Schwuppdiwupp, da waren sie weg. Über Nacht hat der Internetbuchhändler Amazon die Kundenrezensionen zu Thilo Sarrazins Streitschrift "Deutschland schafft sich ab" gelöscht. Um 14 Uhr sei alles noch dagewesen, anch 20 Uhr war alles weg. Es gibt keine Erklärung dafür, keinen Hinweis auf die Gründe. "Als ich vor drei Stunden noch hier nach Rezensionen gesucht habe, waren es noch über 80", staunt Rezensent Platzus Regus, "jetzt sind sie gelöscht. Was soll das?"
Auch "Buch_Leser" staunt. "Es waren hier Rezensionen mit über 1500 postiven Bewertungen -
nun alle weg????" Das zeige, dass Sarrazin Recht habe: "Dieses Land ist nicht mehr zu retten - wenn selbst Amazon schon Rezensionen löscht." Im Gegensatz zur in den Medien veröffentlichten meinung waren die bei Amazon nachlesbaren Urteile zum Buch überwiegend positiv ausgefallen. Wenn sie denn überhaupt auf der Seite landeten, wie der Nutzer Habudd beschreibt: "Ich habe heute vormittag eine Rezension zu diesem Buch geschrieben und die wurde gar nicht erst veröffentlicht."
Ihn wundert nun "in diesem Land nichts mehr". Dominik Rein ätzt: "Tja, liebe Mitbürger, das versteht man hierzulande als Demokratie." "Alle Achtung, Amazon", lobt auch ein Fred Anderson: "Eine Lehrstunde in Demokratie, die Rezensionen zu löschen."
Inzwischen stehen wieder zwei Dutzend neue Rezensionen auf der Seite zum Sarrazin-Buch, aber die bestehen zu einem großen Teil aus gewagten Verschwörungstheorien dazu, wer die Bundeslöschtage beim weltgrößten Buchhändler veranlasst haben könnte. "Unsere Volksvertreter", mutmasst einer, Frau Merkel selbst, glaubt ein anderer. "Jetzt warte ich nur noch darauf, bis Frau Merkel auf den Protest diverser Organisationen einknickt und das Buch auf den Index landet", heißt es. Und analytisch scharf im historischen Vergleich: "Das ist hier ja wie in der DDR."
Gerechterweise sollte man erwähnen, daß ein Buch erst rezensiert werden kann, wenn es verfügbar ist und gelesen wurde. Eine vom Verlag als Leseanleitung vorab gelieferte hausinterne Besprechung, die möchte ich in diesem Falle mal ausgeklammert wissen.
AntwortenLöschenBei Sarrazin war das aber alles anders, wie wir dieser Tage hinzugelernt haben, oder schon wußten und wieder einmal live mitverfolgen konnten.
Sofern man das Rezensionsangebot bei amazon als Diskussionplattform begreift, ist die Löscherei fatal.
Begreift man es als Rezensionsplattform, dann ist das möglicherweise korrekt. Doch angeblich soll amazon das Buch ja schon ausgeliefert haben. In diesme Fall ist es wieder eher unverständlich.
Unterm Strich wahrscheinlich doch nur verschwörungstheoretisch erklärbar. Auf dem Gebiet schwächel ich etwas und kann somit nichts anbieten.
@Anmerkung
AntwortenLöschenDas Buch wurde ab dem 25. ausgeliefert.
Ist zwar dennoch verwunderlich, wie die vielen Rezensionen zustande kommen.
Aber die Verrisse gab es ja noch eher.
mensch mei(y)er, sie ham ja ganz schön "output" wie man so sagt und schreibt und überhaupt.. da kommt unsereins ja mit dem sinnloskommentieren nicht so recht hinterher.. diesmal also irgendwas mit büchern.. nun, nicht unbedingt mein thema muss ich gestehen.. aber sarrazin ist ja dabei, von daher.. und bevor jetzt die ersten vordenker der zusammenschmurgelnden faktenelite dieses landes wieder in irgendwelchen lagern verschwinden, nur noch schnell dieses: ...... ok,ok zugegeben das hab ich selbst wieder gelöscht ..aber ich denke auch das ihre verschworene gemeinde, denen die unbequeme wahrheit quer im darm sitzt, sicher auch abseits aller verschwörungstheorien.. und damit ist der satz auch schon zuende, ende offen.. und damit wird daraus eine unendliche geschichte voller missverständnisse.. michael ende würde sich in der urne was husten.. aber wer ausser dem ergo-girl hat schon angst vor den grauen herren? seien sie versichert, ich lasse ihnen auch in zukunft ein,zwei offene fragen da.. auf bald!
