinden von Mayas und Inkas und dem Selbstmord der Bewohner der Osterinsel. Wo andere Urbevölkerungen fremden Eroberern hinhaltend Widerstand leisteten, gaben die Ägypter sich selbst, ihre Kultur und ihre Geschichte auf. Eben noch die Könige der Welt, verschwand die Hochkultur binnen einiger Jahrhunderte im Staub der Zeit. Das Weltreich existierte als Provinz des Osmanischen Reiches, es sprach die Sprache derer, die es in den Staub geworfen hatten.
Der arabische Islam hatte das Land der Pharaonen nicht nur erobert, sondern aufgefressen, verdaut und in einem ganz anderen Aggregatzustand wieder ausgeschieden. Seitdem haben die Erfinder der Steinmetzgerei, die Genies der Großbaustelle, die Bewässerungskünstler und Astronomen sich zurückgehalten, was Erfindungen, technische Entwicklungen oder naturwissenschaftliche Entdeckungen betrifft.
Die Ägypter haben sich das nie verziehen, deshalb unterscheiden sie bis heute strikt zwischen sich und Arabien. Russland, Deutschland und die USA können auf ähnliche Erfahrungen nicht verweisen, vielleicht aber reicht das ägyptische Beispiel aus, "Araber" aus einer Mischung aus Respekt und Angst als Schimpfwort zu gebrauchen. Dafür spricht die Regionalverteilung, die aus den Ergebnissen unserer kleinen Umfrage spricht: Kuba kennt das wahrscheinlich dem semitischen Wort „Äräb“ für "Völkergemisch, das in der Wüste wohnt" entlehnte Wort nicht in der Bedeutung als Schimpfvokabel. Kuba ist ja auch weit weg und so arm, dass nicht einmal ein Jemenit freiwillig dort etwas erobern wollen würde.
Aufklärung tut not, denn so wenig die Perser, die im Iran leben, Araber sind, sowenig sind Ägypter, die das Land am Nil bevölkern, welche. Keine Araber sind auch Kurden, Afghanen und Türken.
Dass "Araber" in Ägypten ein Schimpfwort ist, verwundert wenig: Im Jahr 640 eroberten arabische Stämme das, was vom einstigen Weltreich der Pharaonen übrig war. Das Land, das unter Persern und Griechen schon ein halbes Jahrtausend lang langsam auseinandergebrochen war, verlernte nun endgültig den Pyramidenbau, die eigene Sprache und die eigene Schrift.
Es ist ein Rätsel der Weltgeschichte, vergleichbar nur mit dem Verschwinden von Mayas und Inkas und dem Selbstmord der Bewohner der Osterinsel. Wo andere Urbevölkerungen fremden Eroberern hinhaltend Widerstand leisteten, gaben die Ägypter sich selbst, ihre Kultur und ihre Geschichte auf. Eben noch die Könige der Welt, verschwand die Hochkultur binnen einiger Jahrhunderte im Staub der Zeit. Das Weltreich existierte als Provinz des Osmanischen Reiches, es sprach die Sprache derer, die es in den Staub geworfen hatten.
Der arabische Islam hatte das Land der Pharaonen nicht nur erobert, sondern aufgefressen, verdaut und in einem ganz anderen Aggregatzustand wieder ausgeschieden. Seitdem haben die Erfinder der Steinmetzgerei, die Genies der Großbaustelle, die Bewässerungskünstler und Astronomen sich zurückgehalten, was Erfindungen, technische Entwicklungen oder naturwissenschaftliche Entdeckungen betrifft.
Die Ägypter haben sich das nie verziehen, deshalb unterscheiden sie bis heute strikt zwischen sich und Arabien. Russland, Deutschland und die USA können auf ähnliche Erfahrungen nicht verweisen, vielleicht aber reicht das ägyptische Beispiel aus, "Araber" aus einer Mischung aus Respekt und Angst als Schimpfwort zu gebrauchen. Dafür spricht die Regionalverteilung, die aus den Ergebnissen unserer kleinen Umfrage spricht: Kuba kennt das wahrscheinlich dem semitischen Wort „Äräb“ für "Völkergemisch, das in der Wüste wohnt" entlehnte Wort nicht in der Bedeutung als Schimpfvokabel. Kuba ist ja auch weit weg und so arm, dass nicht einmal ein Jemenit freiwillig dort etwas erobern wollen würde.
"Wo andere Urbevölkerungen fremden Eroberern hinhaltend Widerstand leisteten, gaben die Ägypter sich selbst, ihre Kultur und ihre Geschichte auf. Eben noch die Könige der Welt, verschwand die Hochkultur binnen einiger Jahrhunderte im Staub der Zeit."
AntwortenLöschenKomisch, irgendwo hatte ich eine derartige entwicklung schonmal in einen anderen Kontext eingeordnet, ich weiß bloß gerade nicht mehr, in welchen.
"Das Land, das unter Persern und Griechen schon ein halbes Jahrhundert lang langsam auseinandergebrochen war"
AntwortenLöschenSchätze du meinst *ein halbes Jahrtausend*. Ansonsten vielen Dank für die Differenzierung und Sensibilisierung - nicht alle Muselmanen sind Araber. Wenn man es genau betrachtet, sind letztere sogar in der Minderheit bzw. ein Volk unter vielen.
natürlich hast du recht.so schnell gings dann doch nicht. also halbes jahrtausend ist, was ich mit "halbes jahrhundert" sagen wollte ;-)
AntwortenLöschennwr, erzähle. wo gabs das noch? hochkultur? aufgegeben? fremde eroberer? maya,inka, die sumerer?