Freitag, 2. Juli 2010

Acht Tonnen gegen Argentinien

Sie kommt! Sie eilt herbei! Sie ist da, wenn sie gebraucht wird! Unbeeindruckt von kleinmütiger Kritik an ihrer Reise zur WM-Viertelfinalbegegnung der deutschen Elf mit Argentinien ist Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Südafrika aufgebrochen. Die Kanzlerin, deren vorvergangene Sommerreise sie noch Grönland geführt hatte, wo sie kurzerhand Weltklima und die Eisbären rettete, gilt Eingeweihten seit ihrem Überraschungscoup vom Mittwoch, bei dem Merkels Präsidentenkandidat Wulff seinen im Volk favorisierten Konkurrenten Joachim Gauck vernichtend schlug, als Glücksbringer auch für die Nationalmannschaft. Während der Bund der Steuerzahler die Kanzlerin auffoderte, auf die Teilnahme zu verzichten, weil "in solcher Flug in der momentanen Situation wäre ein völlig falsches Signal" für die junge DFB-Elf sei, die bisher alle Spiele ohne mitjubelnde Bundespolitiker auf der Tribüne durchgestanden hatte.

Auch die Grünen verweigerten einen Mitflug in der KanzlerInnenmaschine. Unter Bezugnahme auf einen Satz des ehemaligen Reichskanzlers und heutigen ZDF-Moderators Adolf Hitler, der einst festgelegt hatte, dass "das deutsche Volk es nicht verdient hat, weiter zu leben, wenn es diesen Krieg nicht gewinnt", schrieben Renate Künast und Jürgen Trittin in einem Offenen Brief an die Bundesregierung: "Wir setzen auf Sieg und nicht auf ein Ausscheiden bereits im Viertelfinale, weshalb wir Ihre Einladung leider ablehnen müssen". Überdies koste eine Flugstunde mit der nagelneuen Regierungsmaschine mehr als 10.000 Euro und verursache gerademal eine CO2-Mehrbelastung von acht Tonnen pro Passagier. Das konterkariere die Bemühungen aller Parteien, die sich zuletzt zunehmend abkühlende Erderwärmung durch eine Vielzahl eher kurzer Dienstreisen wieder auf das gemeinsame Ziel einer Temperaturerhöhung um zwei Grad bis zur Jahrtausendmitte zu orientieren.

7 Kommentare:

  1. Ich sehe unsere tapfere Klima-Kanzlerin vor meinem inneren Auge schon mit einem Deutschland-Farben-Iro auf dem Kopf auf der Tribüne sitzen und mit einer schwarz-rot-gelben Plastik-Vuvuzela bei jedem Ballkontakt der deutschen Elf mit runden Backen ordentlich Elefantenfürze in die Welt hinauszuschicken. Es wird ein Bild sein für die Götter. Hoffentlich geht die Kamera mal nah dran.

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  2. Wenn die Kanzlerette auftaucht fliegt die deutsche Elf 'raus.
    Das ist immer so, wo sie zu nahe dran ist, ist Untergang. Betriebe, die sie einweiht gehen Pleite usw. usf.

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  3. @ vakna

    Du, das kenne ich. Mir hat sie mal die Hand gegeben, und hinterher hatte ich dann drei Wochen lang Fußpilz. Der Frau ist nicht über den Weg zu trauen.

    Immerhin werden die Elefantenfürze, die sie mit der Vuvuzela produzieren wird, methangasfrei sein. So einigermaßen jedenfalls. Nicht dass der Klimawandel noch gleich vor Ort in SoccerCity zuschlägt und dann alle vom Hitzschlag getroffen tot auf dem Rasen liegen.

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  4. Kobalt, du lachst über mich?

    Wir hatten einen dt. Großkunden, da war sie bei der Einweihung da. Zwei Jahre später war er insolvent. Nach zwei Jahre läuft die Gewährleistung aus und man fängt an, mit dem Service Geld zu verdienen.
    Andere Kunden haben sie nicht hereingelassen und sind immer noch da.

    Na gut, das könnte auch daran liegen, daß nur Blenderfirmen auf Blender zur Eröffnung angewiesen sind und solide Firmen nie einen Politiker ohne Not hereinlassen würden.