AntwortenLöschen@VolkerStramm
AntwortenLöschenFrüher war alles besser. Da hätte ich einen lecker 500-Seiten-Thriller in einem Rutsch an einem Tag verschlungen. Mit Kuckhilfe und schlechteren Glotzen dauert das mittlerweile 2 Tage, sofern es sich um vergnügliche Literatur handelt.
Sarrazin ist sicher schwerer Tobak und mit 400 Seiten in ca. 2 Tagen zu bewältigen. Würde ich das ernsthaft rezensieren wollen, bräuchte ich je nach Arbeitsweise noch einmal zwei drei Tage. Ein Tag würde dann noch für das Verfertigen eines wohlfeilen Rezensoriums draufgehen, was, grob gerechnet, dem 30. August als Zieldatum entspricht.
Ernsthafte Besprechungen des Buches, sofern man nicht ein Vorabexemplar zur Verfügung hatte, sind demzufolge frühestens in dieser Woche zu erwarten.
Ich vermute, da waren sich viele hier in den Diskussionspalten wohl einig, das wird gar nicht mehr stattfinden, da es gar nicht gewollt war.
Sarrazin ist den gut genährten Bildungsbürgernazis auf den Schlips getreten und hat ihr innerstes nach außen gekehrt. Getroffene Hunde bellen nunmal.
Das macht man nicht und damit ist er erledigt.
Und um ehrlich zu sein, wenn ich die 20 Euro hätte, wüßte ich, für welchen Autoren ich die ausgebe.
Sarrazin ist es nicht, denn ich habe keine 5 Tage Lebenszeit zum Verplempern, um mich ernsthaft mit seinem Buch zu beschäftigen.
Bildungsbürgernazis
AntwortenLöschenWarum so förmlich?
Nazis reicht auch.
Naja, bisher heulen nur die Bldungsbürgernazis im Rudel und fühlen sich ertappt. Deswegen.
AntwortenLöschenDer Publizist Henryk M. Broder hält die Kritik an Sarrazin ebenfalls für ungerechtfertigt. Broder sagte: »Es ist der erste Fall von Hexenjagd in Deutschland seit Mitte des 17. Jahrhunderts.«
AntwortenLöschenAufgrund dieser Löschaktion bei Amazon werde ich weder bei Amazon noch bei Audible weiter einkaufen.
AntwortenLöschenBroder: »Es ist der erste Fall von Hexenjagd in Deutschland seit Mitte des 17. Jahrhunderts.«
AntwortenLöschenMein Jott, ist diese Schnarchnase seit dem 17. Jahrhundert nicht mehr aus ihrem Muspott herausgekommen?
Mein größtes Problem ist in dieser Hinsicht im Moment allerdings, daß Sarrazin sowohl aus den falschen Gründen verrissen wird, wie er auch aus den falschen Gründen Beifall bekommt - das beginnt sich jetzt erst herauszuschälen. Was er sagt scheint irgendwie NUR mißverstanden zu werden - aus der "linken" Ecke aus vorauseilendem Gehorsam und weil nicht sein kann, was nicht sein darf und aus der rechten Ecke, weil sie's nicht gründlich gelesen haben und deswegen versuchen, das Buch in ihre eigene Begriffswelt einzusortieren - was nicht passieren würde, wenn sie es verstehen könnten. Wieso kann man über dieses Buch nicht völlig ruhig und unaufgeregt diskutieren?
AntwortenLöschendas ist die frage, die einzig wichtige an dem ganzen bohei
AntwortenLöschenkauft nicht bei ämäzone
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