Der Zirkus Sarrazin ist wieder in der Stadt und die Begeisterung ist allenthalben riesig. Der ehemalige Senator mit der schmuddligen SPD-Weste "provoziere wieder", frohlockt die Süddeutsche Zeitung, "Sarrazin erklärt die Verdummung der Deutschen" ätzt das ehemalige Nachrichtenmagazin "Spiegel" süffisant, ehe es erklärt, dass Thilo Sarrazin "mal wieder zugeschlagen" habe, indem er "mit Hilfe umfangreicher Zahlen in Zusammenhang mit Zuwanderern aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika" nachgewiesen habe, dass die Deutschen "auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer" würden. Genannt werden die Zahlen nicht, es reicht, wenn der Berichterstatter sie nicht kennt.
Eine Erkenntnis, der vor Sarrazin bereits der Berliner Dichter Heiner Müller nahekam, als er analysierte, dass "zehn Deutsche natürlich dümmer sind als fünf Deutsche", während sich der Kabarettist Matthias Deutschmann erinnert, dass ihm beim NDR gesagt worden sei: "Wer alle erreichen will, muss auf den Sinn verzichten".
Doch wenn Sarrazin die Erblehre bemüht, steckt Rassismus schon in einem Satz wie "Einwanderer bekommen zudem mehr Kinder als Deutsche" und erst recht in einem wie "Es gibt eine unterschiedliche Vermehrung von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz". Mögen die Sätze sachlich richtig sein, ausgesprochen klingen sie doch nach Hitler. Wenn sich der Bundesbank-Mitarbeiter dann auch noch als Erbbiologe versucht und dabei versichert, 80 Prozent der Intelligenz sei vererbt, befindet er sich zwar mit Erkenntnissen der Wissenschaft in Übereinstimmung. Mit den Medien und dem Publikum aber selbstverständlich nicht.
"Das Fass ist übergelaufen", zürnt der Münchner "Merkur", "In Thilostan will keiner leben" hat der "Spiegel" blitzschnell eruiert. Thilostan ist wohl das Land, in dem die PISA-Studie ergeben hatte, dass der mittlere IQ von Zuwanderer aus der Türkei nur bei 85 liegt, der aus der ehemaligen Sowjetunion bei etwa 90 und der von einheimischen Deutschen bei 101.
Rassistisch wäre diese Zahl, behauptete man, Türken seien dümmer als Deutsche oder Briten. Das aber sagt weder die Pisa-Studio noch hat es Thilo Sarrazin gesagt. Ein IQ von 90 bedeutet, erklärt der Martin Herzog auf seiner Seite Brainworker, " dass bei den zu uns Zugewanderten der Prozentanteil von Hochbegabten geringer ist." Vergleiche man die Intelligenzleistungen der in Deutschland Einheimischen mit denen der Menschen in den unmittelbaren Nachbarländern Österreich, Schweiz, Schweden und Belgien, indem man deren Durchschnitt als 100 annehme, hätten die Eingeborenen in Deutschland einen mittleren IQ von 98. Sehr hohe Werte von um 105 erreichen hingegen die in Australien, Kanada und Neuseeland.
Länder also, die klassische Einwanderungsländer sind. Ein Widerspruch zu Sarrazins Thesen? Keineswegs, denn gerade diese Länder betreiben seit Jahrzehnten eine konsequente Einwanderungspolitik, nach der ausschließlich qualifizierte Personen ins Land gelassen werden. Die sind - darüber streitet außerhalb von Fachzeitschriften wie der Süddeutschen, Bild und dem Spiegel längst kein Experte mehr - volkswirtschaftlich sowohl in der ersten als auch in den nachfolgenden Generationen eine Bereicherung der Gesellschaft: Heiratet ein hochbegabter Ehepartner einen ebenfalls hochbegabten Partner, dann sind mit fast 100%-Sicherheit die Kinder dieses Paares wiederum hochbegabt. Heiratet jedoch ein Partner mittlerer Qualifikation (und dazu gehört die Mehrzahl der Geschwister der Hochbegabten) einen Partner mit ebenfalls mittlerer Qualifikation, dann sind nur 25% der Kinder aus diesen Ehen wiederum Hochbegabte, 50% der Kinder haben eine mittlere Qualifikation und 25% eine einfache Qualifikation.
