Von Deutschland lernen, heißt siegen lernen. Nachdem die Bundesregierung bereits vor Monaten beschlossen hat, das Internet vom Kopf auf die Füße zu stellen und allen Deutschen mit dem elektronischen Personalausweis langfristig zu einer festen Identität im Netz zu verhelfen, schließt sich jetzt auch die US-Regierung der Initiative zur ständigen eindeutigen Identifizierung auf dem "größten Parkplatz der welt" (BKA-Chef Ziercke) an. Das Tech-Magazin Engadged berichtet, Präsident Barack Obama habe signalisiert, dass er dem Handelsministerium Vollmacht erteilen werde, jedem Amerikaner eine eindeutige Online-Identität zu verleihen. Zwar sei auch die Firma Facebook bemüht, die Anonymität im Internet abzuschaffen. Ob allerdings alle Nutzer freiwillig dabei mitzögen, sei noch unklar. Man wolle deshalb vorsorgen und einen staatlichen E-Perso zur Identitätssicherung vorbereiten, hieß es in Washington.
Einzelheiten seien noch nicht bekannt, US-Handelsminister Gary Locke habe aber bei einer Veranstaltung an der Stanford-Institut bereits betont, bei dem neuen System handele es sich nicht um eine nationale ID-Karte oder ein staatlich kontrolliertes System. Es gehe bei der Schaffung einer Online-ID für jeden Bürger natürlich einzig darum, die Sicherheit beim Surfen im Internet zu verbessern und den Menschen die Last abzunehmen, sich Dutzende von Passworten zu merken. Mit denselben Argumenten hatte auch die als überaus internetaffin bekannte deutsche Politik die Abschaffung der Anonymität im Netz durch sogenannte "vertrauenswürdige Identitäten" begründet.
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