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  5. @ Vakna

    Naja, das ist schon eine gewagte Behauptung, so zu tun als ob eine Firma deswegen pleite machen würde, weil Frau Merkel mal vorbeigeschaut hat.

    Firmen in Deutschland machen in erster Linie wegen der exorbitanten Bürokratie pleite, wegen irrsinniger Gesetzgebung und wegen hoher Sozialabgaben - Geld, das dann zur Investition etwa in neue Ware, Maschinen usw. fehlt, Umsatz nicht gesteigert werden kann und als Resultat nebenbei keiner mehr eingestellt werden kann, der dann wiederum in die Sozialkassen einzahlen könnte. Und nicht zu vergessen der Faktor Zeit: wenn ein Familienbetrieb die Hälfte des Tages mit Bürokratie beschäftigt ist, bleibt zur eigentlichen wertschöpfenden oder kreativen Arbeit nicht mehr genug Zeit, um wirtschaftlich zu überleben.

    In Deutschland werden Gesetze von Bürokraten/Verwaltungsfreaks gemacht, die keinerlei Kontakt zur praktischen Umsetzung haben und in den meisten Fällen selbst zum Betrieb einer Pommesbude nicht fähig wären. Solche Gesetze wie die 5. Verpackungsnovelle oder auch das neue Insolvenzgesetz sind solche Beispiele. Die haben bzw. werden vor allem Klein- und Familienbetriebe reihenweise in die Pleite treiben. Die werden dann auch nix mehr in die Sozialkassen einbezahlen.

    Mal ein Beispiel: die 5. Verpackungsnovelle bedeutet, dass u. a. Firmen, die etwas verschicken, von jeder einzelnen Verpackung den Papier-, Metall-, Glas-, Kunststoffanteil ausrechnen, aufschreiben, einreichen und dafür Gebühren bezahlen müssen. In der Praxis heißt das allen Ernstes, dass erwartet wird, selbst Klebestreifen einzeln abzuwiegen, zu notieren, den Gewichtsanteil einzureichen usw. usw. Natürlich alles für die "gute Sache", sprich: Umweltschutz, damit keiner protestieren kann. In Wahrheit spart diese Novelle aber keine Verpackung ein, da man schließlich keine Sachen ohne Karton verschicken kann. Der Sinn dahinter ist, "Arbeitsplätze im Umweltbereich" zu schaffen, das sind behördenähnliche Betriebe, die mit Verpackungslizenzen handeln, wie etwa der "Grüne Punkt" - Firmen, die im normalen Leben kein Mensch bräuchte. Die Krönung ist, dass diese ganzen Abgaben auch auf reclycletes Material anfallen. Soviel zum Thema Umweltschutz.

    Und das neue Insolvenzrecht bedeutet sowieso das Aus für alle Firmen, die nicht auf Vorauskasse verschicken/handeln können.

    Meinetwegen kann die Merkel 100 x am Tag bei uns auf die Klinke drücken. Solange dermaßen hirnrissige Gesetze aus einer Mischung zwischen Amtsschimmel-Denken und so einer Art Sahra-Wagenknecht-Weltbild, nach dem jeder Familienbetrieb eine Ausgeburt des Marktradikalismus ist, den es zu bekämpfen gilt, gemacht werden, ist mir das reichlich stulle, ob die Merkel sich bei mir die Nase an der Scheibe plattgedrückt hat.

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  6. Naja, eigentlich sollte es ein Witzchen sein. Mit ernstem Hintergrund. Allerdings hatte die Firma wohl zu sehr auf heiße Luft gesetzt, erkennbar am Phantasienamen und an Frau Merkel als Eröffnungsgästin. Wobei sich wahrscheinlich wieder das findet, was zusammengehört.

    Danke für diene Erläuterungen der neuen "Umweltgesetze", da wird einem ja himmelangst! So erledigt man die Kleinbetriebe und den Mittelstand, angeblich die Stützen der Wirtschaft und spielt den Großbetrieben in die Hände, die ihre Steuern auf alle Fälle nicht in D zahlen.

    Düstere Aussichten!

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  7. ihr malt mir zu schwarz. jetzt, wo wir alle glauben, dass wir weltmeister werden, geht es doch mit der wirtschaft schon demnächst wieder steil bergauf. und wenn nicht, werden pleiten einfach verboten

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