"Es ist eine Selbstdemontage sonder gleichen", schreibt der "Spiegel" am Ende eines völlig faktenfreien Kommentars zu den neuen "Pöbeleien" (Spiegel) des Ex-Senators. "Sonder" und "gleichen" sind in Hamburg heute zwei Worte. Eine Selbstdemontage. Da ist dem ehemaligen Nachrichtenmagazin nicht zu widersprechen.
Komisch, bei mir im Blog steht zum gleichen Sachverhalt: "Unmutsäußerungen gab es nicht".
AntwortenLöschenDa hab ich wohl die falschen Medien konsumiert oder Herrn Sarrazin vollkommen mißverstanden.
Äh.
Sarazenen ist ein Begriff, der ursprünglich einen im Nordwesten der arabischen Halbinsel siedelnden Volksstamm bezeichnete. Im Gefolge der islamischen Expansion wurde der Begriff in lateinischen Quellen als Sammelbezeichnung für die muslimischen Völker des Mittelmeerraums und im Rahmen der christlichen Islampolemik verwendet. Besonders in Frankreich und der Schweiz ist noch heute der Familienname Sar(r)asin bzw. Sar(r)azin verbreitet...
:>)))))
verharmloser!
AntwortenLöschendie werden sich das schon alle noch anders überlegen, wenn sie erstmal in den spiegel geschaut haben
wer nicht für uns ist, ist nämlich gegen uns!
AntwortenLöschenwas mich an der sache immer stört sind weniger die zahlen von IQ-test unterschiedlicher ethien.. es sind doch vielmehr die schlussfolgerungen und konsequenzen die daraus wachsen sollen/müssen/könnten.. was ziehen sie denn aus den "gutbelegten" unbequemen fakten für schlussfolgerungen, was müsste denn getan werden um diese unbequemen wahrheiten in zukunft ungeschehen zu machen? ein sterilisationsprogramm für bildungsferne schichten/rassen aufgrund mangelnder erbintelligenz? ja, das klingt nach hitler, buhu, aber was könnten denn anhand solcher feststellungen sonst die logischen konsequenzen sein?
AntwortenLöschenaber vermutlich gehts halt auch nur darum das "DAS" auch endlich mal mal gesagt werden darf in deutschland..
Die Schlußfolgerung könnte sein, es so zu machen wie erfolgreiche Länder.
AntwortenLöschendas wäre auch vorschlag, ist ja so naheliegend
AntwortenLöschenpawlowsche hunde bellen gleich auschwitz.
AntwortenLöschenZugegeben, es wird ja viel gehetzt gegen couragierte Antifaschisten (gibt´s Neuigkeiten im Mannichl-Stadl?) und Kämpfer für eine bessere, gerechte Welt. Leider ist es immer noch üblich, sich über die Couragierten lustig zu machen, weil die im Diskurs nicht mehr zu bieten haben als das rumfuchteln mit der Nazi-Keule.
AntwortenLöschenZur Wiedergutmachung deshalb hier für unseren couragierten Brummkreisel die von ihm herbeigesehnte (und für ihn einzig vorstellbare) Antwort:
AUSCHWITZ
Zufrieden?
Und nun kann unser Brummkreisel zur wissenschaftlichen Auswertung übergehen, mit allem drum und dran, mit "Denkstrukturen die gleichen wie bei den Antisemiten", systemisch, Nie wieder, 65 Jahre danach, Faschismus in der Mitte der Gesellschaft ...
aaaach. der sarrazin is auch nich besser als die, gegen die er hetzzzt. muddi hat alle ihrer kinder lieb.
AntwortenLöschenNach den Pöbel-Attacken von Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin (65) schaltet sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (55, CDU) ein und nennt seine Äußerungen „dumm“.
„Solche schlichten Pauschalurteile sind dumm und nicht weiterführend“, sagte Merkel zu BILD am SONNTAG.
Es sei zwar richtig, „dass die Bildungsabschlüsse von Schülern mit Migrationshintergrund verbessert werden müssen und der wichtigste Schlüssel dabei die Beherrschung der deutschen Sprache ist“, so die Kanzlerin. „Aber wenn wir genau das fördern und fordern, dann haben diejenigen, die zu uns kommen und in unserem Land leben wollen, große Chancen und bereichern uns alle.“
Diese neuerliche sehr intelligenzbefreit anmutende Äußerung Sarranzins ist natürlich insbesondere vor den Hintergrund interessant, dass sein eigener Familienname offenkundig vom islamischen Begriff der Sarazenen abgeleitet ist und damit die ursprüngliche Herkunft Sarrazins offenlegt. Bessere Eigentore kann so jemand, den die Bürger dieses Landes in ihrer Mehrheit ja hierzulande sowieso kaum noch für geistig voll nehmen, wirklich kaum noch liefern.
AntwortenLöschenauch ohen sudanese zu sein, kann ich lesen. und damit entgeht mir nicht, dass sarrazin nichts anderes sagt als die wissnschaft. intelligenz wird zum teil vererbt, zum teil aber auch durchs elternhaus vorgeprägt. das elterliche bildungsniveau hat einen überragenden einfluß auf das bildungsniveau, das kinder erreichen - wenn aber die mütter - wie bei unseren türkischen zuwanderern - zu 50 prozent keine höhere bildung als die einer grundschule haben, heißt das eben, dass am ende rauskommt, was bei uns rauskommt.
AntwortenLöschenda nützt es gar nichts, den boten zu töten. die nachricht bleibt.
"da nützt es gar nichts, den boten zu töten. die nachricht bleibt."
AntwortenLöschenStimmt.
Als Übergangslösung kann man aber als Anonymus den Boten prügeln.
Das stimmt aber nicht ganz, Sudanese aus Blankenese.
AntwortenLöschenSarrazin ist nicht nur nicht besser, sondern schlechter. Oder wollen Sie etwa die Überlegenheit der türkischen Herrenrasse über das deutsche Untermenschentum leugnen?
Das sollten Sie sich gründlich überlegen.
Entscheidungshilfe:
§ 130 Volksverhetzung
(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
@Anonym:
AntwortenLöschen"Diese neuerliche sehr intelligenzbefreit anmutende Äußerung Sarranzins..."
Gelegentlich versteckt sich Intelligenz.
Oder anders gesagt: „Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?“
"...ist natürlich insbesondere vor den Hintergrund interessant, dass sein eigener Familienname offenkundig vom islamischen Begriff der Sarazenen abgeleitet ist und damit die ursprüngliche Herkunft Sarrazins offenlegt."
Was genau hat das mit seinen Äußerungen zu tun? Darf er, weil er eventuell von Sarazenen abstammt keine von Sarazenen Abstammende kritisieren?
"Bessere Eigentore kann so jemand, den die Bürger dieses Landes in ihrer Mehrheit ja hierzulande sowieso kaum noch für geistig voll nehmen, wirklich kaum noch liefern."
Oho, da spricht jemand für alle Bürger des Landes. Das machen nur Leute, die den Kontakt zum Volk nicht haben. Politiker zum Beispiel.
100000 Elvisfans can´t be wrong!
AntwortenLöschen"ein sterilisationsprogramm für bildungsferne schichten/rassen aufgrund mangelnder erbintelligenz?"
AntwortenLöschenSelbstverständlich nicht. *Idiocracy* hat - sinnigerweise auf multikulturelle Darstellungen beim "Übergang" verzichtend - den Weg aufgezeichnet.
"es so zu machen wie andere Länder"
Das ist zu spät, weil a) alle europäischen Länder ähnliche Demographieprobleme haben und b) in Massen(sic !) Fakten geschaffen wurden.
Selbst eine schlagartige Verdopplung der Nettoreproduktionsrate (solche Begriffe gehörten zum Standardprogramm von Kunjunktur- und Wachstumstheorie) würde frühestens 2035 positive Veränderungen herbeiführen.
Die logischen Konsequenzen ?
Einen Waffenschein machen ?
ideocracy hielt ich erst für einen unerträglichen schwachsinnsfilm. bis mir die kulturkritische dimension auffiel. ich war dann doch etwas begeistert
AntwortenLöschen@ ppq: war "ideocracy" jetzt in bezug auf Sarrazin gemeint, oder in bezug auf die tröte..
AntwortenLöschen@ ppq: war "ideocracy" jetzt in bezug auf Sarrazin gemeint, oder in bezug auf die tröte..
AntwortenLöschenwelchen unterschied gitb es da? die trötensind genauso ausdruck der verfasstheit der gegenwart wie die diskussion um sarrazin. noch 50 ahre weiter, dann ist ideocrazy ein dukomentarfilm
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